Klager, P. (2019). Datenerhebung zu Straßenbahnunfällen mit Personenschaden [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2019.64113
Diese Arbeit gibt einen Überblick über Straßenbahnunfälle mit Personenschaden im Stadtverkehr. Im ersten Schritt wurden Betreiber, Behörden, Institute etc. angefragt, um einen repräsentativen Datenpool zu erstellen. Eine Vollerhebung konnte für Österreich, Schweiz und Lettland durchgeführt werden sowie für Deutschland eine Teilerhebung. Der Betrachtungszeitraum reicht von 2010 bis 2017. Der Pool enthält Daten von 6254 Unfällen, an denen mindestens eine Straßenbahn beteiligt war und bei denen 7460 Personen verletzt/getötet wurden. Anschließend wurde ein Kriterienkatalog erarbeitet, nach dem die Unfälle kategorisiert wurden. Nach dieser Aufbereitung wurden die Daten analysiert und graphisch dargestellt. Die Zahl der verletzten/getöteten Personen ist in den Jahren 2010-2017 leicht angestiegen, wobei die Zahl der getöteten Personen rückläufig ist. Bei den Unfällen wurden rund 77% der Geschädigten leicht und 1,4% tödlich verletzt. Rund 50% der Geschädigten sind StraßenbahninsassInnen, die häufig durch Gefahrenbremsungen bzw. Kollisionen verletzt werden, oder sich beim Ein- und Austeigen verletzen. Ein besonders hohes Risiko im Straßenverkehr besteht für FußgängerInnen. Jede vierte geschädigte Person fällt in diese Kategorie. Differenziert man nach dem Verletzungsgrad und nach der Art der Verkehrsteilnahme, so sieht man, dass es markante Verschiebungen der Gruppen der beteiligten Verkehrsmittel gibt. Während in der Kategorie „leicht verletzt“ 49% StraßenbahninsassInnen und nur 18% FußgängerInnen sind, sind in der Gruppe der tödlich verletzten 8% InsassInnen und 65% FußgängerInnen. Ähnlich verhält es sich bei PKW und RadfahrerInnen. Neben den FußgängerInnen ist der PKW mit rund 30% der häufigste Kollisionspartner. Besonders in den Bereichen von Haltestellen und Kreuzungen gibt es ein erhöhtes Risiko, da über 70% aller Unfälle hier passieren.
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This study gives an overview of light rail accidents resulting in personal injury. First, operators, authorities, institutes, etc. were approached to provide data to create a representative database. A full-survey could be carried out for Austria, Switzerland and Latvia as well as a partial-survey for Germany. The period of investigation is 2010 to 2017. The database contains data from 6254 accidents involving at least one light rail vehicle and in total 7460 injured/killed people. In the next step a catalog of criteria was compiled, according to which the accidents were categorized. After the data processing, the data was analysed and graphically displayed. The number of people injured/killed increased slightly between 2010 and 2017, with a decline in the number of persons killed. Around 77% of those injured were injured slightly and only 1.4% were fatally injured. Around 50% of those injured are light rail passengers who were injured by emergency braking or collisions, or who injured themselves when boarding or alighting. Especially pedestrians are particularly vulnerable to light rail accidents. One in four persons injured is a pedestrian. If one differentiates according to the degree of injury and the type of traffic participation, one sees that there are striking shifts in the groups of the means of road users involved. While in the category "slightly injured" 49% are light rail passengers and only 18% are pedestrians, in the group of fatal injured 8% are light rail passengers and 65% are pedestrians. The situation is similar for cars drivers and cyclists. Beside pedestrians, cars are the most common collision partner with around 30%. Especially at stops and intersections, there is an increased risk, as over 70% of all light rail accidents happen here.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers