Resch, M. (2016). Wirkungen des Städtebaus des 20. Jahrhunderts auf Mobilitätsstrukturen am Beispiel Wels und Ferrara [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2016.24493
Mobility; Ferrara; Wels; urban planning; mobility structures; urban development
en
Abstract:
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den städtebaulichen Veränderungen des 20. Jahrhunderts und den daraus folgenden Wirkungen auf Mobilitätsstrukturen. Zu diesem Zweck umfasst sie einerseits eine Literaturanalyse in Bezug auf die Entwicklungen der Stadt und Verkehrsplanung, die Veränderungen der Stadtstrukturen und den Zusammenhang zwischen gebauten Strukturen und dem Verhalten der Menschen, sowie andererseits eine empirische Analyse zweier europäischer Städte. Die dabei zugrunde liegende Hypothese geht von einem starken Zusammenhang zwischen städtebaulichen Strukturen und dem Verhalten der darin wohnenden Menschen aus. Kompakte, dichte Siedlungsstrukturen und attraktive öffentliche Räume sollten folglich den Mobilitätsaufwand reduzieren und das zu Fuß gehen, Radfahren oder den öffentlichen Verkehr fördern. Das 20. Jahrhundert wurde aufgrund der weitreichenden Veränderungen der Stadtentwicklung und der zugehörigen Paradigmen gewählt. Insbesondere die massenhafte Verbreitung des Autos, und damit der Anstieg der Geschwindigkeiten im Verkehrssystem, sowie die ökonomischen Prinzipien des Fordismus wurden zu Triebfedern der städtebaulichen Veränderungen. Hinsichtlich der Mobilitätsstrukturen bedeuteten zunehmende Zersiedlung, monofunktionale Flächennutzung und räumliche Konzentration der wirtschaftlichen Aktivitäten höhere Autobenutzung und vor allem höhere Autoabhängigkeit aufgrund der damit verbundenen großeren Distanzen und Wegelängen. Die Ergebnisse der Literaturanalyse, als auch der empirischen Analyse der Städte Wels und Ferrara bestätigen im Wesentlichen den vermuteten Zusammenhang zwischen städtebaulichen Strukturen und Mobilitätsverhalten. Daruber hinaus verdeutlichen die Ergebnisse die Bedeutung von kompakten Siedlungsstrukturen als Grundvoraussetzung für aktive Mobilität, wenngleich das Mobilitätsverhalten aufgrund seiner Komplexität nur in der Gesamtheit und unter zusätzlicher Berücksichtigung von nicht-strukturellen Einflussfaktoren erklärt werden kann.
de
This paper deals with the changes in urban planning and urban development throughout the 20th century and their effects on mobility structures. Therefore it compounds a theoretical literature analysis regarding the developments in urban and traffic planning paradigms, their changes to urban structures and the connection between built structures and behavior, as well as an empiric analysis of two European cities. The underlying hypothesis suggests a strong correlation between urban structures, respectively the built environment, and the behavior of the people living within them. Dense, compact neighborhoods and attractive public spaces should consequently foster walking, cycling or the use of public transport. The 20th century was chosen due to the fact, that it has seen tremendous changes in urban development and its paradigms. Especially the spreading of the car, and with it the rise of speed within the traffic system, as well as the new economic possibilities by the principles of Fordism, became the driving forces of urban development. Thus, the city was superficially seen as a functional machine that could be split up in its parts, connected by the constant flow of cars. Regarding mobility structures, the negative consequences of the 20th century developments were increasing urban sprawl, the spatial concentration of economic activities and mono-functional land use, leading to higher automobile use and automobile dependence due to increased distances and trip lengths. The results of the literature analysis, as well as the empiric analysis of the cities Wels and Ferrara mainly confirm the described connection between urban structures and mobility behavior. Furthermore, the empiric results illustrate the necessity of compact urban structures as precondition for active mobility but also point out the complexity of actual mobility behavior that can only be understood by considering non-structural influences as well.
en
Additional information:
Zusammenfassung in englischer Sprache Titelübersetzung des Autors: Effects of urban development on mobility and social structures in the periods of the 20th century