Scholz, B. (2015). Erhebung und Evaluierung von Akzeptanz und Nutzen von geplanten Funktionen der österreichischen elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) aus Sicht der Ärzte und prototypische Erstellung eines ELGA-Trainings [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/79160
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Number of Pages:
133
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Abstract:
Der Gesundheitsbereich steht in einem stetigen Wandel. Waren Aerztinnen und Aerzte im 13. Jahrhundert mit Kriegsamputationen, Seuchen und Infektionen beschaeftigt, sind sie zu Beginn des 21. Jahrhunderts vermehrt mit chronischen Krankheiten oder Tumoren konfrontiert. Die Dokumentation stellt einen immer wichtigeren Teil der medizinischen und pflegerischen Berufsausuebung dar. Einerseits dient sie zur Leistungsabrechnung und dem Versuch der Kostenkontrolle, andererseits sollen statistische Beobachtung und Analysen bei der gezielten Behandlung von Patienten helfen. Durch die Einfuehrung einer oesterreichweiten Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) erhoffen sich die Stakeholder unter anderem Medikationswechselwirkungen und Doppeluntersuchungen zu minimieren und damit das Gesundheitssystem zu verbessern. Die ersten Schritte zur Einfuehrung einer elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) wurden bereits unternommen. Im Jahre 2006 wurde eine Machbarkeitsstudie zur Einfuehrung einer oesterreichweiten einheitlichen elektronischen Gesundheitsakte herausgegeben, die unter anderem auch niedergelassene Aerzte als Stakeholder identifiziert. Zur erfolgreichen Umsetzung liefern sie einen wichtigen Beitrag, weswegen einer Akzeptanzanalyse dieser zukuenftigen Benutzer wesentliche Relevanz zukommt. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden nach einer Analyse-Phase Hypothesen ausgearbeitet, die als Richtlinie fuer die Erstellung des Fragebogens dienten. Bestehende Publikationen zeigen bei der Aerzteschaft einen eindeutigen Trend zur geringen Akzeptanz von ELGA, ohne jedoch konkret auf Funktionalitaeten eingegangen zu sein. Um bezueglich sinnvollen Funktionalitaeten eine neutrale Aussage zu erhalten, wurde der Begriff ELGA im Fragebogen dezidiert vermieden, stattdessen wurden sie als zusaetzlicher Teil eines Arztpraxissystems angesehen. In einem Zeitraum von 4 Monaten wurden 104 niedergelassene Aerzte und Aerztinnen, die in Wien in einer Ordination taetig waren, kontaktiert. Davon retournierten 51 Personen einen gueltigen Fragebogen zu sinnvollen Funktionalitaeten eines Arztpraxissystems, der auch Fragen zu geplanten ELGA-Funktionalitaeten enthielt. Das Ergebnis zeigt, dass die niedergelassene Aerzteschaft die geplanten ELGA-Funktionalitaeten mehrheitlich als sinnvoll erachten. Diese Arbeit ergaenzt somit bestehende Publikationen ueber die geringe Akzeptanz der Aerzte gegenueber ELGA mit der Aussage Aerzte finden die geplanten ELGA-Funktionalitaeten mehrheitlich als sinnvoll. Abschliessend werden didaktische Aspekte beleuchtet. Informationen zu ELGA sind weitverstreut und nicht auf eine bestimmte Zielgruppe ausgerichtet. Mithilfe einer eLearning Plattform soll prototypisch gezeigt werden, wie ein ELGA-Training fuer Aerzte aufgebaut werden kann.
The health sector is constantly evolving. Doctors in the 13th century faced challenges such as war amputations, epidemics and infections, while today doctors are faced with chronic diseases and tumours. Documentation becomes increasingly important for physicians and nurses. On the one hand, it is needed for billing and controlling mechanisms, on the other hand statistical observations and analysis are needed to determine the right treatment for patients. By introducing an Austrian-wide electronic health record (ELGA) for standardized documentation, stakeholders hope to minimize medication interactions and duplicate examinations, thus improving the healthcare system. The first steps to introducing an electronic health record (ELGA) have already been taken. In 2006 a feasibility study on introducing an Austria-ELGA was published, which identified general practitioners as stakeholders. They will play a major role in the successful implementation of the electronic health record, which is why an analysis of acceptance of those future users seems essential. After an initial analysis, hypotheses were established, which served as a basis for the creation of a questionnaire. Existing publications show that doctors have a low acceptance concerning ELGA, however, the questionnaires used for these publications did not address any concrete functionalities. Over a period of about 4 months, 104 doctors based in Vienna were contacted and 51 valid questionnaires on the topic of useful functions of a doctor's patient system were returned. The results suggest that the majority of the established medical community deem the planned ELGA functionalities useful. This work thus complements existing publications about the low level of acceptance of ELGA on the part of physicians with a result that says doctors mostly find the planned ELGA functionalities useful. Information about ELGA is widely scattered and not conveyed to physicians in a centralized manner. Another part of the work shows how an eLearning platform can be built and used to facilitate ELGA training for physicians.