Architecture; Anthropocene; Waterfront; Land reclamation; Landscape architecture; Japan; Public space; Post-industrial landscape; Habitat restoration; Urbanism
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Abstract:
Küstenlandschaften, die durch die Interaktion zwischen Menschen und Ökosystem geformt und kontinuierlich verändert wurden, werden im Japanischen satoumi (里海) genannt. Sie sind vom anthropogenen Klimawandel speziell bedroht, stellen aber gleichzeitig auch eine wichtige Ressource im Kampf gegen eben jenen dar. Eine dieser satoumi, die Bucht von Ōsaka, wurde in den letzten 400 Jahren durch menschliche Eingriffe radikal transformiert. Aufgrund Ōsakas topografischer Lage und historischer Bedeutung als Handelsumschlagplatz wurde der stets steigende Flächenbedarf durch Landgewinnung gedeckt. Von den aus Feuchtgebieten entstandenen Reisfeldern des 17. und 18. Jahrhunderts über die Errichtung von Fabriken und des Hafens bis hin zu Mülldeponien, Containerterminals und großmaßstäblichen Stadterweiterungsprojekten des 20. und 21. Jahrhunderts breitete sich Ōsaka (sowie auch das benachbarte Kobe und die Präfektur Ōsaka) in die Bucht aus. Rund 160 km2 Land wurden so in der Bucht von Ōsaka gewonnen. Heute wird ca. 8% der Gesamtfläche nicht mehr genutzt, eine Zahl, die in den kommenden Jahren weiter ansteigen wird. Themen wie der Konsum von Landschaft einer post-industriellen, schrumpfenden Gesellschaft, Biodiversität und klimatische Diversität urbaner Räume, Landgewinnung und Renaturierung, sowie die Rolle von Natur und öffentlichem Raum in der japanischen Gesellschaft – speziell auch der Zugang zur Waterfront einer Stadt – werden in dieser Arbeit behandelt. Dabei werden auch nicht-menschliche Akteure und Stoffkreisläufe sowie Verfall und Mutation in den Entwurfsprozess einbezogen. Vignetten zeigen Ōsakas Transformation von der Yayoi-Periode bis zur Gegenwart und schließlich auch spekulativ ein mögliches Zukunftsszenario.
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Coastal zones that have been shaped and changed continuously by human interactions with their eco-systems are known as satoumi (里海) in Japan. Whilst anthropogenic climate change is a unique threat to their survival, they are an important resource in the fight against it. One such satoumi, Ōsaka Bay, underwent a radical, human-led transformation within the last 400 years. Owing to Ōsaka’s topographic constraints and historical importance as a major trading hub, the constantly rising demand for new land was satisfied through land reclamation. Whether it was rice fields reclaimed from wetlands in the 17th and 18th century, the construction of factories and the port, or waste management sites, container terminals and large-scale urban development projects of the 20th and 21st century, Ōsaka (like its neighbours Kobe and Ōsaka Prefecture) grew into the bay. An area of approximately 160 km2 was reclaimed from the sea. Today around 8% of that area is unused. The topics of consumption of landscape in a post-industrial, shrinking society, biodiversity and urban climatic diversity, land reclamation and habitat restoration, as well as the role of nature and public space in contemporary Japanese society (with a focus on accessibility of urban waterfronts) are being researched in this thesis. Non-human actors and metabolic cycles as well as decay and mutation are part of the design process. Vignettes show Ōsaka’s transformation from the Yayoi period to the present and, finally, a possible scenario of the future.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers