Tiefenbacher, S. (2022). Die Malzfabrik Ering - Geschichte, Bauforschung und Revitalisierung [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2022.96604
E251 - Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege
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Date (published):
2022
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Number of Pages:
273
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Keywords:
Mälzerei; Ering; Baudenkmal; Nachnutzung
de
malthouse; Ering; architectural monument; subsequent use
en
Abstract:
Der Charakter der in Niederbayern in der Region Landshut liegenden Hofmark Ering, welche das älteste Dorf der gleichnamigen Gemeinde ist, wird wesentlichvon drei Bauwerken geprägt: Dem Schloss aus dem 18. Jahrhundert, der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ aus dem 15. Jahrhundert sowie der Malzfabrik von 1896/1897. Stehen diese sowohl gemeinsam als auch getrennt voneinander unter Schutz, zum einen als Einzeldenkmäler, zum anderen als Ensemble, so ist ihre bauliche Substanz in einem ruinösen Zustand. Teile der Struktur der Malzfabrik sind durch ihren langen Leerstand seit den 70er Jahren irreversibel verloren gegangen: Dazu zählt das Dach des Kesselhauses, große Teile des Dachs des Maschinenhauses, ein zur Hälfte abgebrochener Schlot, Fenster und Ziegel der massiven Außenwände. Durch die eindringende Nässe verfällt das Bauwerk zusehends. Um dies nicht länger tatenlos zu akzeptieren, gründete eine Einwohnerin Erings, Veronika Zunner-Fadhli, 2015 den Verein „Projekt Malzfabrik Ering e.V“. Heute zählt dieser 41 Mitglieder und hat das Bestreben, das Bauwerk für alle Bürger zugänglich und nutzbar zu machen. Um das Vorhaben zu unterstützen und das gesamtegeschichtliche Erbe der Mälzerei für nachkommende Generationen zu erhalten,wurde im Zuge dieser Arbeit der historische Hintergrund der Malzfabrik in seinem Kontext rekonstruiert. Der ursprüngliche Nutzen der Fabrik, die Malzbereitung, wurde anhand des typischen Aufbaus einer Mälzerei aus dem späten 19. Jahrhundert erklärt und auf die Mälzerei Ering zugeschnitten. Die Arbeit beschreibt den IstZustand des Gebäudes, sowohl mit seinen Schäden als auch seinen Besonderheiten und stellt fünf bereits revitalisierte Mälzereien in Deutschland vor. Nach einem detaillierten Überblick über die Demografie Erings legt sie unter Berücksichtigung des denkmalpflegerischen Konzeptes und des rechtlichen Hintergrunds ein Nutzungskonzept vor, das zwei aufeinander aufbauende Entwurfsvorschläge bietet. Diese sehen die zukünftige Nutzung der Mälzerei als Kulturzentrum vor. Ein Ort zum Austausch, der Erholung und des Aufenthalts, sowohl für Bewohner als auch für Besucher, ist entstanden. Gastronomie, eine Bibliothek sowie Veranstaltungsräume haben Einzug erhalten und ein Saal mit Bühne für Kinovorführungen, Theatervorstellungen und kleine Konzerte wurde eingerichtet. Ein weiteres kulturelles Angebot ist in Form eines Museums, das sich über zwei Geschosse erstreckt, geboten. Übernachtungsmöglichkeiten für den Wander- und Radtourismus locken Reisende nach Ering in die Malzfabrik und sorgen so für genügend Besucher des neu entstehenden Zentrums. Ziel war es, die Räume der ehemaligen Fabrik zufüllen und dessen Substanz auf diese Weise vor dem Verfall zu bewahren. Die Mälzerei soll Initiator für weitere Revitalisierungskonzepte der leerstehenden, historischen Gebäude der Hofmark sein und das gesamte Dorf langfristig beleben
de
The character of the historic village of Ering, which is located in Lower Bavaria, in the region of Landshut, is essentially characterized by three buildings: The castle from the 18th century, the parish church „Mariä Himmelfahrt“ from the 15th century as well as the malt factory from 1896/1897. Even though they are separately as well as collectively under monumental protection, especially the malt factories structure is in a ruinous condition. Due to its long vacancy since the 1970s, parts ofthe historical building have irreversibly been lost: This includes the roof of its boilerhouse, large parts of the roof of the engine house, a half-broken vent, windows andtiles of its massive exterior walls. Due to the moisture penetrating through this,the structure is visibly deteriorating more and more from year to year. Unwilling to accept this any longer, one of Ering‘s residents, Veronika Zunner-Fadhli, founded the “Projekt Malzfabrik Ering e.V” association in 2015. Today, it has 41 members and aims to make the building accessible and usable for all citizens. In order to support this aim and to disclose and preserve the entire historical heritage of the malting plant for future generations, the historical background of the malting plant has been reconstructed in its context in the course of this work. The original use of the factory, malt preparation, was explained on the basis of the typical structure of a malthouse from the late 19th century and tailored to the Ering malthouse. The paper describes the actual state of the building, both with its damage and its special features, and presents five already revitalised malthouses in Germany. Aftera survey of Ering‘s demographics, a utilization concept with a design proposal is presented, taking into account the monument preservation concept and the legal background. This envisages the future use of the malthouse as a cultural center.A place for exchange, recreation and stay, both for residents and visitors, is to be created. Gastronomic offers will be provided, a library will be established, functionrooms will be created and a hall with a stage for cinema screenings, theater performances and small concerts will be set up. In addition, there will be cultural offerings, a museum extending over two floors. An overnight accommodation facilityfor hiking and cycling tourism will be offered to attract travellers to Ering and ensure enough visitors to the newly created centre. The aim is to fill the rooms of the former factory and thus save its substance from decay. The factory is to be the initiator for further revitalisation concepts for the vacant, historic buildings of the Hofmark.
en
Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers