Schwärzler, D. (2015). Ökonomische Bewertung der Zerschneidung der Landschaft durch Infrastrukturen [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2015.26347
Ökonomische Bewertung; Infrastruktur; Zerschneidung der Landschaft
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Economic valuation; Infrastructure; Fragmentation of habitats
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Abstract:
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Fragmentierung der Landschaft in Österreich, durch Verkehrsinfrastrukturen werden in dieser Arbeit Methoden zur ökonomischen Bewertung der Effekte dieser Zerschneidung getestet. Anhand des Fallbeispiels S1 Wiener Außenring Schnellstraße im Bereich der Lobau wird sowohl die Contingent Valuation Method als auch der Vermeidungskostenansatz zur Bewertung der Landschaftszerschneidung angewendet. Zunächst erfolgt eine theoretische Annäherung an die Thematik der ökonomischen Bewertung von Landschaftszerschneidung und Umweltgütern im Allgemeinen. In der Folge werden empirische Untersuchungen zu diesem Thema vorgestellt und verglichen. Aufbauend auf den Erkenntnissen aus diesem Vergleich, erfolgt im Anschluss die Bewertung anhand des Fallbeispiels. Zur Bewertung mittels Contingent Valuation Method wurde eine Befragung von BesucherInnen der Lobau durchgeführt. Den Befragten wurden drei unterschiedliche Szenarien des Baus der Schnellstraße S1, die eine unterschiedlich starke Zerschneidung der Landschaft in der Lobau bewirken würden, vorgestellt. Zum besseren Verständnis wurden die Effekte der einzelnen Szenarien sowohl beschrieben, als auch mittels Fotomontage bildlich dargestellt. Anschließend wurden die TeilnehmerInnen zu ihrer Zahlungsbereitschaft in jedem der Szenarien bzw. zur Verhinderung des Baus (Nullszenario) befragt. Die Unterschiede in der Wertschätzung der einzelnen Szenarien dienen somit als Maß der Wertschätzung für eine geringere Barrierewirkung der Schnellstraße. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass die Wertschätzung mit zunehmendem Grad der Landschaftszerschneidung abnimmt. Die beiden Szenarien in denen die Fragmentierung der Landschaft am geringsten bzw. gar nicht vorhanden ist, erfahren die größte Wertschätzung. Es zeigt sich jedoch auch, dass nicht nur die reine Barrierewirkung der unterschiedlichen Trassenvarianten bewertet wurde, sondern auch andere Faktoren wie die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes in die Werthaltung einfließen. Die Bewertung bezieht sich dabei ausschließlich auf den Wert, den die BesucherInnen der Lobau der Landschaft zuweisen. Parallel dazu wurde eine Bewertung anhand des Vermeidungskostenansatzes durchgeführt. Über Vermeidungskosten kann die minimale Wertschätzung der Landschaft in der Lobau geschätzt werden. Die Nutzeffekte der Landschaft müssen mindestens so groß sein wie die zusätzlichen Kosten, die für die Vermeidung der Landschaftszerschneidung anfallen. Im konkreten Fall wird die Zerschneidung durch den geplanten Bau eines Tunnels unter der Lobau verhindert. Die Mehrkosten dieses Baus, im Vergleich zum Bau einer ebenerdigen Schnellstraße, dienen als Maß der minimalen Wertschätzung für die unzerschnittene Landschaft in der Lobau.
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Against the backdrop of an increasing fragmentation of the landscape in Austria, which arises from the building of transport infrastructure, this thesis aims to test methods of economic valuation of the effects followed by fragmentation. Using the S1 Wiener Außenring Schnellstraße passing through the Lobau as a case study, two different approaches of evaluation, the contingent valuation method and the damage cost avoided approach, are applied. The first part of the thesis consists of a theoretical approach to the subject of economic valuation of landscape fragmentation and environmental goods in general. In order to gain a better understanding of the issue selected empirical studies are highlighted and compared. The following valuation of fragmentation in the survey region is based on the findings of this comparison. Using the contingent valuation method a survey among the visitors of the Lobau was conducted. As part of the questionnaire the participants were shown three different scenarios, each of which was defined through different grades of landscape fragmentation. For a better understanding the effects of the scenarios were described as well as shown using a photomontage. The respondents were then asked for their willingness to pay in each of the different cases. The differences in the economic valuation of the scenario cases are used to calculate the benefits the visitors obtain from a less fragmented landscape. The results of the survey show that the willingness to pay increases with a decreasing grade of fragmentation of the landscape in the Lobau. The economic value assigned to the two scenarios in which the landscape is very little or not affected is higher, than the one of the other scenarios. Another conclusion of the study is, that not only the barrier effects of the proposed roads are being evaluated. Other factors like the impairment of the landscape seem to influence the willingness to pay as well. The damage cost avoided approach can be used to estimate the minimal economic value of the landscape in the Lobau. The use values obtained from the landscape must at least be equal to the additional costs of avoiding the fragmentation of the landscape. In order not to fragment the landscape in the Lobau a tunnel is planned to cross underneath it. The additional costs of this tunnel represent the minimal value society assigns to an unspoiled landscape in the Lobau.
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Additional information:
Titelübersetzung des Autors: Economic effects of the fragmentation of landscapes through infrastructure Zsfassung in engl. Sprache