Primisser, M. (2024). Nettoneuversiegelung gleich null. Entsiegelung als Beitrag zu einer klimaangepassten Siedlungsentwicklung in Südtirol [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2024.120985
Im Jahr 2023 wurde die überarbeitete Version des „Klimaplans Südtirol 2040“ von der Südtiroler Landesregierung beschlossen. Im Aktionsfeld „Resilienz und Anpassung“ ist das Ziel verankert, die Nettoneuversiegelung bis 2030 zu halbieren und bis 2040 auf null zu bringen. Um das angestrebte Ziel zu erreichen, soll ein raumordnerisches Konzept erstellt werden, durch welches erstens die Neuversiegelung so gering wie möglich gehalten wird und zweitens möglichst viele versiegelte Flächen in einen ökologisch hochwertigen Zustand rückverwandelt werden. Da angenommen werden kann, dass auch zukünftig neue Flächen versiegelt werden, wird die Minimierung der Neuversiegelung allein nicht ausreichen, um das Ziel langfristig zu erreichen. Aus diesem Grund wird im Rahmen dieser Arbeit die Entsiegelung von bereits versiegelten Flächen bearbeitet. In Südtirol gibt es bisher weder eine gesetzliche Verpflichtung zur Entsiegelung noch konkrete Strategien und Arbeitshilfen für die Flächenermittlung und technische Umsetzung von Entsiegelungsmaßnahmen. Dies führt dazu, dass in der Praxis bisher kaum entsiegelt wird. Die Arbeit zielt daher darauf ab Hilfestellungen für Gemeinden bei der Ermittlung von Flächen mit Entsiegelungspotenzial zu erarbeiten, technische Möglichkeiten zur Umsetzung aufzuzeigen und Maßnahmen für die systematische Umsetzung von Entsiegelungsmaßnahmen in Südtirol zu formulieren. Für die Flächenermittlung wird ein mehrstufiger Prozess vorgeschlagen, der sich aus der Analyse von versiegelten Flächen und der Erfassung, Bewertung und Priorisierung sowie der Dokumentation und laufenden Aktualisierung der Potenzialflächen zusammensetzt. Für die einzelnen Schritte werden Kriterien und Hinweise definiert, die als Hilfestellung dienen sollen. Weiter werden die unterschiedlichen Entsiegelungsverfahren vorgestellt und anhand von konkreten Beispielen aus Südtirol veranschaulicht. Für die Umsetzung von Entsiegelungsmaßnahmen wird die Kombination aus rechtlichen Regelungen, finanziellen Anreizen und Maßnahmen zur fachlichen Unterstützung und Bewusstseinsbildung empfohlen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen können als Diskussionsgrundlage für die Entwicklung einer Entsiegelungsstrategie in Südtirol dienen. Die Ergebnisse richten sich an Gemeinden und das Land und sollen zur fachlichen Unterstützung und Bewusstseinsbildung beitragen.
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In 2023, the revised version of the ‘Climate Plan South Tyrol 2040’ was adopted by the South Tyrolean provincial government. The ‘Resilience and adaptation’ field of action sets out the goal of halving net new soil sealing by 2030 and reducing it to zero by 2040. In order to achieve this goal, a spatial planning concept is to be developed that firstly minimises new sealing and secondly converts as many sealed areas as possible back into an ecologically high-quality state. As it can be assumed that new areas will continue to be sealed in the future, minimising new sealing alone will not be sufficient to achieve the goal in the long term. For this reason, the unsealing of already sealed areas will be addressed in this study. In South Tyrol, there is yet no legal obligation to unseal, nor are there any specific strategies and tools for determining the area and technical implementation of unsealing measures. As a result, there is hardly any unsealing in practice. The work therefore aims to provide assistance for municipalities in identifying areas with unsealing potential, to demonstrate technical possibilities for implementation and to formulate measures for the systematic implementation of unsealing measures in South Tyrol.A multi-stage process is proposed for the identification of areas, consisting of the analysis of sealed areas and the recording, evaluation and prioritisation as well as the documentation and ongoing updating of potential areas. Criteria and instructions are defined for the individual steps, which are intended to provide assistance. The various unsealing methods are also presented and illustrated using specific examples from South Tyrol. For the implementation of unsealing measures, a combination of legal regulations, financial incentives and measures for technical support and awareness-raising is recommended. The proposed measures can serve as a basis for discussion for the development of an unsealing strategy in South Tyrol. The results are aimed at municipalities and the province and should contribute to technical support and awareness-raising.
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