Schmutz, B. (2018). Verbesserung der Barrierefreiheit bei nordamerikanischen Eisenbahnen [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2018.42727
Für mobilitätseingeschränkte Personen in Nordamerika gibt es viele Hindernisse bei der Benutzung der bestehenden Eisenbahninfrastruktur. Diese Hindernisse reichen von schienengleichen Bahnsteigen bis zu nicht barrierefreien Wagonen. Um den Zugang zu den bestehenden Angeboten des Betreibers zu ermöglichen, sind diverse Lösungen zu ermitteln. Neben den klassischen technischen Antworten soll aufgezeigt werden, wie ein organisiertes Assistenzsystem die Zugänglichkeit zu den Zügen verbessert. Die Serviceleistungen sollen den Ansprüchen und Wünschen der KundInnen entsprechen und Personen, die bisher von der Nutzung der Eisenbahn ausgeschlossen waren, die Möglichkeit eröffnen, diese zu nutzen. Neben den KundInnenwünschen sind die Anforderungen und Ressourcen des Verkehrsunternehmens zu berücksichtigen. Zur Eruierung der vorherrschenden Wünsche und aktuellen Probleme der KundInnen in Nordamerika, wurde eine Onlinebefragung in Kanada und den USA durchgeführt. Darin wurden die bestehenden Herausforderungen bei der Benutzung der Züge abgefragt, welche Einschränkungen, diese reichen von Mobilitätshilfen bis zum Kinderwagen, die KundInnen haben und welche Lösungen sich die KundInnen bevorzugt wünschen würden. Den Vorschlag der Unterstützung durch einen/eine Mitarbeiter/-in vonseiten der Bahn sieht die große Mehrheit der befragten Personen als sehr hilfreich. Technische Hilfseinrichtungen werden ebenfalls mehrheitlich positiv bewertet. Zur Abklärung, wie bestehende Systeme aufgebaut sind und welche Serviceleistungen angeboten werden, wird ein ausführlicher Benchmark dieser Systeme durchgeführt. Die Serviceleistungen reichen von der einfachen Bedienung des bahnsteiggebundenen Hebeliftes bis zur allumfassenden Begleitung durch den Bahnhof und Betreuung der BahnkundInnen während jeder Phase der Reise. Dafür werden Eisenbahnunternehmen aus Europa und Australien miteinander verglichen. Ausgehend von den Wünschen der KundInnen und des durchgeführten Benchmarks werden kompakte Handlungsempfehlungen für den kanadischen Eisenbahnbetreiber VIA Rail entwickelt. Ausgangspunkt dieser Empfehlungen ist eine Wegekettenanalyse mit den entsprechend verschiedenen Szenarien. Aufbauend auf den Benchmark wird eine Maximalvariante entwickelt, die alle Wünsche der KundInnen abdeckt. Diese entspricht einer kundenorientierten Lösung, welche mit großen finanziellen Aufwendungen einhergeht. Ergänzend zur Maximalvariante wird ein Forderungskatalog mit Mindestanforderungen an ein Assistenzsystem angeführt.
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For people with reduced mobility in North America, there are many obstacles to using existing rail infrastructure. These obstacles range from level platforms to non-accessible wagons. In order to provide access to the existing offers of the operator, various solutions have to be identified. In addition to the classic technical answers, it should also be shown how an organized assistance system improves the accessibility to the trains. The services are designed to meet the needs and desires of the customers and give people who were previously excluded from the use of railways the opportunity to use them. In addition to customers‘ needs, the requirements and resources of the transport company must be considered. To investigate the prevailing desires and current issues of customers in North America, an online survey was conducted in Canada and the US. It asked about the existing challenges when using the trains, the limitations, ranging from mobility aids to prams, which customers have and which solutions customers would prefer. The vast majority of respondents consider the suggestion of support from a railway employee as very helpful. In general technical facilities are also rated positive. To clarify how existing systems are built and what services are offered, a detailed benchmark analysis of these systems was conducted. The services range from the simple operation of a platform lift to the all-round accompaniment by the station and the care of railway customers during each phase of the journey. For this purpose, railway companies from Europe and Australia are compared. Based on the wishes of customers and the benchmark analysis, concise recommendations for action are being developed for the Canadian railway operator VIA Rail. The starting point of these recommendations is a pathway analysis with the correspondingly different scenarios. Based on the benchmark analysis, a maximum of different options is offered that covers all the custo-mers‘ wishes. This corresponds with a customer-oriented solution, which comes along with large financial expenses. In addition to the maximum selection of options, a claim catalog with minimum requirements for an assistance system is provided.