Braun, C. (2018). Immobilienmakler 4.0 – eine empirische Untersuchung der Chancen und Risiken der Digitalisierung für den Beruf des Immobilienmaklers am Beispiel des Marktes für Wohnimmobilien in Österreich [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2018.55592
Die vorliegende Masterthese befasst sich mit der voranschreitenden Digitalisierung der Immobilienmaklerbranche und den damit verbundenen strukturellen Veränderungen für das Berufsbild des Immobilienmaklers. Der traditionelle Immobilienmakler ist mit dem Markteintritt von sogenannten „Proptechs“ konfrontiert, die als junge Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen in der Immobilienwirtschaft tätig sind und darauf abzielen, bestehende Geschäftsprozesse durch die Einführung neuer Technologien abzulösen. Das zentrale Risiko für den Beruf des Immobilienmaklers, dass seine Vermittlungsleistungen am Markt durch die neuen Geschäftsmodelle ersetzt werden, liegt auf der Hand. Eine Vernachlässigung neuer Kommunikationskanäle und digitaler Anwendungen für eine zielgruppen-orientierte Ansprache bei der Immobilienvermarktung kann dazu führen, dass der Anschluss an die Konkurrenz verpasst wird. Der Immobilienmakler wird mit der ausschließlichen Tätigkeit als Immobilienvermittler den neuen Herausforderungen nicht gerecht. Die Chancen im Zusammenhang mit der Digitalisierung bestehen hingegen darin, sich der Immobilienmakler durch die Automatisierung und Vereinfachung von Geschäftsprozessen in Folge von der Umsetzung von neuen digitalen Lösungen Arbeitsaufwand erspart und den Effizienzvorteil über geringere Kosten an Kunden weitergegeben werden kann. Durch die Prozessoptimierung kann sich der „Immobilienmakler 4.0“ stärker auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann und damit als umfassender Immobilienberater am Markt auftreten. Die zentralen Veränderungen für das Berufsbild des Immobilienmaklers bestehen daher in einer kundenorientieren Marktpositionierung weg vom reinen Immobilienvermittler hin zum Immobilienberater, in der ausreichenden Aus- und Weiterbildung zur Erlangung von spezifischen Marktkenntnissen und in der Prozessoptimierung unter Kosten- und Effizienzdruck. Vor diesem Hintergrund gibt es aber auch Leistungen des Immobilienmaklers, die nicht automatisch durch neue digitale Lösungen ersetzbar sind. Die Verknüpfung des Bedürfnisses der Kunden nach Vor-Ort- Besichtigungen mit dem angeeigneten Wissensvorsprung des Immobilienmaklers spielt dabei eine zentrale Rolle. Weiters ist es für das zukünftige Geschäftsfeld des Immobilienmaklers relevant, dass sich der Immobilienmakler noch stärker als bisher vom reinen Immobilienvermittler hin zum umfassend ausgebildeten Immobilienberater wandelt. Der Austausch und die Kooperation mit Proptechs kann für die Position des Immobilienmaklers als umfassenden Immobilienberater einen Mehrwert bilden. Der gut ausgebildete Immobilienmakler, für den Proptechs als Support zu seiner eigenen Leistungen fungieren, kann mit neuen digitalen Tools seine Marktpositionierung stärken und die Chancen der Digitalisierung der Immobilienbranche für sich nutzen. Die Entwicklung einer eigenen digitalen Strategie mit dem Fokus auf die Automatisierung von bestimmten Geschäftsprozessen und die Erstellung eines Ausbildungsfahrplanes können zentrale Schritte für den Immobilienmakler sein, um mit den neuen Marktgegebenheiten Schritt halten zu können. Der Immobilienmakler ist jedenfalls dabei sich selbst zu erneuern.
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Die vorliegende Masterthese befasst sich mit der voranschreitenden Digitalisierung der Immobilienmaklerbranche und den damit verbundenen strukturellen Veränderungen für das Berufsbild des Immobilienmaklers. Der traditionelle Immobilienmakler ist mit dem Markteintritt von sogenannten „Proptechs“ konfrontiert, die als junge Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen in der Immobilienwirtschaft tätig sind und darauf abzielen, bestehende Geschäftsprozesse durch die Einführung neuer Technologien abzulösen. Das zentrale Risiko für den Beruf des Immobilienmaklers, dass seine Vermittlungsleistungen am Markt durch die neuen Geschäftsmodelle ersetzt werden, liegt auf der Hand. Eine Vernachlässigung neuer Kommunikationskanäle und digitaler Anwendungen für eine zielgruppen-orientierte Ansprache bei der Immobilienvermarktung kann dazu führen, dass der Anschluss an die Konkurrenz verpasst wird.