Stracke, M. (2015). Dialog[im]zentrum des Monotheismus : Synagoge - Kirche - Moschee [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/78369
Basierend auf einem im Jahre 2012 ausgeschriebenen Architekturwettbewerb setzt sich vorliegende Arbeit mit der Frage nach der Gestaltung eines Bet- und Lehrhauses für die drei abrahamitischen Weltreligionen, das Judentum, das Christentum und den Islam auseinander. Der Standort des geplanten Projektes ist der Petriplatz in Berlin, Deutschland, der als Urort der Stadt gilt und auf Grund seiner verschiedenen Sakral-Bebauungsphasen auch archäologische Bedeutung besitzt. Um ein Gebäude zu entwerfen, das eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee sowie gemeinsame Bereiche enthalten soll, ist die Auseinandersetzung mit den drei Religionen und deren Kultbauten eine wichtige Voraussetzung. Die Synagoge weist dabei die architekturgeschichtlich am wenigsten stringente Entwicklung auf und lässt sich kaum in Typologien fassen. Der Kirchenbau zeichnet seit 2000 Jahren ein Bild der (europäischen) Architekturgeschichte und Stilentwicklungen nach bzw. trug maßgeblich zur deren Entwicklung bei. Die Moscheearchitektur folgt im Wesentlichen drei grundlegenden Schemata die über viele Jahrhunderte und bis heute parallel Anwendung fanden. Neben der kunstgeschichtlichen Komponente spielt vor allem die Kenntnis über religionsgeschichtliche Zusammenhänge und das jeweilige Welt- und Menschenbild eine wichtige Rolle für das Verständnis der drei Religionen. Zentrale Frage bei der Entwicklung des Projektes war, wie ein Gebäude strukturiert sein soll, um einerseits Sakralgebäude und andererseits multikonfessionelles Begegnungszentrum sein zu können. Wie weit kann oder darf Architektur die Interaktion zwischen den verschiedenen Gläubigen beeinflussen oder auch erzwingen? Wo müssen klare Grenzen gewahrt werden, um die notwendige Autonomie und Intimität der unterschiedlichen Gemeinschaften nicht zu verletzen? Der Entwurf bietet hierfür einen Lösungsansatz. Drei autonome Sakralräume stehen über einen Zentralraum miteinander in Verbindung. Paritätische Verteilung der Raumvolumina und eine gemeinsame Basis als Dialog- und Lehrbereich bieten den Rahmen für interreligiöse Begegnung, Kommunikation und Austausch.
de
House of Prayer, Architecture Competition
en
Additional information:
Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers