Özdemir, M. (2017). Medeniyet Meydani - ein Platz der Ethnien und Nationen [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2017.42922
Meine Masterarbeit beschäftigt sich mit der Altstadt Sur in der Provinz Diyarbakir, die auf eine fast 7000-jährige Geschichte zurückblicken kann. Ursprünglicher Ausgangspunkt war es, die vom Aussterben bedrohten traditionellen Hofhäuser in einer neuen Struktur wiederzuentdecken und strukturell weiterzuentwickeln. Dieser Ansatz begründete sich durch die vorherrschende Wohnungsnot als Antithese zu den von vielen Seiten propagierten Geschosswohnbauten, die auch durchaus bei der Bevölkerung populär geworden sind. Die Struktur des traditionellen Hofhauses, die sich nach einer traditionellen Denkweise und klimatischen Bedingungen geformt hat und nun vom Untergehen bedroht ist, soll über meine Arbeit in ein kontemporäres Konzept übergeführt werden. Die Stadt Sur, war viele Jahrhunderte gezeichnet durch ein friedliches Zusammenleben einer kurdischen Mehrheit mit Türken, Jeziden und Armeniern. Jedoch hat sich die Situation durch die Ausgangsperren vom 11. Dezember 2015 bis 27. August 2016 dramatisch verändert. Durch den in dieser Stadt herrschenden Unterdrückung und der danach, trotz der Widerstand leistenden Bevölkerung, sukzessiv stattfindenden Zerstörung bzw. den Abriss der in über 1000 Jahren entstandenen Altstadtstruktur, musste ich meinen Projektansatz radikal erweitern, um dem kulturellen Exodus einen adäquaten Ansatz entgegenzusetzen. Im Februar 2017 entdeckte ich ein aktuelles Luftbild, welches eine fast 50%-ige Zerstörung der Altstadt und ihrer Struktur zeigte. Damit erweiterte sich meine Arbeit um ein städtebauliches Konzept eines Neuanfangs auf Basis vorgefundener Restbebauung zwischen einer Moschee und einer Schule mit einer ehemaligen christlichen Kapelle. Dieser Ort wurde in meiner Arbeit um einen verbindenden multifunktionalen Platz und einem dringend notwendigen Kulturzentrum erweitert. Der städtebauliche Ansatz, der eine begrünte Erschließung von Osten kommend zur Altstadt inkludiert, ist ausschließlich für Fußgänger gedacht, wird aber durch eine unterirdische verkehrstechnische Infrastruktur ergänzt.
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My master thesis is about the ancient city Sur in Diyarbakir, a province of Eastern Turkey. The history of the city dates back to 7000 years. My primary intention was to research the traditional houses in Diyarbakir and revive their former structure, since this style of building has become endangered. This idea thrived as a result of the traditional houses being destroyed and replaced by modern apartments. Due to the increment in the population of the city, the need for housing increased, leading to a disregard of the ancient houses. The aim of this thesis was to redesign the structure of the traditional, endangered housing in a traditional way and adapt them to the climatic, contextual situations. The city of Sur was once famous for its colorful popularity, which includes a Kurdish majority, Turks, Yezids and Armenians. However the situation drastically changed starting from December 11th 2015 to 27th August 2016 . Between these dates there was a strong oppression and due to the massive devastation of the ancient buildings, I wanted to change and expand the project area to draw attention and regain the interest of the people who had to flee. In February 2017, I discouvered a picture of the project area that showed half of the city completely missing. So I expanded my project to an urban concept based on the leftovers, between a mosque and a school with a former chapel. This location was the main subject for my theses. My intention was to create a multifunctional environment, which includes a culture centre. The urban approach, which includes many green areas coming from the east to the center of the city, is invented for the pedestrians, while an underground road for vehicles is placed right under the project area.