Viertauer, J. (2015). Architektur als Ausdruck relationaler Strukturen : eine prozessorientierte Umsetzung im öffentlichen Raum [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2015.26458
Spielen im öffentlichen Raum - ist das überhaupt erlaubt? Architektur, in Form eines durchgeführten 1:1-Projekts, testet Spiele im urbanen Raum sowie das Spiel als Entwicklungs- und Planungsprozess. Dieser Prozess wird grob in die 3 Teile Theorie, Konzept und Praxis gegliedert. Ein kurzer theoretischer Abriss über öffentlichen Raum, Spiele und Spielmechanismen lässt sogleich einen gemeinsamen Faktor erkennen: uns Menschen, die als Spielende den Mittelpunkt des öffentlichen Lebens darstellen und den Grundstein eines spielerischen Treibens bilden. Mit dem Augenmerk auf öffentlichen Raum trat ein hoch frequentierter Platz in den Mittelpunkt des Interesses. Ein Platz, der eine sehr unscheinbare Aufmachung hat und den Eindruck macht, keinen bestimmten Zweck zu haben. Der Rote Platz birgt, mit seiner diversen Frequentierung, ein hohes Potenzial. Die Idee, durch einen architektonischen Entwurf spielerisch eine Veränderung hervorzurufen, startete die Suche nach einer Umsetzung. Die anfängliche Erwartungshaltung, nur eine Genehmigung des Bezirkes zu benötigen, stellte sich schnell als unzutreffend heraus. Eine weitaus komplexere Verwaltungsstruktur lässt sich hinter einer temporären, räumlichen Veränderung des öffentlichen Raumes finden. Die Planung und Umsetzung spielerischer Architekturen im öffentlichen Raum, anhand des Projekts Stadtlandschaft, lassen einen Einblick in den Umsetzungsprozess in Wien zu. Die dezentrale Koordination in der Stadt trägt nicht zu einer Weiterentwicklung kreativer Ideen bei und kann Projekttreibende abschrecken. Eine Unterstützung der Stadt Wien kann passiv durch ein bestimmtes Maß an Deregulierung, beziehungsweise Vereinfachung von Prozessen, wie den Genehmigungsverfahren, passieren. Aktiv kann durch eine Verbesserung der internen Kommunikation und zielbewussten Bürgermotivation und -aktivierung geholfen werden. Durch Projekte findet immer Kommunikation statt und für Bewohner werden diese zu einer Plattform der Nachbarschaft und stellen einen Mehrwert für Nutzerinnen des öffentlichen Raumes dar. Durch eine Förderung von Ideen und Vorhaben, beispielsweise des Projekts Stadtlandschaft, kann urbaner Raum gestaltet und geschaffen werden - vom prägendsten Teil einer Stadt: den Benutzern und Bewohnerinnen selbst.
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Playing in public space - is that even allowed? Architecture tests games in urban space and the game as a planning process in form of a realised project. This process ist structured in 3 parts: Theory, Concept and Practice. A short theoretical discourse on public space, games and game mechanics reveals a mutual component: humans who are the center of public life as players and are the cornerstone of playful activities. Through the shift of one's attention to public space a highly frequented square was discovered. A very inconspicuous and ordinary place without a real designation. The Red Square holds a great potential because of its high traffic volume. The idea to evoke change through a playful architectural design startet the urge for a realisation. The expectation of only needing a permission of the district was spoiled quickly. A far more complex structure of administration comes to light when trying to change public space in Vienna. The planning and realisation of Playful Architecture in Public Space via the project Stadtlandschaft reveals insight into a project based design in Vienna. The city's decentralised coordination may shatter creative ideas in the beginning and discourages designers. Passive support from the city of Vienna could be in form of a certain deregulation, more specifically in a simplification of processes regarding permission proceedings. An active way of encouragement by the administration could be an improvement of internal communications and a purposeful citizen activation and motivation. Through these projects, communication engages and social platforms and communities are formed which have an added value for the user of public space. Due to this support and the encouragement of projects like Stadtlandschaft urban space is shaped and created - from the most defining part of the city: the users and residents themselves.
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Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Zsfassung in engl. Sprache