Märkte als Katalysatoren für eine sozialraumorientierte Stadtteilentwicklung : eine Untersuchung des sozialen Mehrwerts anhand zweier Fallbeispiele in Wien

Abstract

Veränderte Nutzungsstrukturen und -formen der MarktbesucherInnen rücken die Wiener Märkte in den letzten Jahren wieder stärker in das Licht der Stadtteilentwicklung. Dabei treten u.a. aufgrund des Bedeutungswandels der Märkte neben wirtschaftlichen Aspekten gerade auch sozialräumliche Gesichtspunkte wieder mehr in den Fokus. Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse, damit einhergehender sozialer Polarisierung und gesteigerter Aufmerksamkeit für sozialen Zusammenhalt, widmet sich die Arbeit diesen sozialräumlichen Dimensionen der Märkte. Die Kernfrage lautet: Inwiefern können Märkte einen sozialen Mehrwert im Sinne der Förderung sozialen Zusammenhalts im Stadtteil haben? Die veränderten Entwicklungstendenzen und sozialräumlichen Dimensionen von Märkten werden entlang raumtheoretischer Grundlagen und empirisch anhand zweier Fallbeispiele, dem Rochusmarkt im 3. Wiener Gemeindebezirk sowie dem Schwendermarkt im 15. Bezirk - analysiert. Leitfadengestützte Interviews mit MarktstandlerInnen, -fahrerInnen und BesucherInnen dieser ausgewählten Märkte bilden den Schwerpunkt der empirischen Untersuchung. Die vielfältigen Beiträge, die Märkte als Kommunikations- und Begegnungsorte zum sozialen Zusammenhalt im Stadtteil leisten können, sind stark abhängig von strukturellen Rahmenbedingungen und lokalen Faktoren, die u.a. auch durch planerische Aktivitäten beeinflusst werden. Um den sozialen Mehrwert der Märkte nutzen zu können, müssen diese stärker in den Fokus einer sozialraumorientierten Planung gebracht werden. Mit den schlussfolgernden Handlungsimpulsen für die Stadtteilentwicklungsplanung soll ein erster Beitrag dazu geleistet werden.

Due to current changed structure and usage of Viennese market places, they are in recent years in attention for development planning again. Not only economical aspects are being focused on, but especially socio-spatial implications are in the center of interest, among others because of the semantic change of markets. Against the background of social modernisation processes, along with the polarization of society and the enhanced interest to social cohesion, this master thesis is dedicated to the socio-spatial dimensions of market places. The key question is, in what way markets have a social added value in terms to support communitarisation in urban quarters. The changing development trends and the socio-spatial dimensions of markets are analysed on the basis of spatial theories as well as empirically using two case studies the Rochusmarkt in the 3rd district of Vienna and the Schwendermarkt in the 15th district. The main focus of the empirical study are guided interviews with vendors and visitors of the selectet market places. The multiple contributions of market places to communitarisation in urban quarters are depending on structural conditions and local factors, which, among others, are also results of planning activities. In order to take advantage of this implied social value, the development of market spaces has to be focused on more intensely in the socio-spatial oriented urban planning. With the provided recommendations for planning action a first contribution is made.