Weixlbaumer, G. (2022). Entwicklung einer Methodik zur Auswahl von Wissensvermittlungsformen für Nicht-Routineprozesse am Beispiel einer Produktionslinie für elektrische Antriebe [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2022.95040
Der zügige Wandel der Automobilindustrie hin zu elektrischen Antrieben stellt OEMs vor große Herausforderungen. Neue Produktionslinien für E-Antriebskomponenten sollen in kürzester Zeit geplant und realisiert werden. Um eine möglichst rasche Realisierung sicherzustellen, gilt es auch, den Übergabeprozess vom Anlagenlieferanten an den späteren Betreiber der Anlage weiter zu optimieren. Insbesondere geht es darum, möglichst bald nach der Anlageneinbringung ins Werk einen stabilen Produktionsprozess sicherzustellen und die geforderten Soll- Stückzahlen zu erreichen. Gut geschulte Anlagenführer_innen, die neben den Standardprozessen auch sämtliche definierten Nicht-Routineprozesse beherrschen, sind dafür essenziell. Für die hierfür notwendigen Schulungsmaßnahmen müssen unter Berücksichtigung des Kostenaspektes geeignete Formen der Wissensvermittlung ausgewählt werden. Es ist daher das Ziel der vorliegenden Arbeit, eine Methodik zu entwickeln, die verschiedenen Nicht-Routineprozessen geeignete Formen der Wissensvermittlung zuordnet. Um eine breite Anwendung sicherzustellen, wird auf eine praxistaugliche Anwendbarkeit geachtet. Die Erarbeitung des Ziels erfolgt systematisch anhand mehrerer Schritte. Im Zuge einer systematischen Literaturrecherche werden acht Vermittlungsformen identifiziert, die sich für den Einsatz im Produktionsumfeld eignen. In einem nächsten Schritt werden Kriterien festgelegt, auf deren Basis eine Zuordnung geeigneter Vermittlungsformen erfolgen kann. Für die identifizierten Vermittlungsformen wird ein Kosten- und Nutzenvergleich durchgeführt, wobei hierfür zahlreiche Studien berücksichtigt werden. Die Erarbeitung der Methodik erfolgt schließlich unter Einbeziehung der definierten Kriterien, des Kosten- und Nutzenvergleichs sowie mehrerer Prämissen, die ein effizientes Kosten-Nutzen-Verhältnis sicherstellen sollen. Die Validierung der entwickelten Methodik findet in Form einer Befragung der Prozessplaner_innen statt. Sie soll die Methodik bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass die Methodik als hilfreiches Tool empfunden wird. Insbesondere jüngeren Entscheidungsträger_innen, die noch weniger Erfahrung aufweisen, kann dadurch die Entscheidungsfindung erleichtert werden. Doch auch erfahrenere Entscheidungsträger_innen können profitieren, indem die Subjektivität im Entscheidungsprozess reduziert wird und Vermittlungsformen abseits von Unterweisung und Papierunterlage ins Bewusstsein rücken.
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The rapid change in the automotive industry towards electric drives poses major challenges for OEMs. New production lines for e-drive components are to be planned and realised in the shortest possible time. In order to ensure a fast realisation, it is also necessary to further optimise the handover process from the plant supplier to the plant operator. In particular, it is crucial to ensure a stable production process as soon as possible after the system has been brought into the factory and to achieve the required target quantities. Well-trained machine operators who are proficient in all defined non- routine processes in addition to the standard processes are essential for this. For the necessary training measures, suitable forms of knowledge transfer must be selected, taking into account the cost aspect. Therefore, the aim of this thesis is to develop a methodology that assigns appropriate forms of knowledge transfer to different non-routine processes. In order to ensure a broad application, attention is paid to practical applicability. The development of the objective is carried out systematically in several steps. In the course of a systematic literature research, eight forms of knowledge transfer are identified which are suitable for use in the production environment. In the next step, classification criteria are defined based on which an allocation of appropriate forms of knowledge transfer can be made. A comparison of costs and benefits is carried out for the identified forms, whereby numerous studies are considered for this purpose. Finally, the methodology is developed by taking into account the defined criteria, the comparison of costs and benefits, and several premises that should ensure an efficient cost-benefit ratio. The developed methodology is validated in the form of a survey of the process planners. They are the individuals whom the methodology is intended to support in decision-making. The survey results show that the methodology is perceived as a helpful tool. Especially for younger decision-makers, who have less experience, the decision-making process can thus be facilitated. However, more experienced decision- makers can also benefit by reducing subjectivity in the decision-making process and raising awareness of knowledge transfer forms beyond instruction and paper documentation.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers