Plattenbau-Erbe der DDR. „Memi“ ein Gebäudekomplex mit Denkmalcharakter. Analyse. Bewertung. Nutzungskonzept.

Abstract

Der Gebäudekomplex in der Memhardstraße 2-10 in Berlin-Mitte, in unmittelbarer Nähe des Alexanderplatz, wurde in den Jahren 1981-1983 - ein paar Jahre vor dem Fall der Berliner Mauer - unter der Leitung des Chefarchitekten des Areals Roland Korn und nach den Plänen des Architekten Klaus Bläsing errichtet. Die Architektur des innerstädtischen Gebäudes ist geprägt von einer Stahlskelettkonstruktion mit vorgehängten Fassadenplatten. Es war bereits das Ende der Zeit des Massenwohnungsbaus in Folge des Zweiten Weltkriegs. Das Prinzip der Vorfertigung von Platten wurde zu diesem Zeitpunkt viele Jahre angewendet, war jedoch in diesem innerstädtischen Kontext eine Herausforderung. Die Wohnhausanlage unterzog sich einem Imagewandel: Nach Fertigstellung war sie ein hoch beliebter und gefragter Bau, verfiel aufgrund mangelnder Pflege, wurde zum Treffpunkt für Drogensüchtige, erlebt jedoch gerade wieder einen Aufschwung durch die günstigen Mieten in exklusiver Lage mit Aussicht auf den Fernsehturm - vor allem in der Berliner Hipster-Szene. Der Zustand des Komplexes verschlechtert sich zunehmend und aktuelle öffentliche Debatten regen zum Nachdenken an, was mit dem unbeliebten Erbe aus der Zeit des Kalten Kriegs passieren soll. An diesem Punkt soll diese Arbeit anknüpfen. Ziel der Arbeit ist eine kritische Auseinandersetzung mit der gesamten Wohnhausanlage. Bestandteile sind eine umfassende Bestandsanalyse und eine denkmalpflegerische Bewertung, unter der Berücksichtigung der bisherigen baulichen Veränderungen und des Erhaltungszustandes. Es wird untersucht und bewertet, ob dem Gebäudekomplex Denkmalcharakter zugeschrieben werden kann. Auf den Erkenntnissen beruhend wird ein Gesamtkonzept für die Erhaltung und Erweiterung des Memhardblockes ausgearbeitet.

The building complex at Memhardstraße 2-10 in Berlin-Mitte is located near Alexanderplatz and was built between 1981 and 1983. This was a few years before the fall of the Berlin Wall. It was built under the direction of the chief architect of the district Roland Korn and according to the plans of the architect Klaus Bläsing.The architecture of the inner-city building is characterized by a steel skeleton structure with a curtain wall. It was already the end of the period of mass housing construction after the Second World War. The principle of prefabricated panels had been used for many years at that time, but was challenging in this inner-city context.The apartment complex underwent an image change: after completion, it was a very popular and sought-after building, fell into disrepair due to lack of maintenance, became a meeting place for drug addicts, but is currently experiencing a revival due to the low rents in an exclusive location with a view of the TV tower - especially in the hipster scene of Berlin.The condition of the complex is increasingly deteriorating, and current public debates are prompting reflection on what should happen to the unpopular legacy from the Cold War era. This thesis aims to pick up on this point.The goal of the work is a critical examination of the entire residential complex. Components are a comprehensive inventory analysis and a monument conservation evaluation taking into account the previous structural changes and the state of preservation. It will be examined and evaluated whether the building complex can be ascribed monument character. Based on the results, an overall concept for the preservation and expansion of the Memhardblock will be developed.