Klema, P. (2025). Public space as a resource for urban transformation in Marseille : a discourse analysis of underlying rationalities [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2025.121445
Transformationen des städtischen öffentlichen Raums werden durch konkurrierende Problemdefinitionen, Interessen, Zielsetzungen und Rationalitäten geprägt. Als multidimensionale Ressource wird öffentlicher Raum zunehmend als wirtschaftliches Mittel für städtische Wettbewerbsfähigkeit, als Instrument sozialer Integration und als ökologische Infrastruktur für Klimaresilienz verstanden. Diese unterschiedlichen Konzeptionen erzeugen ein komplexes Verhandlungsfeld, da öffentlicher Raum begrenzt ist und damit unter wachsendem Druck steht, seine vielfältigen Rollen zu erfüllen.In Marseille – der zweitgrößten Stadt Frankreichs – haben sich in den letzten Jahren Stadterneuerungsprozesse intensiviert, mit dem Ziel, nach dem Zusammenbruch der auf den Hafen ausgerichteten Wirtschaft die städtische Wettbewerbsfähigkeit durch Investitionen und Tourismus zurück zu gewinnen.Doch anders als in anderen großen französischen Metropolen bleibt das Stadtzentrum trotz fortschreitender Transformationen zu weiten Teilen von einer sozioökonomisch benachteiligten Bevölkerung bewohnt. In diesem sozial sensiblen und symbolisch aufgeladenen Kontext des Stadtzentrums haben mehrere bedeutende Umgestaltungen öffentlicher Räume die Stadt wesentlich verändert und werfen Fragen nach den ihnen zugrunde liegenden Rationalitäten auf. Diese Arbeit verfolgt den Ansatz einer wissenssoziologischen Diskursanalyse, um zu untersuchen, wie Rationalitäten, Problemdefinitionen und Legitimationsmuster von Transformationen des öffentlichen Raums im institutionalisierten politischen Diskurs Marseilles konstruiert werden. Durch die Analyse, wie öffentlicher Raum als Ressource für städtische Transformationen verstanden wird, bietet sie eine kritische Perspektive auf die zugrundeliegenden diskursiven Logiken räumlicher Transformation in Marseille.
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Transformations of urban public space are driven and shaped by competing problem definitions, interests, objectives, and rationalities. As a multidimensional resource, public space is increasingly understood as an economicasset for urban competitiveness, a tool for social integration, and an ecological infrastructure for climate resilience. These diverse conceptions generate a complex field of negotiation, as public space is limited and thus undergrowing pressure to serve multiple purposes. In Marseille – France’s second-largest city – urban renewal efforts have intensified in recent years, aiming to regain competitiveness after the decline of its port-centred economy through attracting investment and tourism. Yet, unlike in other major French metropolises, and despite ongoing transformations, the city’s core remains home to a largely socio-economically disadvantaged population. Within this socially sensitive and symbolically charged context of the city centre, several important public space transformations have significantly reshaped the city, prompting an examination of their underlying rationalities. This thesis draws on the Sociology of Knowledge Approach to Discourse (SKAD) to investigate how rationalities, problem definitions and legitimations of public space transformations are constructed within Marseille’sinstitutional political discourse. By analysing how public space is understood as a resource for urban transformation, it offers a critical perspective on the underlying discursive logics of spatial transformation in Marseille.