Oswald, T. B. (2018). Schadenersatz wegen Bieterabsprachen : Methoden zur Ermittlung der Schadenshöhe [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2018.21732
E234 - Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement
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Date (published):
2018
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Number of Pages:
131
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Keywords:
Bieterabsprache
de
Bidder Agreements
en
Abstract:
Kartelle, Laster früherer, jetziger und vermutlich auch zukünftiger Zeiten. Schon seit Anbeginn der Kartellbildung gab es Regelungen, die diesen rechtswidrigen Zusammenschluss von Unternehmen untersagten bzw. Schadenersatz vorsahen, wenn es zu einem Verstoß kam. Die vorliegende Arbeit behandelt zu Beginn die geschichtliche Entwicklung betreffend Schadenersatz und Kartellrecht, bevor auf die aktuelle Rechtslage eingegangen wird. Kartellbildungen können nicht nur auf Konsumgütermärkten zustande kommen, vielmehr bilden sich diese in allen erdenklichen Bereichen einer Volkswirtschaft aus, so auch in der Bauwirtschaft. In der Bauwirtschaft haben solche rechtswidrigen Zusammenschlüsse einen durchaus großen Stellenwert. Ein prekäres Thema im Bauwesen sind Bietergemeinschaften und Arbeitsgemeinschaften. Arbeitsgemeinschaften, welche über Jahre hinweg absolut ausgenommen vom Kartellverbot waren, stellen erst seit dem Jahr 2002 keine explizite Ausnahme vom Kartellverbot mehr dar. Kommt es zu einem Verstoß gegen das Kartellverbot, ist die Aufdeckung eine sehr komplexe Aufgabe, eine zentrale Rolle hierbei stellen Kronzeugen dar. Wird ein Verstoß bewiesen, steht grundsätzlich Schadenersatz zu, jedoch muss die Höhe des Schadens bestimmt werden. Die vorliegende Arbeit befasst sich aus diesem Grund in den folgenden Kapiteln mit den verschiedenen Berechnungsmethoden für die Schadenersatzhöhe und die dafür nötigen rechtlichen Bestimmungen und Vorschriften. Durch die Behandlung der einzelnen Berechnungsmethoden soll dem Leser ein Gefühl dafür vermittel werden, wie komplex die Bestimmung der Schadenersatzhöhe sein kann und wie die rechtlichen Rahmenbedingungen betreffend Schadenersatz und Kartellrecht in Österreich derzeit sind. Weiters wird erläutert, wie eine mögliche Anwendung der einzelnen Methoden im Bauwesen erfolgen kann. Hierdurch wird es möglich aufzuzeigen, dass Schadenersatzberechnungen im Bauwesen allgemein sehr komplexen Berechnungsmethoden folgen müssen und die empirische Erfahrungsbasis derzeit noch keine schematischen tragfähigen Methodendarstellung erlaubt. Nach Meinung der Autorin ist auch die derzeit verfügbare Anzahl ausjudizierter Causen zu gering, um eine tragfähige empirische Wissensbasis für die Entwicklung kochrezeptartiger Berechnungsmethoden zu erlauben. Die im Abschluss kurz erläuterte hypothetische Überlegung der Autorin könnte als Basis einer zukünftigen Weiterentwicklung dienen.
de
Cartels, vices of earlier, present and presumably future times. Since the beginnings of cartel formation there have been laws or regulations that prohibited this unlawful merger of companies or provided indemnifications in case of a violation. The present work treats first the historical development regarding damages and antitrust, prior to the discussion of the current legal status. Cartel formation can not only come about on consumer goods markets, but rather these are formed in all conceivable areas of a national economy, including the construction industry. In the construction industry such unlawful mergers have a very important status. A precarious topic in the construction sector are consortia and provider communities. Provider communities, which for years were absolutely excluded from the prohibition of cartels, have cased to be an explicit exception to the cartel ban in 2002. In case of a breach of the cartel ban the detection is a very complex task in with chief witnesses constitute a central role. If a violation is proven, the amount of a possible indemnification must be determined. For this reason, the present work treats in its subsequent chapters different calculation methods for the amount of indemnifications and the necessary legal provisions and regulations. The discussion of the individual calculation methods should provide the reader with a sense how complex the determination of an indemnification amount can be and how the legal framework regarding damages and antitrust law in Austria are currently. In addition, it also explains the possible application of the individual methods in construction industry. This makes it possible to demonstrate that indemnification calculations in the construction industry generally have to follow very complex computational methods and the empirical body of evidence currently does not permit to present a full schematic methodology. The opinion of the author is that the currently available number of legally fully closed cases is still much too small to provide a sufficiently broad, empirical knowledge base for the development of cookbook-like calculation recipes. The hypothetical consideration of the author - briefly explained - in the final conclusion could be used as a basis for future developments on her work.
en
Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin