Die Bevölkerung wird immer älter, während die Geburtenraten stagnieren oder sogar sinken. Dieser demographische Wandel in den Industrieländern und die damit einhergehende Überalterung der Menschen ist eine große gesellschaftliche Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Das Gesundheitssystem setzt daher vermehrt auf die medizinische Selbstversorgung der Betroffenen, etwa die eigenständige Einnahme der verschriebenen Medikamente oder das regelmäßige Messen von Vitalparametern, um diesen Wandel zu kompensieren. Da dies jedoch insbesondere für ältere Personen, die vermehrt mit Krankheiten und diversen Alterserscheinungen zu kämpfen haben, eine nur schwer zu bewerkstelligende Aufgabe ist, kann es, sollten diese Tätigkeiten nicht korrekt und regelmäßig durchgeführt werden, zu lebensbedrohlichen Situationen kommen. Mit dieser Arbeit wurde daher ein Erinnerungssystem entwickelt, welches älteren Personen bei ihren alltäglichen medizinischen Tätigkeiten assistiert. Mittels audiovisuellen Benachrichtigungen, die über eine LED-Lampe mit integrierten Lautsprechern wiedergegeben werden, werden die BenutzerInnen an das jeweilige Ereignis erinnert und über eine graphische Anwendungsoberfläche unterstützt und angeleitet. Die auf diesem Wege eingegebenen Daten, wie Einnahmezeiten oder Messwerte, werden protokolliert und stehen wiederum für spätere Detailauswertungen bzw. Nachverfolgungen zur Verfügung. Um eine hohe Akzeptanz des Prototyps zu erreichen, wurden ProbandInnen aus der Zielgruppe ausgewählt und eng in die einzelnen Schritte der Umsetzung miteinbezogen. Zu Beginn wurden die detaillierten Anforderungen mittels Leitfadeninterviews erhoben, auf deren Basis wiederum Skizzen der Benachrichtigungslampe sowie ein Low-Fidelity Papierprototyp entworfen wurden. Diese Artefakte wurden wiederum durch die TeilnehmerInnen evaluiert, die gewonnen Erkenntnisse eingearbeitet und ein High-Fidelity-Prototyp entwickelt. Nach einem weiteren Evaluierungs- und Anpassungs-Zyklus wurde der endgültige Prototyp fertiggestellt und in einer einwöchigen Evaluierungsphase getestet. Die Testdurchführung zeigte, dass durch die audiovisuellen Erinnerungen die Abweichungen zu den korrekten Einnahme- bzw. Messzeiten deutlich verringert werden konnten. Zudem standen die erhobenen Daten in einer zentralen und strukturierten Form zur gezielten Weiterverarbeitung zur Verfügung. Der, für die Zielgruppe entworfene Prototyp wurde von den ProbandInnen problemlos angenommen, aufgrund seines Aussehens diskret in die Wohnumgebung integriert und konnte fehlerfrei über die graphische Anwendungsoberfläche bedient werden. Demnach konnte gezeigt werden, dass mit dem vorgestellten Ansatz die selbstständige medizinische Versorgung der älteren Testpersonen verbessert werden konnte.
de
The population of industrialized nations of the world is getting older while the birth rate is stagnating or even declining. This demographic change and the accompanying superannuation of the human race causes one of the largest social challenges of the 21st century. To compensate this transition, the health care system builds on medical self-support of the involved parties, like autonomous intake of prescribed medications or regular measurement of ones vital parameters.However, this is a challenging task for elderly people who have issues with miscellaneous diseases or other signs of age. Furthermore, this could result in life-threatening situations if the assigned duties are not executed correctly.With this thesis a reminder system is introduced to support everyday medical tasks of elderly people. The system notifies the user by audiovisual signals, which are emitted by a LED-lamp with build-in speakers, and supports him through a graphical user interface. The collected data, like intake times or measurements, will be stored and is available for detailed analyses or medical tracings. To reach a high acceptance level, people of the target audience were included during the whole process of development. In the beginning, the requirements were defined by the use of guided interviews. Based on this data, sketches of the reminder-lamp and a low-fidelity paper-prototype were designed. These artifacts were evaluated by the participants and the obtained insights incorporated into the requirements definitions. Moreover, a high-fidelity-prototype was developed, which equally was put through an evaluation process. Eventually, after another iteration the final prototype was completed and trialled one week at the homes of two subjects.This evaluation showed, that audiovisual reminders reduced the time difference between the planned and actual moment of medication intake or measurement execution. Furthermore, the gained data was stored in a central and structured way, ready for further processing. The prototype, especially designed for the target audience, was accepted unproblematically, integrated smoothly into the peoples environments and could be used without further problems through the graphical user interface. According to these findings it could be shown, that the medical self-support of elderly people could be improved by the presented approach.