Das theoretische Studium des Quark-Gluon Plasmas gewinnt immermehr an Bedeutung seit Teilchenbeschleuniger wie das SPS, der RHIC, oderder sich im Bau befindliche LHC die erforderlichen hohen Energiedichtenin Schwerionenkollisionen erreichen, die es erlauben, diesen neuenMateriezustand experimentell zu untersuchen. Einfache Anwendungen derQuantenfeldtheorie im Rahmen einer störungstheoretischen Entwicklungnach der Kopplungskonstante versagen bei hohen Temperaturen, und trotzeifriger Bemühungen, die Situation in den Griff zu bekommen, haben wirquantitative theoretische Aussagen über den Phasenübergang nur vonGittersimulationen. Diese wiederum versagen für ein Quark-Gluon Plasmabei hohem chemischem Potential und niedrigen Temperaturen, wie man es imKern von dichten Sternen vermutet. Large-N_{f}-QCD - das istQuantenchromodynamik (QCD) mit einer großen Zahl von Quark-Sorten(number of quark flavors - N_{f}) - erlaubt es, Wechselwirkungseffektevon thermodynamischen Größen wie dem thermischen Druck oder der Entropieexakt in der effektiven Kopplung \geff ^{2}\propto g^{2}N_{f} für alleTemperaturen T und chemische Potentiale \mu _{q} zu berechnen. Diesmacht Large N_{f} QCD zu einem idealen Testwerkzeug für verschiedeneNäherungsmethoden.In der vorliegenden Arbeit präsentieren wir das exakte Large-N_{f}Resultat für den thermischen Wechselwirkungsdruck in der komplettenT-\mu _{q}-Ebene in einem Bereich, in dem der Einfluss durch denLandau-Pol numerisch vernachlässigt werden kann. Für kleine Werte derKopplung vergleichen wir unser Resultat mit existierendenstörungstheoretischen Ergebnissen in der Literatur, einschließlich deraktuellen Berechnung des Drucks durch Vuorinen für endliche Temperaturund chemisches Potential sowie einer älteren Rechnung von Freeman undMcLerran für verschwindende Temperatur und hohes chemisches Potential.Unsere numerische Genauigkeit erlaubt uns, existierendestörungstheoretische Koeffizienten zu verifizieren und zum Teil sogar zuverbessern, und auch störungstheoretische Koeffizienten zur sechstenOrdnung in der Kopplung numerisch zu bestimmen, die analytisch bislangnoch nicht berechnet wurden. Für verschwindendes chemisches Potentialberechnen wir lineare und nicht-lineare Quarkzahl-Suszeptibilitäten. Wirzeigen, dass das moderate Skalierungsverhalten, das durch dieQuarkzahl-Suszeptibilitäten nahegelegt wird, ziemlich abrupt bei \mu_{q}\gtrsim \pi T zusammenbricht, aber dass dieser nicht-pertubativeEffekt in \mu _{q} immer noch in guter Näherung durch die Ergebnisse vonVuorinen bei kleinen Kopplungen und endlichem T beschrieben wird. Nurfür T\ll \mu _{q} versagt auch dieser Zugang, und wir kommen in denBereich der sogenannten Non-Fermi-Flüssigkeit, die im Gegensatz zurklassischen Fermi-Flüssigkeit von langreichweitigen, quasistatischentransversalen Eichbosonen dominiert wird. In diesem Limes können wirnicht nur den bereits bekannten führenden T\ln T^{-1} Beitrag zurspezifischen Wärme vervollständigen, sondern auch über die führendeOrdnung eine störungstheoretische Reihe mit anomalen gebrochene PotenzenT^{(3+2n)/3}, die durch dynamische Abschirmung verursacht werden,angeben. Wir berechnen deren Koeffizienten analytisch bis zur OrdnungT^{7/3} und finden, dass diese tatsächlich das führende anomaleVerhalten der vollen QED und QCD bestimmen (also bei endlichem N_{f}).
Das theoretische Studium des Quark-Gluon Plasmas gewinnt immer mehr an Bedeutung seit Teilchenbeschleuniger wie das SPS, der RHIC, oder der sich im Bau befindliche LHC die erforderlichen hohen Energiedichten in Schwerionenkollisionen erreichen, die es erlauben, diesen neuen Materiezustand experimentell zu untersuchen. Einfache Anwendungen der Quantenfeldtheorie im Rahmen einer störungstheoretischen Entwicklung nach der Kopplungskonstante versagen bei hohen Temperaturen, und trotz eifriger Bemühungen, die Situation in den Griff zu bekommen, haben wir quantitative theoretische Aussagen über den Phasenübergang nur von Gittersimulationen. Diese wiederum versagen für ein Quark-Gluon Plasma bei hohem chemischem Potential und niedrigen Temperaturen, wie man es im Kern von dichten Sternen vermutet. Large-N_{f}-QCD - das ist Quantenchromodynamik (QCD) mit einer großen Zahl von Quark-Sorten (number of quark flavors - N_{f}) - erlaubt es, Wechselwirkungseffekte von thermodynamischen Größen wie dem thermischen Druck oder der Entropie exakt in der effektiven Kopplung \geff ^{2}\propto g^{2}N_{f} für alle Temperaturen T und chemische Potentiale \mu _{q} zu berechnen. Dies macht Large N_{f} QCD zu einem idealen Testwerkzeug für verschiedene Näherungsmethoden. In der vorliegenden Arbeit präsentieren wir das exakte Large-N_{f} Resultat für den thermischen Wechselwirkungsdruck in der kompletten T-\mu _{q}-Ebene in einem Bereich, in dem der Einfluss durch den Landau-Pol numerisch vernachlässigt werden kann. Für kleine Werte der Kopplung vergleichen wir unser Resultat mit existierenden störungstheoretischen Ergebnissen in der Literatur, einschließlich der aktuellen Berechnung des Drucks durch Vuorinen für endliche Temperatur und chemisches Potential sowie einer älteren Rechnung von Freeman und McLerran für verschwindende Temperatur und hohes chemisches Potential. Unsere numerische Genauigkeit erlaubt uns, existierende störungstheoretische Koeffizienten zu verifizieren und zum Teil sogar zu verbessern, und auch störungstheoretische Koeffizienten zur sechsten Ordnung in der Kopplung numerisch zu bestimmen, die analytisch bislang noch nicht berechnet wurden. Für verschwindendes chemisches Potential berechnen wir lineare und nicht-lineare Quarkzahl-Suszeptibilitäten. Wir zeigen, dass das moderate Skalierungsverhalten, das durch die Quarkzahl-Suszeptibilitäten nahegelegt wird, ziemlich abrupt bei \mu _{q}\gtrsim \pi T zusammenbricht, aber dass dieser nicht-pertubative Effekt in \mu _{q} immer noch in guter Näherung durch die Ergebnisse von Vuorinen bei kleinen Kopplungen und endlichem T beschrieben wird. Nur für T\ll \mu _{q} versagt auch dieser Zugang, und wir kommen in den Bereich der sogenannten Non-Fermi-Flüssigkeit, die im Gegensatz zur klassischen Fermi-Flüssigkeit von langreichweitigen, quasistatischen transversalen Eichbosonen dominiert wird. In diesem Limes können wir nicht nur den bereits bekannten führenden T\ln T^{-1} Beitrag zur spezifischen Wärme vervollständigen, sondern auch über die führende Ordnung eine störungstheoretische Reihe mit anomalen gebrochene Potenzen T^{(3+2n)/3}, die durch dynamische Abschirmung verursacht werden, angeben. Wir berechnen deren Koeffizienten analytisch bis zur Ordnung T^{7/3} und finden, dass diese tatsächlich das führende anomale Verhalten der vollen QED und QCD bestimmen (also bei endlichem N_{f}).