Minoletti, V. (2025). MAREMMA AMORIS. Tales for a disobedient earth [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2025.117632
Die Arbeit erkundet die Küstenlandschaften der Grosseto-Ebene in der Maremma-Region in Italien mit Hilfe interdisziplinärer und investigativer Methoden. Im Mittelpunkt der Betrachtung der natürlichen Architektur der Landschaft und ihrer Geschichte steht eine phänomenologische Annäherung an das Gebiet, die durch intensiven Austausch mit lokalen Fachleuten und örtliche Vereinen vertieft wird. Sie verbindet erzählerische Elemente mit kritischer Reflexion und verwebt so Theorie und Praxis durch eine facettenreiche Darstellung persönlicher Erfahrungen und dokumentarischer Methoden.Die Studie widmet sich den fragilen Ökosystemen dieser Küstenregion im Übergangsbereich zwischen Meer und Land. Insbesondere die bedrohten Ökotone (Ökosysteme des Übergangs) der Feuchtgebiete sind als Wissens- und Biodiversitätsreservoirs von unschätzbarem Wert präsentiert. Die Darstellung des komplexen Zusammenspiels von menschlicher Präsenz, geologischer Entwicklung und wechselnder Biotope der Maremma-Ebene offenbart ein vielschichtiges Landschaftsbild, das natürliche Prozesse, großflächige anthropische Eingriffe und sich wandelnde kulturelle Narrative miteinander ganzheitlich verknüpft.Diese Forschungsarbeit, die in der Schaffung einer interaktiven Installation vor Ort gipfelt, ist ein Hybrid aus lyrischer, emotionaler und didaktischer Herangehensweise, die darauf abzielt, verborgene Erzählungen und interdependente Netzwerke über Skalen und Sphären hinweg aufzuspüren, um ein neues Bewusstsein für nachhaltige menschliche Praktiken zu schaffen. Die Arbeit plädiert damit für einen sensibleren Umgang mit den Daseinsformen, die über das Menschliche hinausgehen, und den natürlichen Ressourcen, die sie erhalten, und erkennt deren Widerstandsfähigkeit, Fragilität und Potenzial an.Anstatt eine endgültige Schlussfolgerung anzustreben, begibt sich dieser Aufsatz auf eine Entdeckungsreise mit offenem Ausgang - eine Reise, die darauf abzielt, den Rahmen für territoriale Analysen neu zu definieren.Diese Untersuchungsmethodik bietet nicht traditionelle Möglichkeiten durch die andere Landschaften untersucht und in der drauffolgenden Entwurfsphase beachtet werden können. Indem wir diese Praxis der bescheidenen Beobachtung und des tiefen Engagements auf weitere Fallstudien ausdehnen - und dabei sowohl auf das Spezifische als auch auf das Universelle achten -, kann man ein umfassenderes Verständnis der Verflechtung von Lebendigem und Nichtlebendigem sowie der natürlichen und kulturellen Dynamik eines Ortes kultivieren und letztlich bewusstere architektonische Praktiken und regenerative Wege des Umgangs mit Land und Leben fördern.
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This research offers a multidisciplinary investigative exploration of the coastal landscapes of the Grosseto floodplain, nestled in Italy’s Maremma region. Blending storytelling with critical insight, it intertwines theory and practice through a diverse account of personal experiences and documentary methodologies. At the heart of this research on the natural architecture of landscape and its history lies a phenomenological engagement with the territory, nurtured through close collaboration with local professionals and associations. The study delves into the fragile transitional ecosystems that define this coastal region, with a particular focus on the endangered ecotones of wetlands—reframed as invaluable reservoirs of knowledge and biodiversity. The focus on the intricate interplay between geological evolution and anthropic involvement highlights a complex territorial potrait that blends natural morphological processes, the human interventions shaped by extensive land reclamation, and the shifting cultural narratives that surround these spaces. Culminating in the creation of an on-site interactive installation, this research is a hybrid of lyrical, emotional, and educational explorations, aiming to uncover hidden narratives and the networks of interdepedencies across scales and domains—encouraging a renewed awareness of sustainable human practices. It advocates for an holistic and sensible engagement with the more-than-human world and the natural resources that sustain it, acknowledging their resilience, fragility, and potential. Rather than seeking a definitive conclusion, this approach embarks on an open-ended journey of discovery—one that aims to redefine frameworks for territorial analysis. This investigative methodology offers new ontologies through which other landscapes may be studied and integrated in the design phase. By extending this practice of humble observation and deep engagement into further case studies—attending to both the particular and the universal—, we can cultivate a richer understanding of the interwovenness of the living and non-living, and of the natural and the cultural dynamics of a place, ultimately fostering more conscious architectural practices and regenerative ways of tending to both land and life.
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