Hohenkamp, L. (2022). Das Grüne Wien – Gebäudebegrünung im Wiener Gemeindebau zur Reduktion städtischer Hitzeinseln [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2022.96326
building greening; Gemeindebau; facade greening; green roofs; heat island effect; urban heat island; heat
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Abstract:
Wien wird immer heißer. Hohe Bebauungsdichten und zunehmende Versiegelungsgrade auf der einen, steigende Temperaturen als Folge des Klimawandels auf der anderen Seite führen dazu, dass sich die Stadt im Vergleich zum Umland deutlich stärker aufheizt. Diesem städtischen Hitzeinseleffekt (UHI-Effekt) kann durch die Erhöhung des Grünraumanteils entgegengesteuert werden. Weil Grünflächen jedoch häufig für Neubauten weichen müssen und der Nutzungsdruck auf den öffentlichen Raum steigt, bietet die Begrünung von Dächern und Fassaden eine effiziente Alternative. So werden keine zusätzlichen Flächen in Anspruch genommen, neben weiteren Vorteilen hat diese aber erwiesenermaßen einen positiven Einfluss auf das Mikroklima. Ein hohes Potenzial für Gebäudebegrünungen bieten die etwa 1.800 im Eigentum der Stadt Wien befindlichen Gemeindebauten. Neben den Eigentumsverhältnissen, die eine Umsetzung erleichtern, sowie der Vielzahl an Gebäuden kann die Begrünung des Gemeindebaus durch die Vorbildwirkung zu einem bedeutenden Hebel für die gesamte Stadt und darüber hinaus werden und dabei sozialer Ungleichheit durch Klimawandelanpassungsmaßnahmen vorbeugen. Wie kann eine Begrünungsoffensive in Wien gelingen und warum ist der Gemeindebaubestand hierfür die optimale Ausgangsbasis? Dieser Frage wird aufbauend auf Grundlagen zu den Klimawandelfolgen in Wien, dem UHI-Effekt, gebäudebezogener Begrünung sowie der Geschichte des Gemeindebaus nachgegangen. Eine räumliche Analyse bezüglich der Lage der Gemeindebauten innerhalb städtischer Hitzeinseln bildet die Basis für die Entwicklung eines Kriterienrasters, welches eine Entscheidungsgrundlage für die Priorisierung des Gemeindebaubestands hinsichtlich Begrünungsmaßnahmen bietet. Zusätzlich zeigt eine Modellrechnung auf, mit welchen Kosten hierbei zu rechnen und wie hoch der Nutzen der Maßnahmen bezüglich der Hitzebelastung ist. Ein Großteil unserer Stadt von morgen ist bereits gebaut. Daher ist es umso wichtiger, das Potenzial des existierenden Gebäudebestands zu nutzen und den Wohnbau zu einem integralen Bestandteil bei der Klimawandelanpassung zu machen. Die vorliegende Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Praxis und Politik. Sie schafft einen Handlungsrahmen für eine klimaangepasste Entwicklung der Stadt Wien, für dessen Umsetzung es politischer Willenskraft bedarf. Und sie zeigt, dass eine Begrünung im Gemeindebau nicht nur erstrebenswert wäre, sondern unter den richtigen Rahmenbedingungen auch gelingen kann.
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Vienna is getting hotter and hotter. High building densities and increasing degrees of sealing on the one hand, and rising temperatures due to climate change on the other, are causing the city to heat up significantly more than the surrounding area. This urban heat island effect (UHI effect) can be counteracted by increasing the proportion of green space. However, because green spaces often have to yield for residential buildings and the pressure of use on public space is increasing, the greening of roofs and facades offers an efficient alternative as this does not take up any additional space but, among other benefits, it has been shown to have a positive impact on the microclimate. A high potential for building greening is offered by the approximately 1,800 municipal buildings owned by the City of Vienna. In addition to ownership structures facilitating implementation and the large number of buildings, greening municipal buildings can become a significant lever for the entire city and beyond due to the role model effect, while preventing social inequality that often comes with climate change adaptation measures. How can a greening offensive succeed in Vienna and why are the existing residential buildings owned by the City of Vienna the ideal starting point for this? This question will be explored based on information on climate change impacts in Vienna, the UHI effect, building-related greening as well as the history of municipal buildings. A spatial analysis regarding the location of municipal buildings within urban heat islands forms the basis for the development of a criteria grid, which provides a foundation for decision-making to prioritize the municipal building stock with regard to greening measures. In addition, a model calculation shows which costs are to be expected and how high the benefits of the measures are regarding heat stress. A large part of our city of tomorrow has already been built. Therefore, it is even more important to use the potential of the existing building stock and to make housing an integral part of climate change adaptation. This thesis – based on a trade-off between practice and politics - aims to create a framework for a climate-adapted development in the city of Vienna, which requires political willpower to implement. And it shows that the greening of municipal housing would not only be desirable but can also succeed under the right circumstances.
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Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers