Eilf, C. (2017). Integration der Belange von Kindern in die Verkehrsplanung - Wege der Partizipation [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2017.47604
Die Anzahl der Autos steigt in Europa seit Jahrzehnten stetig an. Die ständige Zunahme des Verkehrs beeinflusst das Leben der Kinder immens. Einerseits stellt der derzeitige Straßenverkehr stellt eine der größten Bedrohungen für das Leben von Kindern dar und Verkehrsunfälle sind in unserer Gesellschaft die häufigste Todesursache im Kindes- und Jugendalter. Die sichere Straßenbenutzung erfordert bestimmte körperliche und geistige Fähigkeiten (z.B. Risikobewusstsein, Konzentrationsfähigkeit und auditive und visuelle Wahrnehmung) die bei Kindern nicht vollständig entwickelt sind. Andererseits werden sie stark durch den zunehmenden Verkehr in ihrer Mobilität und Entwicklung beschränkt. Diese eingeschränkte Mobilität führt zu zahlreichen messbaren Ergebnissen wie einer reduzierten Reaktionsfähigkeit und körperlicher Gewandtheit, einer verminderten Feinmotorik und Beweglichkeit. Ebenso ist das Gleichgewichtsvermögen, die Kreativität und Selbstständigkeit der Kinder schlechter entwickelt. Doch obwohl Kinder mit den meisten negativen Auswirkungen des Verkehrs (Umweltverschmutzung, Unfälle, eingeschränkte Mobilität etc.) konfrontiert sind, werden sie kaum an der tatsächlichen Verkehrs- und Raumplanung beteiligt. Die Bedürfnisse von Kindern in der Verkehrsplanung werden oft nicht berücksichtigt oder zu wenig beachtet. Auf diese Weise werden sie häufig mit Verkehrsplanungsmaßnahmen konfrontiert, ohne ihre Erfahrungen als "Experten" beitragen zu können. Das Hauptaugenmerk dieser Studie liegt auf der Beantwortung von drei Fragen: Welche Mobilitätsbedürfnisse haben Kinder im Alter von 10-12 Jahren und welche subjektiven Anforderungen haben sie an die Verkehrsplanung? Inwiefern werden diese Bedürfnisse und Wünsche bereits in der Verkehrsplanung berücksichtigt und umgesetzt? Und wie könnten die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder zunehmend in die Verkehrsplanung einfließen? Fünfzig Kinder zwischen 10 und 12 Jahren wurden konsultiert, um diese Fragen zu beantworten. Mithilfe von einem Fragebogen und schriftlichen Aufsätzen der Kinder, wurde ein Einblick in die Kinderperspektive gewährt. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder klar Probleme erkennen und Wünsche benennen können. Kurz gesagt wünschen sie sich mehr Raum und Platz für freies Spiel. Sie brauchen eine intakte Natur und eine gesunde Umwelt. Kinder wollen unabhängige Mobilität und Sicherheit. Darüber hinaus möchten Kinder beteiligt werden und ihre Meinung in die Planung einfließen lassen. Diese Ergebnisse wurden anschließend genutzt, um Richtlinien für den kinderfreundlichen Verkehr zu schaffen.
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The amount of cars is rising for decades. The world of children and the world of modern transport have moved apart. The continuous increase in traffic influences the life of children immensely. The safe road use requires certain physical and mental abilities, which are not fully evolved in children like risk awareness, concentration and auditory and visual perception. Furthermore the life of children is increasingly restricted and limited by the traffic and the roads. They are not able to move without restrictions. Thus their independent mobility suffers and the changes in their childhood are measurable. But even though children are confronted with most of the negative effects of traffic (pollution, accidents, restricted mobility etc.) they are hardly involved in the actual traffic and spatial planning. The needs of children in transport planning are often not taken into account or too little attention is paid to them. In this way, they are confronted with transport planning measures without having to make their experiences as “experts”. Although in recent years a shift can be observed that favors children and theirs interests. The main focus of this study is to find answers to three questions: What mobility needs do children have at the age of 10-12 years and which subjective demands do they have on traffic planning? To what extent are these needs and wishes already taken into account and implemented by the traffic planning? And how could the needs and wishes of the children be increasingly introduced into traffic planning? Fifty children between 10 and 12 years were consulted to answer these questions. The approach was a questionnaire and written essays to gain insight to the children's perspective. The results of the participatory methods showed that children have indeed concrete wishes regarding traffic planning. In short they want room for free moving space and free play. They need an intact nature and a healthy environment. Children need independent mobility and safety. Furthermore children want to participate and add their voice and opinions to plannings. Afterwards these results were used to create guidelines for children-friendly traffic with a focus on the participation of the children.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers