Billan, R. (2020). Die Wirtschaftlichkeit des Alleinvermittlungsvertrags aus der Sicht des Abnehmers, Abgebers sowie des Immobilienmaklers [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2020.83075
Diese Arbeit beleuchtet die Wirtschaftlichkeit des Alleinvermittlungsvertrag aus der Sicht des Abnehmers, Abgebers sowie des Immobilienmaklers in Österreich. Die Wirtschaftlichkeit seiner Dienste begründet der Immobilienmakler oft mit der „Heiligen Dreifaltigkeit“ der Ersparnis von Geld, Zeit und Nerven. Aufgrund umfassender empirischer Literatur der letzten 30 Jahre aus dem US-amerikanischen Raum sollen die ökonomischen Erfolgsfaktoren bei der Immobilienvermittlung erarbeitet und die Wirtschaftlichkeit der Doppelmaklertätigkeit kritisch betrachtet werden. Die Betrachtung erfolgt in einer Dreiteilung aus Objekt-Markt-Sphäre, der Makler-Sphäreund der Kunden-Sphäre. Mit Hilfe der Erfolgsfaktoren werden neun ausgewählte Experten mit einer Nutzwertanalyse befragt. Das Ergebnis zeigt, dass der Alleinvermittlungsvertrag den größten subjektiven Nutzen für alle Parteien bringt. Der subjektiv-gefühlte Zusatznutzen gegenüber dem schlichten Vermittlungsvertrag und dem Privatverkauf ist gering. Es zeigen sich Schwierigkeiten für den Makler seinen Mehrwert durch Zahlung einer Provision zu argumentieren. Das Prinzip des Doppelmaklers ist alleinig für den Makler wirtschaftlich von Vorteil. Die Politik und die Marktgegebenheiten zeigen den aktuell gesetzlichen Höchstprovisionen ein baldiges Ende auf. Der Makler muss sich durch Spezialisierung und Berufsstand-Lifting wieder aufrichten und sich als Experte positionieren. Das Multi-Listing-System ist als Tool prädestiniert dafür. Der Blick nach Amerika zeigt eine erfolgreiche Geschäftspraxis der Teilung der Abgeberprovision zwischen Makler des Abnehmers und Makler des Abgebers. Die Literatur beweist, dass die Teilung der Abgeberprovision ein Erfolgsmodell ist und das MLS als Monopol der Makler das beste Mittel gegen eine Privatvermittlung ist. Der österreichische Immobilienmakler arbeitet im Moment mit einer Abnehmerprovision vor allem Mietsegment oft kostendeckend. Er ist daher auf die Doppelmaklertätigkeit angewiesen und wird seine Leistung den stetig ändernden Marktbedingungen schnell anpassen müssen. DieNutzung von Proptechs und die schnelle Umsetzung eines MLS müssen die Strategie für das Überleben der Maklerzunft in Österreich sein.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers