van Dyck, C. (2022). Monetary and fiscal policy interaction in a new keynesian model with infinite horizon learning [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/80165
Diese Diplomarbeit analysiert numerisch verschiedene Ansätze für die Geldpolitik in einem neukeynesianischen Modell mit unendlichem Horizontlernen und geld- und fiskalpolitischer Interaktion. Genauer nimmt die Geldpolitik einerseits den Ansatz der Inflationsratensteuerung, dem Inflation Targeting (IT), an, andererseits den Ansatz der Preisniveausteuerung, dem Price-Level Targeting (PLT). Haushalte und Firmen weichen von der Annahme der rationalen Erwartungsbildung ab und nutzen ein lineares Modell, um Prognosen über die Zukunft zu erstellen. Dabei überarbeiten sie ihre Vorhersagen im Laufe der Zeit mittels neuer Daten. Dies entspricht dem Ansatz des adaptiven Lernens. Agenten müssen ähnlich zum Haushalts- und Firmenproblem, wo ein unendlicher Zeithorizont von Relevanz ist, Erwartungen bis in die Unendlichkeit bilden. Hier spricht man vom Ansatz des unendlichen Horizontlernens. Weiters inkludiert das Modell die explizite Modellierung der Fiskalpolitik, um die Interaktion zwischen ebendieser und Geldpolitik zu ermöglichen. Es stellt sich einerseits die Frage, welche Bedingungen ein eindeutiges und beschränktes Gleichgewicht unter rationalen Erwartungen garantieren (Determinacy) und andererseits, welche Bedingungen sicherstellen, dass die Agenten dieses auch erlernen können (E-Stability). Die numerische Analyse zeigt, dass sowohl eine aktive Geld- und passive Fiskalpolitik als auch eine passive Geld- und aktive Fiskalpolitik in einem eindeutigen und beschränkten Gleichgewicht unter rationalen Erwartungen resultieren. Entsprechende theoretische Ergebnisse bestätigen diese numerischen Erkenntnisse, wobei das Resultat für IT in der Literatur bekannt ist und diese Arbeit das entsprechende für PLT herleitet. Des Weiteren lassen die numerischen Ergebnisse darauf schließen, dass im Regime einer aktiven Geld- und passiven Fiskalpolitik, die Agenten ein eindeutiges und beschränktes Gleichgewicht unter rationalen Erwartungen auch erlernen können. Im Falle einer passiven Geld- und aktiven Fiskalpolitik ist eine entsprechende Aussage nicht wahr. Ein Vergleich von IT mit PLT im Regime einer passiven Fiskalpolitik zeigt, dass PLT das Taylor Principle nicht einhalten muss, um Determinacy zu garantieren. Diese Arbeit erweitert somit die bestehende Literatur um eine Analyse des PLT im Rahmen eines Modells, welches unendliches Horizontlernen und geld- und fiskalpolitische Interaktion inkludiert. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass auch alternative Geldpolitiken zur IT gewünschte Ergebnisse bezüglich Eindeutigkeit und Erlernbarkeit liefern. Dies bestärkt ihre Bedeutsamkeit, die auch bekannte Ökonomen wie John C. Williams oder Ben S. Bernanke vorantreiben.
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The purpose of this thesis is to numerically analyze different approaches for the monetary policy rule in a New Keynesian model with infinite horizon learning and monetary and fiscal policy interaction. I set the monetary policy function to inflation targeting (IT), in detail a simple Taylor rule, and price-level targeting (PLT), in detail a Wicksellian rule. Assuming that agents have rational expectations is a possible reason of model misspecification. So instead, I let them deviate from this assumption and they specify an econometric model to form beliefs themselves, following the approach of adaptive learning. As agents solve a multiperiod decision problem I keep these dynamics so they need to predict the state of endogenous variables into the indefinite future. This is called infinite horizon learning. Furthermore, I model different regimes regarding the interaction between monetary and fiscal policy, so I explicitly include fiscal policy in my model. The question is under which conditions does a unique and bounded rational expectations equilibrium (REE) exist as well as under which conditions are the agents able to learn its dynamics. Determinacy is the concept to answer the former and expectational stability (E-Stability) the one to answer the latter. My numerical results show that for both monetary policy rules an active monetary and a passive fiscal policy (AM/PF) as well as a passive monetary and an active fiscal policy (PM/AF) result in determinacy. Respective theoretical results confirm these numerical findings, of which the one for IT is already known in the literature and the one for PLT I derive on my own. Furthermore, for the regime of an (AM/PF) policy, determinacy seems to imply E-Stability. A respective result about the regime of a (PM/AF) policy is not true. In examining the differences between IT and PLT, I find that PLT does not have to fulfill the Taylor principle to guarantee determinacy in the presence of passive fiscal policy. So this thesis expands the literature with an analysis of PLT in the framework of a model with infinite horizon learning and monetary and fiscal policy interaction. My findings show that a monetary policy rule other than the Taylor rule can also have desirable properties from the point of view of determinacy and E-Stability. This affirms the discussion of the last years about alternative monetary policy functions which famous economists among others John C. Williams and Ben S. Bernanke drive.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers