Mayr-Melnhof Saurau, F. (2017). Sonic Dome – Grundlagen der Veranstaltungsimmobilie und Bedarfsstudie zum Bau und Betrieb einer neuen Multifunktionsarena für Wien [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2017.51423
Große Publikumsveranstaltungen haben auf Grund der Anzahl der an ihrer Umsetzung beteiligten Personen und Unternehmen und der Vielzahl an mit ihnen direkt und indirekt verbundenen Leistungen ein bedeutendes wirtschaftliches Gewicht. Der mit der Planung, Finanzierung und Durchführung eines Events betraute Veranstalter hat unter anderem die Aufgabe eine technisch und wirtschaftlich geeignete Veranstaltungsfläche zu beschaffen. Indoor-Events finden in eigens dafür konzeptionierten Veranstaltungshallen statt. Diese Hallen gehören als Veranstaltungsimmobilien zur Gruppe der Gewerbeimmobilien und stellen auf Grund ihres hochspezialisierten Charakters, ihrer hohen Anschaffungskosten, der im Regelfall ausbleibenden Nachnutzungsmöglichkeit und dem mittel- und langfristig schwer prognostizierbarem Nutzungsverhalten ein hochriskantes Investment dar. Multifunktionshallen haben im Gegensatz zu single use-Hallen den Vorteil, nicht auf ein bestimmtes Veranstaltungsgenre eingeschränkt zu sein und besitzen somit ein erhöhtes Auslastungspotential. Der Betrieb von Multifunktionsarenen kann mit der Verwaltung herkömmlicher Gewerbeimmobilien auf Grund seiner Komplexität nicht verglichen werden. Nicht zuletzt deshalb werden Multifunktionshallen häufig als klassische Betreiberimmobilien bewirtschaftet. In so gut wie allen großen Multifunktionshallen in Westeuropa ist eine finanzielle Involvierung der öffentlichen Hand gegeben. Im Regelfall ist eine gewinnbringende Bewirtschaftung von Mehrzweckhallen nur durch die Einnahmen aus der Vermietung der Halle an Veranstalter nicht (mehr) möglich. Erfolgreich betriebene Hallen stützen sich daher auf zusätzliche Umsätze, wie insbesondere Gastronomieleistungen und VIPLeistungen. Die Halle D der Wiener Stadthalle ist Österreichs größte und einzige Multifunktionshalle des großen Segments. Trotz ihrer derzeit verhältnismäßig guten Auslastung, wird die Halle D mittel- und langfristig auf Grund standortbezogener, baukonstruktiver und betriebsstruktureller Faktoren nicht konkurrenzfähig bleiben können. Aus diesen Überlegungen lässt sich ein grundsätzlicher Bedarf für eine Errichtung einer neuen Multifunktionshalle in Wien ableiten. Neben einem besseren Standort sollte die neue Halle dem Vorbild von erfolgreich betriebenen Konkurrenzbetrieben, wie dem Hallenstadion Zürich oder der Lanxess Arena Köln folgen und ein umfassendes Gastronomie- und VIP-Konzept aufweisen. Durch diese sekundären Einnahmequellen kann in Kombination mit der Hallenvermietung ein gewinnbringender Betrieb erzielt werden.