Strasser, G. A. (2025). Auswirkungen von eingeschränkter zeitlicher Dispositionsfreiheit auf die Kapazitätsplanung von Bauunternehmen [Dissertation, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2025.133312
Die Möglichkeit darüber zu entscheiden, was innerhalb eines bestimmten Zeitraums geschieht,ist in wirtschaftlichen Angelegenheiten ganz allgemein von besonderer Bedeutung. In dieser Dissertation wird analysiert, welche zeitlichen Freiheiten Bauunternehmen bei der Erstellung von Bauleistungen zukommen und wie sich Einschränkungen auf die Kapazitätsplanung auswirken.Im Rahmen dieser Arbeit wird erläutert, was unter der zeitlichen Dispositionsfreiheit in Bauverträgen zu verstehen ist und wodurch diese den Bauunternehmen üblicherweise zustehende Freiheit eingeschränkt wird. Dafür wird analysiert, welche bauvertragliche Bedeutung bestimmte Zeitvorgaben in Bauverträgen haben und wie diese baubetriebswirtschaftlich eingeordnet werden können.Zudem werden Merkmale identifiziert, die eine eingeschränkte Dispositionsfreiheit kennzeichnen.Schließlich wird untersucht, welche Einschränkungen der zeitlichen Freiheiten in der Praxis vorkommen. Anhand der identifizierten Merkmale werden beispielhafte Vertragsbestimmungen analysiert, um festzustellen, ob sie eher eine geringe oder eine weitgehende Einschränkung der zeitlichen Dispositionsfreiheit bewirken.Weiter wird in dieser Arbeit untersucht, wie der zeitliche Leistungsfortschritt der Bauleistungserstellung mit dem Potenzialeinsatz von Bauunternehmen zusammenhängt. Dafür werden zunächst relevante Überlegungen aus der konventionellen Produktionstheorie dargestellt und die erforderlichen Größen eingeführt. Anschließend wird beschrieben, welche Erweiterungen der konventionellen Produktionstheorie notwendig sind, um die Bauleistungserstellung realistischer abzubilden. Es werden die der Bauleistungserstellung inhärenten produktionstheoretischen Merkmale beschrieben und daraus abgeleitet, dass die Leistungserstellung als dynamischer und stochastischer Prozess betrachtet werden muss. Auf Basis dieser Erkenntnis wird eine Produktionsfunktion formuliert,die den Zusammenhang zwischen Leistungsfortschritt und Potenzialeinsatz beschreibt.Zur Beschreibung der Auswirkungen zeitlicher Einschränkungen auf die Kapazitätsplanung wird– basierend auf der formulierten Produktionsfunktion – ein probabilistisches Bemessungskonzept vorgestellt. Mit diesem Konzept wird ermittelt, welche Kapazität für eine Bauleistungserstellung in verschiedenen Nachfrageszenarien erforderlich ist. Die Nachfrageszenarien werden so gewählt,dass sie sich in ihren Zeitvorgaben unterscheiden. Die Bemessungsergebnisse zeigen, dass zeitliche Einschränkungen zwar die Zuverlässigkeit des Leistungsfortschritts erhöhen, jedoch zwangsläufig zu Überkapazitäten führen. Der steigende Kapazitätsbedarf resultiert daraus, dass mit zunehmenden Zeitvorgaben die Möglichkeiten zur Belastungsoptimierung eingeschränkt werden und auch Ausgleichseffekte verloren gehen.Aus den Ergebnissen werden Handlungsempfehlungen abgeleitet, die als Hilfestellung für die Festlegung von Zeitvorgaben dienen. Abschließend werden Fragen zusammengefasst, die im Rahmen dieser Arbeit unbeantwortet geblieben sind und weitere Forschung motivieren.
de
The ability to determine what happens within a given timeframe is particularly important ineconomic matters. This dissertation examines the temporal freedom available to construction companies in the provision of construction services and analyzes how restrictions impact capacity planning.This dissertation first defines freedom of scheduling in construction contracts and explore show this freedom – which construction companies are entitled to – is restricted. To this end, the role and significance of time specifications in construction contracts are analyzed, along with their classification from a construction management perspective. Additionally, the characteristics of limited scheduling freedom are identified. Finally, practical limitations on scheduling freedomare examined. Based on the identified characteristics, exemplary contractual provisions are analyzed to determine whether they impose minor or significant restrictions on scheduling freedom.Furthermore, this dissertation investigates the relationship between the progress of construction services over time and the potential input of construction companies. Relevant aspects of conventional production theory are first introduced, along with the necessary variables. The study then discusses the necessary extensions to conventional production theory required to more accuratelydepict the production of construction services. The inherent production-theoretic characteristics of construction service provision are explained, leading to the conclusion that service production must be understood as a dynamic and stochastic process. Based on these insights, a production function is formulated to describe the relationship between performance progress and potential input.To assess how time constraints affect capacity planning, a probabilistic dimensioning concept is introduced, based on the formulated production function. This concept is applied to determine the capacity required for construction service provision under various demand scenarios. These scenarios are selected to differ in their respective time specifications. The assessment results indicate that time restrictions improve the reliability of performance progress. This increase in reliability occurs because capacity planning under time constraints generally requires excess capacity to compensate for scheduling restrictions.Based on these findings, recommendations are provided to guide the setting of timelines in construction planning. Finally, the dissertation summarizes unanswered questions that emerged from this study, highlighting areas where further research is needed.
en
Weitere Information:
Arbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüft Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers