Thoma, S. (2019). Spekulierst du noch oder wohnst du schon? : ein Denkmodell für eine alternative Wohnversorgung in Wien. [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2019.66703
Wohnversorgung; Leistbares Wohnen; Ware; Betongold; Marktferne Wohnversorgung; Mietshäuser Syndikat; Community Land Trust; Gesellschaftliches Eigentum; Nutzungsneutral
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Housing supply; Affordable housing; Commodity; Concrete gold; Unmarketable housing; Apartment-house Syndicate; Community Land Trust; Social Ownership; Usage-neutral
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Abstract:
Wohnen ist ein Grundbedürfnis und Voraussetzung für Teilhabe an der Gesellschaft. Das Recht auf Wohnen ist als Menschenrecht verankert, immer öfter drängen Menschen auf die Straßen, um dieses Recht zu verteidigen. Denn die Nachfrage nach Wohnungen als Spekulationsund Anlageobjekte steigt, sie gelten als sichere Investitionen und versprechen hohe Gewinne. Diese Entwicklung wirkt sich in Form steigender Mieten, Verdrängung und einem Mangel an leistbarem Wohnraum auf die BewohnerInnen der Städte aus. Ausgehend von diesem Konflikt zwischen Wohnen als „gelebtem Raum“ und Wohnen als „Mittel zum Profit“ befasst sich diese Arbeit mit der Frage, wie langfristig leistbarer Wohnraum für viele zur Verfügung gestellt werden kann. Der theoretische Rahmen der Arbeit befasst sich mit der Kapitalisierung von Wohnen und untersucht die Entwicklung des Wiener Wohnungswesens. Anhand von ausgewählten Beispielen wird deutlich, wie sich die Aus-wirkungen einer marktorientierten Wohnversorgung manifestieren. Eine Bestandsaufnahme zeigt, dass der Bedarf an leistbarem Wohnraum in Wien durch das existierende Angebot nicht erfüllt wird. Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden Zukunftsszenarien abgeleitet, welche mögliche Tendenzen der Wohnversorgung in Wien aufzeigen. Um eine Zukunftsvision, in der leistbarer Wohnraum bereit gestellt wird, zu erreichen, werden im zweiten Teil der Arbeit zwei Wohnversorgungs-Modelle analysiert und verglichen, die von Markt und Staat entkoppelt sind: Das Mietshäuser Syndikat und Community Land Trusts. Dabei werden, mit dem Ziel, die Modelle zu skalieren, Potentiale identifiziert und weitergedacht. Aufbauend auf diesen Grundlagen steht die Erarbeitung eines Denkmodells für eine alternative Wohnversorgung in Wien im Zentrum dieser Arbeit. Dieses beinhaltet Maßnahmen und mögliche Strategien für eine Umsetzung und eröffnet die Chance, Wohnraum neu zu konzipieren. Kriterien dafür ergeben sich zum einen aus der Frage, wie der zur Verfügung gestellte Wohnraum funktionieren soll, zum anderen aus dem fortwährenden Wandel der Gesellschaft. Als Antwort wird der Faktor Zeit in die Planung eingeführt, dadurch wird Unvorhersehbarkeit berücksichtigt und zugleich die Programmierung durch wechselnde BewohnerInnen zugelassen. Das Konzept wird anhand eines räumlich-konstruktiven Vorschlags, in Form eines Prototyps, umgesetzt und überprüft.
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Housing is a basic need and a requirement for participation in society. The right to housing is enshrined as a human right, more and more people are crowding the streets to defend it. The demand for apartments as speculative and investment properties is increasing because they are considered safe investments and promise high profits. This development is affecting the inhabitants of cities in the form of rising rents, displacement and a lack of affordable housing. Starting from this conflict between housing as a “lived space” and housing as an “instrument for profit-making”, this thesis addresses the question of how affordable housing can be provided for many in the long term. The theoretical framework of the thesis deals with the capitalisation of housing and examines the development of housing in Vienna. Selected examples illustrate how the effects of a market-oriented housing supply manifest themselves. A review of the current situation shows that the demand for affordable housing in Vienna is not met by the existing supply. Based on the findings, future scenarios are derived which show possible trends in housing provision in Vienna. In order to achieve a vision of the future in which affordable housing is provided, the second part of the thesis analyses and compares two housing supply models that are decoupled from the market and the state: The Apartmenthouse Syndicate and Community Land Trusts. With the aim of scaling the models, potentials are identified and further developed. Building on this foundations, the development of a model for an alternative housing supply in Vienna is in the centre of this work. This includes actions and possible strategies for implementation and opens up the opportunity to redesign housing. Criteria for this result, on the one hand, from the question of how the provided space should function and, on the other hand, from the ongoing transformation of society. As an answer, time as a factor is introduced into planning, thereby taking unpredictability into account and at the same time allowing programming by changing residents. The concept will be imple-mented and tested on the basis of a spatial-constructive proposal, in the form of a prototype.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers