Metzger, Philipp P. (2021): Wohnkonzerne enteignen! Wie Deutsche Wohnen & Co. ein Grundbedürfnis zu Profit machen, Wien: mandelbaum kritik & utopie. 294 Seiten. ISBN: 978385476-695-7. 17 Euro

Abstract

Philipp Metzger zeichnet in seinem Buch „Wohnkonzerne enteignen! Wie Deutsche Wohnen & Co. Ein Grundbedürfnis zu Profit machen“ den Aufstieg der Immobilienkonzerne und die damit verbundene Finanzialisierung des Wohnungsmarkts in Deutschland nach. Die nach der Wiedervereinigung privatisierten Wohnbestände wurden von Private Equity Fonds erworben, Deregulierung und Steuervorteile begünstigten ihren Kauf und späteren Weiterverkauf. Die daraus entstandenen oder neu gegründeten Wohnkonzerne wie Vonovia oder Deutsche Wohnen verfolgen langfristige Gewinnmaximierung, indem sie Mieten erhöhen, bei Instandhaltungen sparen und so viele Dienste wie möglich selbst anbieten (Insourcing des Reinigungs-, Reparatur-, Inkassodiensts). Die Situation der Mieter*innen sowie der Angestellten verschlechtert sich dadurch, Wohnkonzerne agieren zugunsten ihrer Aktionäre. Im zweiten Teil lässt Metzger weitere Stimmen der Einordnung sowie des Widerstands gegen die Immobilienkonzerne in Berlin zu Wort kommen. Metzgers Analyse legt eindrücklich die Finanzialisierung des deutschen Wohnungsmarkts dar und wird durch die Beiträge von weiteren Autor*innen und Aktivist*innen in gelungener Weise ergänzt.

Philipp Metzger’s book “Wohnkonzerne enteignen! Wie Deutsche Wohnen & Co. Ein Grundbedürfnis zu Profit machen” analyzes the financialization of the German housing market by the rise of real estate corporations. In the last three decades residential properties were privatized in grand scale. Deregulation of the capital market and tax benefits enabled Private Equity Fonds to purchase and monetize those properties, often by resale. Real estate corporations which emerged by resales or were newly established entered the housing market pursuing long-time profit strategies like rising rents, cutting maintenance or insourcing residential services. As a result, the situation of tenants and employees worsens as real estate corporations act in favor of their shareholders. In the second part of the book, other authors describe further aspects of financialization while activists report on the protest against real estate corporations in Berlin. Metzger’s book provides a convincing analysis of the financialization of the housing market in Germany. The further contributions and impressions by activists of the protest complement the book successfully.