Riess, L. (2025). Insolvenz des Liegenschaftsverkäufers : was nun? Auswirkungen der Verkäuferinsolvenz auf Liegenschaftskaufverträge [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2025.131430
Die Masterarbeit befasst sich mit den rechtlichen Konsequenzen einer Insolvenz des Liegenschaftsverkäufers und deren Auswirkungen auf bestehende Kaufverträge. Ein zentrales Thema ist das Wahlrecht des Insolvenzverwalters gemäß § 21 Insolvenzordnung (IO), das es ihm ermöglicht, entweder auf der Vertragserfüllung zu bestehen oder vom Vertrag zurückzutreten. Dabei hängt das Schicksal des Kaufvertrags wesentlich vom Erfüllungsgrad ab – insbesondere davon, ob der Käufer bereits grundbücherlich gesichert ist. Ein weiterer Fokus liegt auf der Treuhandschaft, die eine zentrale Rolle bei der sicheren Abwicklung von Liegenschaftskäufen spielt. Wird ein Kaufvertrag über einen Treuhänder abgewickelt, kann dieser die Interessen beider Parteien wahren und sicherstellen, dass Zahlungen erst dann freigegeben werden, wenn alle vertraglichen Bedingungen erfüllt sind. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Lastenfreistellung, also der Sicherstellung, dass eine Immobilie frei von Belastungen an den Käufer übergeht. Zusätzlich werden Anfechtungstatbestände betrachtet, die es dem Insolvenzverwalter ermöglichen, bereits erfolgte Transaktionen rückgängig zu machen, falls diese zur Benachteiligung der Gläubiger geführt haben. Das Bauträgervertragsgesetz (BTVG), das Käufer bei noch nicht fertiggestellten Immobilien schützt, wird ebenfalls analysiert. Die Arbeit zeigt, dass Käufer durch eine sorgfältige Vertragsgestaltung, treuhändische Abwicklung und rechtzeitige grundbücherliche Absicherung die Risiken minimieren können. Dennoch bleibt eine Verkäuferinsolvenz eine bedeutende Herausforderung,die umfassende rechtliche Vorkehrungen erfordert, um finanzielle Verluste und rechtliche Unsicherheiten zu vermeiden.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers