Heinrich, B. (2015). Perceptibility - towards understanding of perceived spatial qualities [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2015.25311
Es gibt keine klare Definition von architektonischer Qualität; einige Forscher definieren sie als räumlich wahrgenommene Eindrücke des Betrachters, andere behaupten, dass sie messbar sind - und haben dies unter Verwendung algorithmischer Methoden getan. Allerdings ist die Qualität dieser Behauptungen noch nicht nachweisbar: es gibt nur wenige Arbeiten, die sich mit der Wahrnehmung des architektonischen Raums durch den Nutzer und der daraus resultierenden Definition, was "Qualität" wirklich ist, auseinandergesetzt haben. In dieser Arbeit wird versucht, diese Lücke mittels einer grafischen Studie, über ein breites Spektrum an Qualitäten für gemischt genutzte urbane Gebiete, zu schließen (in Wien und Shanghai, um kulturelle Unterschiede oder Gemeinsamkeiten herausarbeiten zu können). Die Bearbeitung des Themas "architektonische Qualität" in dieser Art und Weise ist, nach Wissenstand des Verfassers beispiellos. Wenn architektonische Qualität mittels "evidenzbasierten Methoden" statt Spekulationen oder "Allgemeinwissen", nachgewiesen werden kann, wären wir in der Lage uns dem Thema in einer faktenbasierten Weise zu nähern, was zu einer breiteren Diskussionsbasis führen. Diese Arbeit ist in mehrere, aufeinander folgende Schritte unterteilt: zunächst wird die Idee aus der publizierten Studie "bodily maps of emotions" aufgegriffen (im Fachgebiet der Neurobiologie), in welchem die Lage der gefühlten Emotionen im menschlichen Körper untersucht wurde. Aufbauend auf dieser bahnbrechenden Arbeit wurde eine Methode für die Anwendung in der Architektur erarbeitet, in welcher die wahrgenommenen "architektonischen Qualitäten" in urbanen Situation, in selber Weise untersucht werden. Die Teilnehmer der Studie geben ihre persönliche Wahrnehmung hinsichtlich mehrerer vorgegebener Begriffe zu Protokoll: monumental, progressiv, strukturiert, konservative und puristisch. Dieser Vorgang ist nicht textlich, sondern grafisch: die Teilnehmer zeichnen ihre Eindrücke auf Bilder, sodass die Orte, wo die Termini auftreten, genau festgehalten werden können. Durch Zusammenfügen aller gesammelter Informationen - eines einzigen Terminus, ist man in der Lage, genau zu zeigen wo die Qualität an einem Gebäude auftritt. Die Struktur, die in dieser Arbeit vorgeschlagen wird, kann bei der Vorbereitung oder Beurteilung von Wettbewerben, ein Gebiet welches noch sehr subjektiv ist, Anwendung finden. Weitere Anwendungsmöglichkeiten könnten sein: das definieren ein objektiven Begriffs der Qualität, auf Basis von Nutzern (nicht zwangsweise Architekten); das übertragen des gewonnen Wissens auf neu zu schaffende Architektur; die Überprüfung der Rolle architektonischer Besonderheiten in einem Gebäude - bis hin zum endgültigen Wahrnehmung des Stadtbildes.
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There is no clear notion of architectural quality; some researchers define it as an impression of space, as experienced by an outstanding observer, others say that it is measurable - and have done so using algorithmic methods. However the quality of these statements is yet unclear: there has been little work on architectural space as experienced by real people, leading to a definition in rigorous terms that can define what "quality" really is. This thesis seeks to bridge this gap by conducting a graphical survey along these lines, across a wide range of features available in a mixed use urban complex (both in Vienna as well as in Shanghai, in order to account for cultural differences), which is unprecedented in this way (to the best of the authors knowledge). If architectural quality can be defined by "evidence based methods" instead of speculation or "common sense knowledge", we might be able to approach the subject in a more fact-based way, leading to a broader discussion. The work is split into several successive steps: initially the inspirations were from "bodily maps of emotions", a paper given by neurobiologists to survey the respective locations, where emotions are felt in the human body. Based on this groundbreaking work, it is tried to deduct a method for architecture, in which it surveys emotions or "qualities" observed in urban situations by the same means. Participants of the study enter their respective perceptions according to several terms: monumental; progressive; structured; conservative and puristic. However, this is not done textually but graphically: people draw onto "architectural" images, giving the exact locations where respective termini occur. By aggregating all gathered information regarding a single terminus, it is possible to show exactly in which intensity the quality occurs in a building. The whole framework that is proposed in this thesis can be applied during the preparation or evaluation of competitions, a field that is still highly subjective and can be approved along these lines. Further implications of this thesis can be: an objectified notion of qualities, as seen by real people (not necessarily architects); the transferal of this knowledge onto new architecture; the verification of the hypothesized role of architectural features in a building - leading to the final perceived image of the city.
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