Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers
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dc.description
Zsfassung in engl. Sprache
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dc.description.abstract
"Dichte Distanz" ist ein Versuch, die gebaute Umwelt als komplexes gesellschaftliches System zu verstehen. Hintergrund ist die System-Theorie der Gesellschaft und die Differenztheorie der Form von Niklas Luhmann. Referenzbeispiel ist das Versteckspiel, weil in ihm auf sehr einfache und ablesbare Art Nutzung (Verstecken, Suchen, Freilaufen, Finden) und gebauter Raum (Anzahl, Anordnung, Gestalt der Hindernisse) miteinander verbunden sind.<br />Architektonische Systeme wie das Versteckspiel bestehen aus Elementen, die sowohl Objekt, als auch Operation sind. Diese architektonischen Formen unterbrechen die direkte Kommunikation zwischen Individuen durch Abschirmung. Sie werden durch ein Verhalten zwischen Individuen (Bewegungsform) oder durch die Herstellung von Gegenständen (Formbewegung) gebildet. Bewegungsform und Formbewegung sind das Ergebnis von Einschränkungen der Zufallsbewegung von Individuen und Gegenständen in der Art, dass auf der Innenseite ihrer Form eine grössere Abschirmung entsteht, als auf der Außenseite. Beide sind also räumliche Unterscheidungen: Während in der Bewegungsform Individuen einen Innenraum erzeugen, indem sie Distanz voneinander halten, erreicht die Formbewegung dasselbe, indem sie einen Gegenstand herstellt, der die Individuen voneinander isoliert. In einem architektonischen System schließt im stetigen Wechsel die jeweils komplementäre Form an den Innenraum der anderen an: Ein Gegenstand wird zwischen Individuen gestellt, die Distanz zueinander halten, ein Individuum, das von anderen Distanz halten will, isoliert sich hinter einem Gegenstand. Damit dies möglich ist, müssen die Innenräume architektonischer Formen erschlossen, also zugänglich sein für die Bewegung von Objekten. Denn architektonische Systeme wie das Versteckspiel sind operativ geschlossene Systeme. Sie existieren so lange, wie ihre komplementären architektonischen Formen aneinander anschließen - solange das Spiel läuft.<br />
de
dc.description.abstract
"Dense Distance" is an attempt to understand the built environment as a complex social system. Background for this is the theory of social systems and the differential theory of form by Niklas Luhmann. Reference example is the game of "Hide-and-Seek", because it combines in a very simple and readable way use (hiding, seeking, escaping, finding) and built space (number, arrangement, shape of obstacles).<br />Architectural systems like the game of "Hide-and-Seek" consist of elements that are both object and operation. These architectural forms disrupt direct communication between individuals by shielding them. They are established by a behaviour of individuals (motion-form) or through the production of obstacles (form-motion). Motion-form and form-motion are the result of restrictions on the random movement of individuals or obstacles that produce more shielding on the inside of their form, than on its outside. Both are spatial distinctions: While through motion-form individuals establish an interior space by keeping a distance between them, form-motion achieves the same by producing an obstacle for their isolation against each other. In an architectural system complementary forms connect to the interior space of their forerunners: an obstacle is placed between individuals, who want to keep distance, or an individual, who wants to keep distance from others, isolates itself behind an obstacle. For that, the interiors of architectural forms have to be provided with access, i.e. be open for the movement of objects. This is necessary, because architectural systems are operatively closed systems. They only exist as long as its complementary architectural forms connect to each other - as long as the game goes on.<br />