Unter den Orten im tschechisch-österreichischen Grenzgebiet nimmt die Doppelstadt Gmünd/ Ceske Velenice) eine Sonderstellung ein: Jahrhundertelang eine unbedeutende Kleinstadt im oberen Waldviertel, wurde ihr Schicksal in den vergangenen beiden Jahrhunderten gleich mehrmals verändert. Durch den Anschluss an die Eisenbahnstrecke Wien-Prag und den Bau der Zentralwerkstätten in Unterwielands (heute Ceske Velenice) wurde sie zur Industriestadt. Nachdem die Werkstätten mitsamt dem westlichen Hinterland Gmünds 1920 an die Tschechoslowakei fielen, wandelte sich Gmünd zur Industriestadt. Der "Eiserne Vorhang" schließlich trennte die beiden Städte für vierzig Jahre. Diese Arbeit hat sich das Ziel gesetzt, Gmünd als Stadt der Textilindustrie darzustellen sowie die besondere historische und geografische Situation der Stadt zu beleuchten.<br />Im ersten Teil wird ein kurzer Überblick über die Geschichte beider Städte gegeben. Im zweiten Teil wird Gmünd als Standort der Textilindustrie dargestellt und die örtlichen Betriebe werden dabei aus denkmalpflegerischer Sicht beschrieben. Eine detaillierte Beschreibung der Weberei Eisenberger, eines frühen Stahlbetonbaus, und der Vergleich mit ähnlichen Bauten bilden den dritten Teil. Der vierte Teil geht der Frage nach, welche Rolle die Grenzlage für die Stadt gespielt hat und welche grenzüberschreitenden kulturellen Kontakte es gibt. Den Abschluss bildet ein Entwurf für eine Umnutzung der Weberei Eisenberger in ein österreichisch-tschechisches Kulturzentrum.<br />
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Among the towns at the austrian-czech border region, Gmünd/Ceske Velenice has a outstanding position:<br />After centuries of being a little town in rural Lower Austria its situation was changed in the last two centuries for several times. Due to the connection to the railway Vienna-Prague and the construction of the railway repairing workshops in Unterwielands (today Ceske Velenice), Gmünd became an industrial town. When in 1920 Ceske Velenice and its western surroundings became czecholslovakian, Gmünd became more a town of textile manufacturing. The "Iron Curtain", finally, separated the two towns for four centuries.<br />The aim of this diploma thesis is to describe Gmünd as town of textile manufacturing, but also the exceptional historic and geografic situation of this place.<br />In the first chapter a short survey about the history of the two towns is given. In the second chapter the industrialisation of Gmünd is described. The third chapter is a more detailed description of the Eisenberger weaving mill, an early example for the use of reinforced concrete, which is compared also to similar examples. The fourth chapter is about the question, which influence the location at the border had to the town and about the cultural exchange between Czechs and Austrians in this region since 1989.<br />The last part of the thesis a design project for the conversion of the Eisenberger weaving mill into an autrian-czech cultural centre.
en
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Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers