Bogner, B. (2014). Systemmodell zur Förderung der Kooperation in der Bauausführung [Dissertation, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/80061
In vorliegender Arbeit wird durch eine holistische Sichtweise ein Systemmodell entwickelt, dass die wichtigsten Aspekte der kooperativen Bauausführung berücksichtigt und die wesentlichsten Einflüsse auf die Kooperation darstellt. Das entwickelte Systemmodell dient als Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen zur Förderung der Kooperation in der Bauausführung. Ziel ist es, für die maßgebenden Zusammenhänge von Kooperation zu sensibilisieren, zu einem bewussten und rationalen Umgang im Miteinander beizutragen. Der Begriff "Kooperation" wird als eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen zwei oder mehreren Unternehmen bzw. Personen verstanden, mit dem Ziel einer verbesserten Erreichbarkeit der angestrebten Unternehmensziele zum beidseitigen Nutzen. Als Untersuchungsrahmen werden die Bedingungen: öffentlicher Bauherr, Großprojekte, Infrastrukturbau, Bauabwicklung und Einheitspreisvertrag gewählt. Die Modellentwicklung beruht auf den Arbeitsschritten des Sensitivitätsmodells nach Vester. Zur Datenerhebung kommen sowohl qualitative (Workshops) als auch quantitative Methoden (Umfrage) zur Anwendung. Die Datendarstellung erfolgt durch das Softwareprogramm "Sensitivitätsmodell Prof. Vester®" in Form einer Rollenverteilung und eines Wirkungsgefüges. Zur Vertiefung des Verständnisses über die Systemdynamik und zur Verifikation der Wirkungsbewertungen werden Regelkreisanalysen durchgeführt. In den Regelkreisanalysen werden bedeutende Rückkopplungen anhand von praxisrelevanten Beispielen erläutert. Durch die daraus gewonnen Erkenntnisse und unter Einbezug kooperationstheoretischer Ansätze und partnerschaftlicher Vertragsmodelle wird das System bewertet und Handlungsempfehlungen gegeben, die die kooperative Zusammenarbeit in der Bauausführung fördern. Es wird auf jene Variablen eingegangen, die für die Entwicklung und Steuerung der Kooperation eine zentrale Bedeutung einnehmen. Zur Strukturierung werden die systemrelevanten Variablen in vier Gruppen eingeteilt: Kooperationseigenschaft, Kooperationsbeziehung, Projektkooperation und Kooperationsgestaltung. Die Kooperation in der Bauausführung wird maßgeblich durch die Eigenschaften der Vertragspartner (Kooperationsbereitschaft, fachliche und soziale Kompetenzen) sowie durch die Beziehung zwischen den Vertragspartnern (Vertrauen, Kommunikation, faires Miteinander) beeinflusst. Günstige Voraussetzung für die Entstehung von Kooperation können durch einen fairen Vertrag, ein angemessenes Zeit- und Geldbudget und durch eine hohe Planungs- und Ausführungsqualität geschaffen werden. Ungünstige Kooperationsvoraussetzungen können die kooperative Zusammenarbeit erheblich erschweren und setzen für das Gelingen der Kooperation ein hohes Maß an Kooperationsbereitschaft und -fähigkeit der involvierten Personen voraus. Hinsichtlich der ablauforganisatorischen Gestaltung und Führung der Kooperation sind die Lösungsorientierung und die Entscheidungskompetenz der Beteiligten sowie die Förderung bzw. Zulassung von kostenreduzierenden Ideen und Vorschlägen für den Erfolg der kooperativen Zusammenarbeit bedeutend. Ebenso hat die Art der Konfliktklärung und damit einhergehend der Umfang juristischer Betreuung einen starken Einfluss auf den Erfolg der kooperative Zusammenarbeit.
This study presents a system model that takes into account all of the important aspects of cooperation in construction and presents all significant influences on that cooperation. It aims to raise awareness of factors that have a decisive and rational impact on each other within such cooperation. The term "cooperation" will be taken to mean coordinated work between two or more companies or people with the aim of making the goals of both parties more attainable. The completed system model serves as the basis for further development of measures for the advancement of cooperation in the construction industry. Research focuses on the following areas: public construction work, major construction projects, infrastructure projects, the construction process and unit price contracts. The model was developed based on the stages put forward in Vester's Sensitivity Model. Both qualitative (work-shop-based) and quantitative (survey-based) data collection methods have been used. Presented using the software program "Sensitivitätsmodell Prof. Vester®", this data shows the allocation of roles and a map of interacting systems. Interlinking of the variables and feedback analysis has been carried out to ease understanding of the system dynamic and verify its effects; in this analysis, major feedback loops are illustrated by praxis-relevant examples. The system is then assessed and recommendations for action are given using knowledge gained from the analysis alongside various approaches from cooperation theory and partner-based contract models. The resulting recommendations support the advancement of cooperation in the construction industry. The study deals with variables that are of central importance to the development and management of this cooperative work. In terms of structure, these system-relevant variables are divided into four groups: cooperation features, relationships, projects and design. Cooperation in the construction industry is largely influenced by the nature of the contractor (willingness to cooperate, technical and social capabilities) as well as the relationship between the contract partners (trust, communication, fair trade). Conditions for cooperation can be created through adoption of a fair contract alongside good time and money management and high-quality planning and performance. Unfavorable conditions for cooperation can be severely problematic for successful teamwork, as well as putting a lot of pressure on the contract partners to be prepared to work together and work well in order for the project to succeed. With regard to the organizational design and management of the teamwork, a solution-driven attitude and competent decision-making as well as the support of moneymaking ideas and suggestions for successful cooperation are of great importance to all parties. Likewise, the style of conflict resolution and the accompanying legal support framework can greatly influence the outcome of a cooperative project.
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