In der letzten Zeit werden die Vorfertigteilwände zunehmend bei mehrgeschossigen Gebäuden eingesetzt. Durch den Einsatz dieser Wände lässt sich nicht nur die Bauzeit verkürzen, sondern auch die Kosten reduzieren, die durch Schalungsarbeiten und Gerüstaufbau verursacht werden. Nichtdestotrotz stellt die Verbindung zwischen der Betonvollfertigteilwänden und der Decke eine Schwachstelle dar. In Grunde genommen, werden die Wände in geschosshohen Wandelemente geliefert und in einem Mörtelbett verlegt. Die Verbindung zur Decke erfolgt mittels Anschlussbewehrung an der Oberkannte der Wand. Bei dieser Bauweise, bei der die Verbindung zwischen der Deckenoberkante und der darüberliegenden Wand ausschließlich über eine unbewehrte, vermörtelte Fuge erfolgt, ist insbesondere auf den Schubwiderstand zu achten. Der Schubwiederstand der aussteifenden Wände wird durch das Kippverhalten der Wände sowie den Gleitwiderstand in der Mörtelfuge gegeben. Letzterer wird durch die Reibung in der Mörtelfuge repräsentiert. Besonders relevant sind die Belastungen auf der Druckseite an den Wandenden, die bei einer Erdbebensimulation infolge des Wandkippens auftreten. Dennoch kann die Wand ins Gleiten kommen, wenn die Reibung überwunden wird. Zyklische Belastungsversuche zeigen jedoch, dass ein guter Gleitwiderstand auch bei größeren Verformungen in der Gleitfuge bestehen bleibt. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der nummerischen Untersuchung des plastischen Potentials der Mörtelfuge. Es werden drei einfache Systeme analysiert und die mögliche Versagensmechanismen vorgestellt. Alle drei Systeme repräsentieren ein viergeschossiges Gebäude, wobei sich der Unterschied in der Schlankheit der Systeme zeigt. Zur Ermittlung des plastischen Potentials der Mörtelfuge wird die in Eurocode 8 beschriebene nichtlineare Push-Over Methode sowie die in RFEM 6 implementierte Push-Over Analyse herangezogen. Als Grundlage dient die Laboruntersuchung, die am Institut für Tragwerksplanung und Ingenieurholzbau der TU Wien durchgeführt wurde. Anschließend werden der gesamte Modellierungsprozess, und die Tragfähigkeitsüberprüfung detailliert erklärt.
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In recent times, prefabricated walls have been increasingly used for multi-storey buildings. The use of these walls not only shortens the construction time, but also reduces the costs associated with formwork and scaffolding.Nevertheless, the connection between the precast concrete walls and the ceiling is a weak point. Basically, the walls are delivered in storey-high wall elements and laid in a so-called mortar bed. The connection to the ceiling is made by means of connecting reinforcement at the top edge of the wall.With this construction method, in which the connection between the upper edge of the slab and the wall above is made exclusively via an unreinforced, mortared joint, particular attention must be paid to the shear resistance. The shear resistance of the bracing end walls is determined by the tilting behavior of the walls and the sliding resistance in the mortar joint. The latter is represented by the friction in the mortar joint. Particularly relevant are the loads on the pressure side at the wall ends, which occur in an earthquake simulation as a result of wall tilting. Nevertheless, the wall can start to slide if the friction is overcome. However, cyclic loading tests show that a good sliding resistance remains even with larger deformations in the sliding joint.The focus of this thesis is on the numerical investigation of the plastic potential of the mortar joint. Three simple systems are analyzed and the possible failure mechanisms are presented. All three systems represent a four-storey building, with the difference being the slenderness of the systems. The non-linear push-over method described in Eurocode 8 and the push-over analysis implemented in RFEM 6 are used to determine the plastic potential of the mortar joint. The laboratory investigation, which was carried out at the Institute of Structural Design and Timber Engineering at the Vienna University of Technology, serves as the basis. The entire modeling process and the load-bearing capacity check are then explained in detail.
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