Kránitz, A. (2025). Bibliothek neu gelesen : Vermittlungskonzept zur Bewahrung des spätmodernen Erbes am Beispiel der Zentralbibliothek der Universität Sopron [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2025.123684
E251 - Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege
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Date (published):
2025
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Number of Pages:
193
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Keywords:
Erbe der Spätmoderne; Bewertung; Architekturvermittung
de
modern heritage; assessment; mediation strategy
en
Abstract:
Die Zentralbibliothek der Universität Sopron wurde im Zuge der Universitätserweiterung im Jahr 1977 unter der Leitung des Architekten Imre Kiss in moderner Formsprache errichtet. Das Bibliotheksgebäude wurde nach seiner Fertigstellung zu einem der bedeutendsten modernen Bauwerke im Soproner Villenviertel Lőverek. Die Anerkennung seiner Werte, wie es mit der Architektur der Spätmoderne oft der Fall ist, ist heute allerdings nicht Konsens. Infolge mangelnder Wertschätzung und fehlenden Dialogs ist es von Wertverlust durch Umbau oder Abbruch bedroht. Die Vertreter der Nachkriegsarchitektur stehen heute vor besonderen Herausforderungen, sowohl was ihre physische Erhaltung, als auch ihre gesellschaftliche Wahrnehmung betrifft. Es besteht die Gefahr, dass eine ganze Epoche baulicher Zeugnisse verschwindet oder stark verändert wird, noch bevor ihr möglicher Denkmalwert von der Gesellschaft erkannt wird. Es stellt sich dringend die Frage, welche Schritte notwendig sind, um die noch vorhandenen charakteristischen Gebäude zu retten, solange ihr Zustand intakt ist. Kann Denkmalvermittlung ihre Zukunft positiv verändern? Mit welchen Methoden kann eine breitere Öffentlichkeit für das Erbe der Spätmoderne sensibilisiert werden? Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, am Beispiel der Universitätsbibliothek Möglichkeiten zu untersuchen, wie das Bewusstsein für die Qualitäten der Spätmoderne geschärft werden kann. Anhand einer ausführlichen Bestandsanalyse der Bibliothek werden die denkmalpflegerischen Werte sowie die Potenziale des Objekts untersucht und festgehalten. Zusätzlich werden weitere charakteristische öffentliche Bauten des Viertels als Vergleichsobjekte herangezogen. Ihr aktueller Zustand wird dokumentiert, um ein umfassendes Verständnis für die architektonische Vielfalt der Epoche sowie die gegenwärtige Situation der Erhaltung ihrer Werte zu ermöglichen. Als Reflexion wird ein Vermittlungskonzept präsentiert, das die persönliche Auseinandersetzung mit dem spätmodernen Erbe Soprons fördert und für einen verantwortungsvollen Umgang mit einem gesellschaftlich weniger anerkannten und daher besonders gefährdeten Bestand sensibilisiert. Zugleich wird eine neue Perspektive auf potenzielle Denkmale eröffnet.
de
The Central Library of the University of Sopron was constructed in 1977 during the university’s expansion, under the direction of architect Imre Kiss. After its completion, the library building became one of the most significant modern structures in the Lőverek, the residential area of Sopron. However, as is often the case with late modernist architecture, the recognition of its value is not universally accepted today. Due to a lack of appreciation and the absence of dialogue, the building is at risk of being altered or even demolished, resulting in a loss of its architectural value. Post-war architecture faces particular challenges today, both in terms of physical preservation and public perception. There is a danger that an entire era of architectural manifestations could disappear or be drastically altered before its potential heritage value is acknowledged by society. This highlights the urgent need to take action to preserve the still-existing characteristic buildings while they remain intact. Can heritage mediation positively shape their future? What methods can be used to raise broader public awareness of the legacy of late modernism? This thesis aims to explore, using the example of the university library, how awareness of the qualities of late modern architecture can be sharpened. Based on a detailed analysis of the library, the heritage values as well as the potential of the building are examined and documented. In addition, other characteristic public buildings in the district are used as comparative objects. Their current condition is recorded in order to provide a comprehensive understanding of the architectural diversity of the era and the present state of heritage preservation. As a form of reflection, a mediation concept is presented that encourages personal engagement with Sopron’s late-modern heritage and raises awareness for a responsible approach to a socially less recognized and therefore particularly endangered segment of the built environment. At the same time, it opens up a new perspective on potential monuments.
en
Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers