Pler, K. (2019). Kindergarten auf der Etage : der vertikale KinderGARTEN in Wien : the vertical kinderGARTEN in Vioenna [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2019.64821
Viele Untersuchungen und Studien weisen auf den prägenden und kausalen Zusammenhang zwischen Lebensumfeld und persönlicher Entwicklung des Menschen hin: Wo und wie wir aufwachsen, wo und wie wir wohnen, wo und wie wir arbeiten, mit wem und wie wir unsere Kontakte pflegen als Erwachsener ist man sich dieser Zusammenhänge, dieser Einflussfaktoren auf sein individuelles Leben bewusst und kann in eigenem Ermessen, lenkend und regulierend eingreifen oder steuern. Kinder jedoch sind, in ihren ersten Lebensjahren, diesen prägenden und richtungsweisenden Rahmenbedingungen für ihr weiteres Leben, ohne unser überlegtes und erwachsenes Zutun, schonungslos preisgegeben. Neben mannigfaltigen Ansätzen in der Erziehungspsychologie, rückt immer stärker das räumliche und gebaute Umfeld, das wir unseren Kindern in Form der verschiedensten Entwicklungsstätten (angefangen von Geburtenstationen, über Kinderzimmer bis hin zu Schulen und Universitätsbauten) zur Verfügung stellen, in den Mittelpunkt des Interesses. Dieser Grundsatzproblematik widmet sich auch die vorliegende Arbeit, die auf die Entwicklungsstätte „Kindergarten“ in den Fokus richtet. Unabhängig von Kultur, Sprache, Mentalität, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen hat die Untersuchung eine Konstante zu Tage gefördert: Die Grundbedürfnisse der Kinder decken sich überall in höchstem Maße. Die Arbeit geht daher Fragestellungen, wie den folgenden nach: Was sind die elementaren Bedürfnisse unserer Kinder und können diese in einem „Kindergarten“ mithilfe innovativer Gestaltungsansätze umgesetzt und verwirklicht werden? Decken sich die Bedürfnisse der Kinder (Spielen, Erforschen, etc.) mit jenen der Erwachsenen (Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, etc.) und welche Möglichkeiten hat die Architektur dieses Spannungsfeld (sofern eines besteht) zu überwinden? Was heißt eigentlich „Kindergarten“ und welche Rolle spielt dabei der „Garten“? Welche idealtypischen Gestaltungsmerkmale gilt es umzusetzen und was bedeutet das für ein konkretes, innerstädtisches Projekt? Neben Recherche und Forschungsarbeiten in Österreich fließen Ergebnisse aus vor-Ort-Untersuchungen in Norwegen und Portugal in die Arbeit mit ein. Ergänzend zur klassischen Archivund Bibliotheksrecherche, sind als Arbeitsmethode, Interviews mit Kindern und Pädagoginnen wesentliche Grundsteine der wissenschaftlichen Aufarbeitung. Das Ergebnis dieser Arbeit zeigt einen Entwurf, der (Frei-)Raum und Atmosphäre für die Bedürfnisse der Kinder und deren Eltern bietet und dabei auf spielerische Art und Weise ein räumliches Umfeld schafft, das den Anforderungen an die individuelle Entwicklung in höchstem Maße gerecht wird.
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Many studies point out that the formative and causal relationship between the living environment and personal development of the human. Where and how we grow up, where and how we live, where and how we work, with whom and how we cultivate our contacts - as adults one is aware of these connections, of these influencing factors on his individual life, and can intervene or control in his own discretion, guiding and regulating. Children are, in their first years of life, relentlessly exposed to these formative and trend-setting conditions for their further life, without our deliberate and adult intervention. In addition to various approaches in educational psychology, however, the spatial and built environment that we make available to our children in the form of a wide variety of development sites (from birth stations to nursery rooms to schools and university buildings) is increasingly coming to the fore. This basic problem is also addressed in the present work, which focuses on the „kindergarten“ development. Regardless of culture, language, mentality, economic and social conditions, however, the study has revealed a constant: The basic needs of children are everywhere in the highest degree. The work therefore addresses issues such as the following: What are the elementary needs of our children and can these be implemented and realized in a „kindergarten” with the help of innovative design approaches? Does the needs of children (playing, exploring, etc.) coincide with those of adults (safety, economy, etc.) and what possibilities does architecture have to overcome this field of tension (if one exists)? What does „kindergarten“ actually mean and what role does the „garden“ play? Which ideal-typical design features should be implemented and what does that mean for a concrete, inner-city project? In addition to research in Austria, results from on-site investigations in Norway and Portugal are incorporated into the work. As a working method, interviews with children and educators, in addition to the classical archives and library research, essential foundations of the scientific workup are. The result of this work shows a design that provides (free) space and atmosphere for the needs of children and their parents, creating a playful and spatial environment that meets the requirements of individual development to the highest degree.