Totalreflexions-Röntgenfluoreszenzanalyse (TXRF) hat sich zur Untersuchung von Kontaminationen auf Waferöberflächen in der Halbleitertechnik etabliert. Mittlerweile bieten eine Reihe von Anbietern verschiedene Geräte in diesem Bereich an. Eines dieser Geräte, eine ATOMIKA 8030W, steht im Atominstitut der Technischen Universität Wien. Um Aussagen über die Verlässlichkeit zu ihrer Quantifizierung machen zu können, ist die Kenntnis der Unsicherheit der Messergebnisse unerlässlich. Dadurch ist auch die Vergleichbarkeit von Ergebnissen verschiedener Labors untereinander einfacher. Zu diesem Zweck gibt es mittlerweile einige Anleitungen zur Angabe von Unsicherheiten, anhand derer für das Kalibrierungselement Ni eine Fehlerabschätzung gemacht und die wichtigsten Beiträge zur Unsicherheit aufgeschlüsselt wurde. Um eine direkte Verbindung mit dem SI-System herstellen zu können, wurden neue Standardreferenzmaterialien erworben, einerseits als Probe und andererseits als Kalibrierstandard. Die Probenvorbereitung wurde eingehend untersucht. Mit mechanischen Pipetten werden Probenlösungen durch Verdünnung mit dreifach destilliertem Wasser hergestellt und die Mengen durch Wägen mit einer Laborwaage verifiziert. Mit Kenntnis der Unsicherheit der Waage wurde die Präzision der Pipetten bei verschiedenen Ausgabevolumina berechnet. Die Genauigkeit der Waage wurde als kritischer Faktor bei der Probenherstellung identifiziert. Bei der Messung von Mehrelementstandards wurde eine systematische Abweichung der Messergebnisse entdeckt. Auch bei der Messung von reinen Ni-Proben trat dies auf. Mit den Ergebnissen dieser Messungen wurde ein Korrekturfaktor und dessen Unsicherheit berechnet. Durch wiederholte Messungen des Kalibrierungsstandards wurde bestimmt, wie die Messergebnisse der ATOMIKA 8030W unter Wiederholungsbedingungen schwanken. Daraus wurde eine Unsicherheit bestimmt, die über einen Faktor in die Quantifizierungsformel einfließt. Im Rahmen der Teilnahme an einem Projekt der European Integrated Activity of Excellence and Networking for Nanö and MicröElectronics Analysis (ANNA) wurden eigens hergestellte Proben von mehreren Labors, die TXRF betreiben, vermessen und die Ergebnisse untereinander verglichen. Dabei wurden die Ergebnisse mit anderen etablierten Methoden verifiziert. Die Ergebnisse zeigten deutliche Schwankungen, was die Bestimmung der Reproduzierbarkeit der Messmethode zu diesem Zeitpunkt unmöglich gemacht hat. Es zeigten sich jedoch deutlich der Einfluss der unterschiedlichen Messgeometrien, der Probenmorphologie und der Einfluss der Kalibrierung. Die TXRF arbeitet mit der Annahme, dass die Kalibrierfunktion linear ist. Es wurde eine Eichgerade gemessen und ein Bereich festgelegt in dem Linearität gegeben ist. Auch hier wurde der Einfluss der Probenform deutlich, die für höhere Konzentrationen offenbar nicht reproduzierbar ist. Abschließend wurde die angepasste Quantifizierungsformel bei der Auswertung zweier Multielementstandards getestet und die Größe des Einflusses der unterschiedlichen Fehlerbeiträge am Beispiel für Ni wurde bestimmt. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden veröffentlicht in: B. Beckhoff, A. Nutsch, R. Altmann, G. Borionetti, C. Pello, M. L. Polignano, D. Codegoni, S. Grasso, E. Cazzini, M. Bersani, P. Lazzeri, S. Gennaro, M. Kolbe, M. Müller, P. Kregsamer und F. Posch, "Highly sensitive detection of inorganic contamination", UCPSS 2008 Proceedings book: Solid state Phenomena 145-146 (2009), S. 101-104 C. Streli, P. Kregsamer, F. Posch und M. Fugger, äccreditation for wafer surface analysis with TXRF-, IAEA Report on Technical meeting on Quality assurance for Nuclear spectrometry techniques, G4-TM-36923, Vienna, 12.-16.10.2009 B. Beckhoff, A. Nutsch, R. Altmann, G. Borionetti, C. Pello, M. L. Polignano, D. Codegoni, S. Grasso, E. Cazzini, M. Bersani, S. Gennaro, M. Kolbe, M. Müller, P. Kregsamer und F. Posch, ässessing Various Analytical Techniques With Different Lateral Resolution By Investigating Spin-coated Inorganic Contamination On Si Surfaces-, ECS Trans 25(3), S. 311-323, (2009) proceedings of the ALtech conference, October, Vienna