Raiger, S. (2021). Die Lederfabrik Vogl in Mattighofen : Geschichte, Revitalisierung und Nachnutzungskonzept [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2021.81247
leatherfactory; Vogl; Mattighofen; building history; post-use concept; urban structures
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Abstract:
Bereits im Jahre 1830 kam der Lederergeselle Wolfgang Vogl als Wandergeselle nach Mattighofen und bat in der ehemaligen Gerberei Lirk um Arbeit. Nachdem der Meister Bernhard Lirk kurz darauf verstarb, übernahm er dessen Betrieb und legte bereits damals die Grundsteine für die spätere Fabrik. Zu ihren besten Zeiten zählte die Lederfabrik Vogl rund 1.200 Mitarbeiter. Als die größte ihrer Art in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie und zweitgrößte in Europa ist die Lederfabrik von großer historischer Bedeutung. Das rund 38.000 Quadratmeter große Areal beherbergt mehrere Gebäude, die zwischen 1842 und 2006 errichtet und erweitert wurden. Nach 170 Jahren Betriebsgeschichte wurde die Lederfabrik 2013 endgültig geschlossen. Seitdem werden die meisten Gebäudeteile als Arbeits- und Lagerflächen an Firmen und Privatpersonen vermietet. Nach einer kurzen Standortanalyse wird ausgehend von der Geschichte der Ledererzeugung und der Fabrikantenfamilie Vogl, die Bedeutung der Fabrik für die Stadt Mattighofen beleuchtet. Auf dieser geschichtlichen Darstellung und der Auswertung der großen Sammlung an Original- und Umbauplänen fußt die Analyse und Rekonstruktion der komplexen Baugeschichte. Alle noch erhaltenen Gebäudeteile am Areal werden dokumentiert. Im Anschluss wird der allgemeine Erhaltungszustand beschrieben, Schadensbeispiele gezeigt und auf häufig auftretende Probleme bei Revitalisierungen historischer Substanz eingegangen. Nachfolgend geht es um eine mögliche Nachnutzung des Areals. Als Einleitung dieses Kapitels werden Strategien zur Nachnutzung und Revitalisierung von Industriebrachen in Österreich erläutert und deren Erfolg mit Referenzbeispielen belegt. Potenzielle Nachnutzer zur möglichen Entwicklung des Bestandes werden beschrieben. Aus dieser umfangreichen Analyse wird ein architektonischer Entwurf für die Revitalisierung der Lederfabrik Vogl entwickelt. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der möglichst weitgehenden Erhaltung der historischen Substanz, während eine moderne Nachnutzung gewährleistet wird. Die Integration des Fabrikensembles in das urbane Umfeld spielt hierbei eine große Rolle. Der Entwurf schreibt der Lederfabrik eine neue wichtige Rolle für die Stadt Mattighofen und ihre Bewohner zu.
de
In 1830, the leather worker Wolfgang Vogl came to Mattighofen as a journeyman and asked for work in the former tannery of Lirk. Shortly after the death of the master craftsman Bernhard Lirk, he took over his business and laid the foundation of the factory. During its best times, the leather factory Vogl employed about 1200 people. Thus, it was the largest of its kind in the Austrian monarchy and the second largest in Europe.The factory site consists of several buildings built between 1842 and 2006 and spans an area of 38.000 m2. Hence, one can find various types of construction ranging from wooden piles to masonry and massive concrete structures. As for now, most parts of the buildings are rented out as storage space. The goal of this thesis is to understand the complex building history and to develop a suitable concept for revitalization and subsequent use. Main aspects are the preservation of the historical substance as far as possible and the integration into the existing urban structures of the city.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers