Schnepper, M. (2012). Testentwurf - eine Methode zur Erkundung von Potenzialen der Innenentwicklung in Städten und Metropolregionen dargestellt an den Beispielen Wien und Zürich [Dissertation, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubtuw:1-50025
Die Zahl der Menschen, die in Städten leben, steigt kontinuierlich. Im Jahre 2025 werden voraussichtlich 75% der Weltbevölkerung in Metropolregionen leben. Städte wie München, Wien oder Zürich wachsen zunehmend über ihre Grenzen hinaus. Ein Blick in die Vergangenheit allerdings verdeutlicht: Städte sind Orte ständiger Veränderung, die von unvorhersehbaren Wechselwirkungen, Wachstum, Stagnation und Schrumpfung beeinflusst werden. Mit der Forderung nach einem haushälterischen und sparsamen Umgang mit der Raumressource Boden in vielen MPR treten mannigfaltige Herausforderungen an uns heran.<br />Neben der Sicherung der knappen Ressource Raum geht es darum, die vorhandene Vielfalt wertzuschätzen sowie neuen Visionen und Ideen Freiraum zu geben. Die Innenentwicklung von Ortschaften und deren Abstimmung mit der Freiraum-, Landschafts- und Verkehrsentwicklung muss ein wesentlicher Bestandteil zukünftiger Planungen sein. Im Vergleich zur großflächigen Außenentwicklung vermag die Strategie der Innenentwicklung aufgrund ihrer städtebaulichen Transformationsfähigkeit (Umbau, Mehrfachnutzung, Umnutzung, Nachnutzung, Rückbau, Verdichtung) einmal getroffene Rahmenbedingungen beibehalten. Auch im Fall von Entscheidungsänderungen oder unerwarteten wirtschaftlichen Veränderungen bleiben die Voraussetzungen einer integrativen Raumplanung erhalten.<br />Um zu erkennen welchen Wert die Innenentwicklung besitzt, beschreibt die Methode "Testentwurf" eine neue integrative Herangehensweise, die versucht die baulichen Flächenpotenziale wie die räumlichen zusammenhängenden Qualitäten ausgewählter Orte zu veranschaulichen. In Form von "Schnelltests" entstehen zur Innenentwicklung mögliche Szenarien, welche zum einen die ausgewiesenen städtebaulichen Parameter auf ihre Brauchbarkeit in Hinsicht auf die Bebauungsdichte ausloten; zum anderen mögliche städtebauliche Entwicklungen und Potenziale des Ortes bündeln und visualisieren. Im Fokus der Forschungsarbeit stehen die dünnbesiedelten Stadtränder Wien und Zürich, die große bzw. vermutlich die größten Potenziale für die Innenentwicklung von Ortschaften in Städten und MPR bieten. Die Übertragbarkeit für den ausgewählten Planungsraum in Wien wurde an einem Beispiel im Kanton Zürich geprüft, welches in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Doktorandenkolleg der ETH Zürich unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd Scholl ausgewählt wurde.<br />Als wichtiger planungsmethodischer Baustein stellt die Methode "Testentwurf" einen informellen, raschen und kostengünstigen Ansatz ("Schnelltests") zur Erkundung von strategischen Informationen der Innenentwicklung von Ortschaften in Städten und MPR dar. Es entstehen "Raumübersichten" mit konkreten Belegen, die helfen, Schwerpunkte der Raumentwicklung zu erkennen und zu setzen. Mit den Ergebnissen können formelle Planungsverfahren (z. B. Testplanungen, Wettbewerbe, weitere Klärungsprozesse) angeschlossen bzw. begründet werden, um den überlegten Umgang mit dem Bestand zukünftig zu pflegen.<br />
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The number of people living in cities is constantly rising. In 2025, it is predicted that 75% of the global population will live in metropolitan regions. Cities like Munich, Vienna and Zürich are increasingly outgrowing their boundaries. However, as a look back to the past shows, cities are places of continuous change that are influenced by unforeseeable interactions, growth, stagnation and shrinkage. The call for thrifty, economical use of land as a spatial resource in many metropolitan regions presents us with manifold challenges. Besides safeguarding the scarce resource of space, the main aim is to recognise the value of the existing diversity as well as providing scope for new visions and ideas. Infill development of settlements and coordination of the latter with the development of open spaces, the landscape, traffic and transport has to be a key component of future planning. In contrast to large-scale peripheral development, the strategy of infill development, on account of its capacity to transform the built environment (modification, multiple use, conversion, reuse, (partial) demolition, densification), is capable of maintaining previously defined parameters. Even in the event of changes of deci-sion or unexpected economic fluctuations, the prerequisites for integrated spatial planning are preserved.<br />In order to assess the value of infill development, the "Test design" method describes a new integrated approach that attempts to visualise the potential building sites as well as the contiguous spatial qualities of selected places. "Quick tests" generate possible scenarios for infill development which, firstly, assess the viability of the established urban planning parameters with regard to the building density; and, secondly, collate and visualise possible urban development potentials of the place in question. The focus of the research work is on the sparsely settled urban fringes of Vienna and Zürich as examples of places with development potential and good links to short-distance public transport; such places offer great, indeed probably the greatest, potentials for infill development in cities and metropolitan regions. The transferability of the results to the chosen planning space in Vienna was tested with reference to a case study in the Canton of Zürich selected in collaboration with the Swiss doctoral college at the ETH Zürich under the leadership of Prof.<br />Dr. Bernd Scholl.<br />An important component of planning methodology, the "Test design" method represents an informal, swift and cost-effective approach ("quick tests") for analysing strategic information relating to infill development of settlements in cities and metropolitan regions. It produces "spatial overviews" with concrete evidence that help to recognise and define focus areas for spatial development. The results can be used as a supplement to or basis for formal planning processes (e. g. pilot plans, competitions, further clarification processes), in order to ensure a considered future approach in relation to the existing built environment.
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