Nabielek, P. C. (2018). Where, who and how much? Wind power deployment in urbanised regions : an institutional analysis of planning and implementation. [Dissertation, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2018.55984
Diese Doktorarbeit hat die Wirksamkeit von raumplanerischen Ansätzen zur Steuerung des Windkraftausbaues untersucht — in verstädterten Regionen Europas und von einer institutionellen Perspektive aus betrachtet. Das Forschungslayout wurde abgeleitet von akteursorientierten Methoden der Politikfeldanalyse und beruht auf der vergleichenden Analyse von Raumplanungspolitiken. Die Analysegebiete waren Südholland (Niederlande), Niederösterreich (Österreich) und Ostflandern (Belgien). Es handelt sich um weitgehend verstädterte Regionen mit günstigen klimatischen Voraussetzungen für die Erzeugung von Windenergie. Aufgrund der geografischen Ähnlichkeiten waren die ausgewählten Regionen mit vergleichbaren Problemen konfrontiert, ihre raumplanerischen Lösungsansätze weichen aber erheblich voneinander ab. Es wurde ein konzeptioneller Rahmen entwickelt, um die vergleichende Analyse von Fallbespielen durchführen zu können. Dieser Rahmen unterscheidet zwischen vier, voneinander abhängigen, Dimensionen der Raumpolitikgestaltung und -umsetzung: „Konditionen“ beeinflussen die Strukturen von „Windenergieplanungsarenen“; Dies führt zu Akteursinteraktionen, die sowohl Raumplanungspolitiken hervorbringen, als deren Umsetzung: „Planungsansätze für Windenergie“ und deren „Implementation“. Darüber hinaus wurden Beurteilungskriterien entwickelt, um die jeweiligen Interaktionsformen in den untersuchten Planungsprozessen und die daraus entstehende, fortschreitende Windenergieentwicklung zu bewerten. Diese Kriterien begründen sich auf einige allgemeine Zielsetzungen: rechtzeitige Umsetzung von Energiezielen, ressourcenbewusster Umgang mit Land und soziale Akzeptanz von Windenergie. In den drei Fallstudien haben die gewählten Planungsansätze den Windkraftausbau eher eingeschränkt als gefördert, vor allem wenn es notwendig wurde, um nach „alternativen Standorten“ zu suchen. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung eines partizipativen Planungsverfahrens, genauer gesagt geht es um die Miteinbeziehung von direkt betroffenen AkteurInnen. Hier können Planungspraktiken institutionalisiert werden, die förderlich sind für die gegenseitige Abstimmung von kollektiven Zielsetzungen (von höheren Regierungsebenen) und den wechselnden, lokalspezifischen Werten. Das Instrument der Zonierung ist dabei ein mächtiges Werkzeug, welches nicht nur die räumlich-territoriale Verteilung von Windkraftanlagen vorschreibt, sondern sozioorganisatorische Einheiten konfiguriert, wo u. a. Windkraftentwickler, BewohnerInnen, lokale Behörden und regionale Planungsträger aufeinandertreffen.
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This PhD thesis had analysed the effectiveness of spatial planning approaches to the deployment of wind energy in a number of European urbanised regions and from an institutional perspective. The research design derives from actor-centred methods of policy analysis. The analysed regions were South Holland (Netherlands), Lower Austria (Austria) and East Flanders (Belgium). All three regions are characterized by a high degree of urbanisation and a climate that favours the generation of wind power. Although the selected regions faced similar problems and found themselves in comparable situations, their spatial planning approaches diverged significantly. The conceptual framework applied to the three case studies differentiates between four interdependent dimensions of wind energy policy-making and implementation: ´conditions´ affect the structure of ´wind energy planning arenas´; this leads to interactions that produce policies: ´planning approaches to wind energy´, and outcomes: ´wind energy implementation´. Furthermore, evaluative criteria were used to examine the patterns of interactions and observed outcomes. These were: timely implementation of energy targets, resource-aware treatment of land, and local acceptance of wind energy. One of the wider implications of the planning approaches in the three case studies was that they restricted, rather than promoted development when it came to searching for ´alternative locations´. Furthermore, the findings underline the importance of a participative procedure within the planning process. This process can provide the framework needed to institutionalize a trade-off between collective purposes at a higher governance level and locally changing contexts and values. Thereby, the introduction of zoned areas is a strong measure that not only determines the territorial spread of wind turbines, but also configures socio-organisational entities made up of implementation actors such as developers, local residents, and authorities.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers