Menke, E. (2023). Erkundung des Mitigationspotenzials von Hitzeinseln mittels der Konzepte „Superblock“ und „Kühle Meile“ am Beispiel der Stadt Wien [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2023.106381
Das Phänomen der urbanen Hitzeinseln stellt im Kontext des Klimawandels in Zukunft eine signifikante Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung der Stadt Wien dar. UHI’s werden zukünftig die Dauer und Intensität extremer Hitzewellen verstärken. Die Wiener Gründerzeitquartiere sind aufgrund ihrer Struktur besonders vom UHI-Phänomen betroffen und auf effektive Adaptionsstrategien angewiesen. Mit der Strategie der „Kühlen Meilen“ und dem Superblock-Konzept werden derzeit zwei unterschiedliche Ansätze angewendet. Die Abkehr des Superblock-Konzepts von der strategischen Priorisierung des motorisierten Individualverkehrs bildet einen fundamentalen Unterschied zwischen den Strategien. Es wurden keine Hinweise festgestellt, dass das Superblock-Konzept nicht für die heterogene Blockstruktur der Stadt Wien geeignet ist oder diese die Effektivität des Konzepts negativ beeinflusst. Aufgrund der derzeitigen Flächenaufteilung im Straßenraum hat das Superblock Konzept in Wien ein größeres relatives Potenzial für die Raummobilisierung und Umgestaltung des Straßenraums als in Barcelona. Die in Wien bereits verwendeten „verkehrsberuhigten Zonen” weisen große Ähnlichkeit zu den Barcelona Superblocks auf. Ihre mögliche Weiterentwicklung zu Superblocks erscheint daher plausibel. Die tatsächliche Kühlwirkung eines Adaptionskonzepts ist beinahe vollständig von der konkreten Ausgestaltung abhängig. Die theoretisch mobilisierbare Fläche ist ein geeigneter Vergleichsindikator für die Gegenüberstellung beider Konzepte. Andere für das UHI-Mitigationspotenzial relevante Aspekte, wie die Verkehrsintensität, werden durch diesen Indikator jedoch nur indirekt erfasst. Der Vergleich der „Kühlen Meilen“ hat gezeigt, dass ein starker Zusammenhang zwischen fortgesetzter MIV-Priorisierung und mangelnder Klimawandelanpassung besteht. Daraus geht hervor, dass die Strategie der „Kühlen Meilen“ theoretisch ein ähnliches Mitigationspotenzial wie das Superblock-Konzept besitzt, aber auf eine effektive Methode zur Mobilisierung von MIV-Flächen angewiesen ist. Da das Superblock-Konzept die Mobilisierung von MIV-Flächen als grundlegendes Ziel verfolgt, ist dies gegenüber den „Kühlen Meilen” im Vorteil, da der für Adaptionsmaßnahmenbenötigte Raum selbst zur Verfügung gestellt wird. Das Superblock-Konzept ist in Wien, aufgrund seiner Fähigkeit zur Mobilisierung von MIV-Flächen, effektiv für die Mitigation urbaner Hitzeinseln geeignet. Teile der besonders von Hitze bedrohten Areale in Wien eignen sich besonders für die Etablierung von Superblocks. Somit ist das Superblock-Konzept ein potenziell wirksames Mittel der Klimawandelanpassung in Wien.
de
The urban heat island phenomenon poses a significant threat to the health of the populationof Vienna. The phenomenon will increase its intensity and commonness in the future, especially in combination with extreme heat waves. The urban areas from the Wilhelminian era in Vienna favor the UHI-Phenomenon strongly through their structure and density. This makes these areas heavily dependent on identifying effective adaptation strategies to mitigate the urban heat island. Vienna currently explores two large-scale adaptation strategies. The strategy of the “Cool Streets'' and the Superblock-Concept after the Barcelona example. The renunciation of the priority of cars in the street layout by the Superblock-Concept poses a fundamental difference between the concepts. The applicability of the Superblock-Concept in heterogeneous road and block layouts was unclear. In this thesis, no indications that the Superblock-Concept is negatively influenced in its applicability or effectiveness by a heterogeneous city layout were found. Only the transfer and portability of the concept to a similar area and thus the planningeffort benefits from a homogeneous city layout. Due to the current usage of the public streets, the Superblock-Concept has a relatively higher potential for the mobilization of convertible space in Vienna than in Barcelona. The restricted traffic zones in Vienna share numerous characteristics with the Superblocks in Barcelona. This indicates that a development of the traffic restricted Zones into Superblocks is possible. The theoretically mobilizable area for adaptation measures is a suitable indicator for thecomparison of the concepts, since the cooling-effect entirely depends on the particular usage of the mobilized space. Some factors that influence the UHI-intensity like the reduction of traffic and parked vehicles are only indirectly and vaguely covered by this indicator. The comparison of the „Cool Streets“ shows a strong correlation between a further prioritization of cars and an insufficient climate change adaption. Thus, the success of a mitigation strategy in the limited space of the Wilhelminian Era streets depends on the ability to mobilize and convert space formerly reserved for motor vehicles. Since the Superblock-Concept mobilizes former vehicle-used-space by nature, it has a significant advantage over the “Cool Zones” and is well suited as a tool to mitigate the UHI-Phenomenon in the Wilhelminian Era districts of Vienna. Vast areas which are exposed to the UHI-Phenomenon in Vienna are well suited for Superblocks.
en
Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers