Blinde Flecken - Archipel des Uneinsehbaren- ist der Versuch, die Rolle der visuellen Abschirmung in der Architektur zu ertasten ohne sie zu werten. Es geht darum die Konditionen, unter denen sie entsteht, zu erörtern, die Muster, in denen sie sich zeigt, zu erfassen und die Konsequenzen, die sie mit sich zieht, darzulegen. Jedes gebaute Element opaker Natur, ob Wand, Decke oder Stütze, hat das Potential, die Sichtbeziehung zwischen zwei Menschen zu unterbrechen und somit den wichtigsten Faktor für direkte Kommunikation zu unterbinden. In dieser Hinsicht, hat die Architektur einen unmittelbaren Einfluss auf das soziale System. Die Analyse nicht einsehbarer Bereiche funktioniert jedoch nicht aus der ego-logischen Perspektive eines in der Situation involvierten Akteurs, sondern nur aus einer neutralen Erzähler-Rolle heraus. Die folgenden Ergebnisse sind Beobachtungen zweiter Ordnung: das Beobachten von Beobachtungen und das sichtbar Machen von nicht Gesehenem. Der Blinde Fleck ist ein durch Architektur provoziertes Informationsvakuum in Bezug auf den Sehapparat des jeweiligen Akteurs. Uneinsehbar, wird er zum Ziel diverser Projektionen in Form von visuellen Hypothesen, deren Realität, will man sich ihrer überzeugen, es zu überprüfen gilt. Der resultierende, nicht digitale, virtuelle Raum wird anschließend kartografiert, materialisiert und simuliert.
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Blind Spots - Archipelago of the Hidden- presents an attempt to explore the role of visual shielding in architecture by evaluating the conditions under which it emerges, by drawing the patterns of its appearance and by showing its influences on the people involved. Each opaque element - wall, ceiling, or pillar - has the potential to interfere with the sight between two people. Under these circumstances architecture has an immediate impact on our social structures by disrupting the most important factor for direct communication. Blind Spots cannot be analysed from an ego-logical perspective. They need to be watched from the sidelines. The following results are observations on observations, to make visible what is hidden from view. The Blind Spot is defined as a lack of information for the visual perception of the particular viewer, caused by architecture. This leads to the fact that it becomes subject of speculation. The hidden takes a virtual dimension in form of perceptual hypotheses. The mapping, materialisation and simulation of the resulting virtual, but non-digital space is content of the following study.
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Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers