Siebenbrunner, C. (2017). A model of different channels of financial contagion [Dissertation, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/79915
Ein Verständnis von finanziellen Ansteckungseffekten ist eine Grundvoraussetzung um Systemrisiko effektiv adressieren zu können und Regulierungen zu entwickeln die die Stabilität des Finanzsystems erhöhen. In dieser Arbeit wird, basierend auf der einschlägigen Literatur, ein Modell verschiedener finanzieller Ansteckungskanäle entwickelt, das eine quantitative Abschätzung des Verlustbeitrags jedes dieser Kanäle sowohl in Isolation als auch im Zusammenspiel mit anderen Kanälen ermöglicht. Die konkret betrachteten Ansteckungskanäle sind direkte bilaterale Kredite, Notverkäufe von Aktiva und Mark-To-Market-Bewertungsmethoden. Es werden konstruktive Beweise für die Existenz sogenannter Clearing-Payment-Vektoren, welche ein Gleichgewicht von bilateralen Kreditbewertungen auf allen Bilanzen darstellen, vorgestellt. Die Verlustbeiträge der Ansteckungskanäle werden mit Daten über das österreichische Bankensystem quantifiziert. In den Ergebnissen zeigt sich, dass direkte Ansteckungseffekte den höchsten Beitrag liefern, gefolgt von Notverkäufen und Mark-To-Market-Bewertungsmethoden. In weiterer Folge wird die aktuelle Regulierung von Systemrisiko, die sich allein auf Einzelbankinformationen stützt, anhand dieses Modells untersucht. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass eine gute Auswahl bankspezifischer Indikatoren getroffen wurde, und dass die Vorhersagekraft dieser IndikatoreSn für jene Kanäle, die höhere Verluste verursachen, höher ist. Allerdings zeigt sich in den Ergebnissen auch, dass die Betrachtung von allein bankspezifischen Indikatoren nicht ausreichend ist um bedeutende Netzwerkeffekte berücksichtigen zu können.
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Understanding financial contagion is key to addressing systemic risk and designing regulations that help to preserve financial stability. In this thesis a model of different channels of contagion, based on previous literature, is developed that allows for separating the contribution of each of those channels. The contagion channels studied in particular are direct exposure contagion, asset fire sales and mark-to-market accounting. Constructive proofs for the existence of clearing payment vectors in this model of interlinked balance sheets are provided. The overall loss contribution of each channel is quantified using Austrian data, showing that direct contagion effects have the highest impact followed by asset fire sales and mark-to-market effects. Current regulation for addressing systemic risk, which relies solely on bank-specific indicators, is assessed against this model. Empirical results suggest that the regulatory indicator set is an efficient selection of bank-specific variables and performs better for predicting contagion effects for those channels with higher impact. However, the results also show that bank-specific variables alone cannot capture significant contributions of network effects.