Öztürk, A. (2023). Wohn- und Gewerbesiedlung Wien Oberlaa: Wohnen, arbeiten und Freizeit auf einem Streifen [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2023.99462
Das Phänomen des sozialen Rückzugs breitet sich weltweit aus. Obwohl wir uns in einer sich immer weiter globalisierenden Gesellschaft befinden und soziale Medien es ermöglichen, uns einfacher denn je mit der Welt zu verbinden, trifft dennoch Einsamkeit, der soziale Rückzug und somit auch Ausgeschlossenheit uns Menschen. Ein Großteil der sozialen Einsamkeit ist auf das ständige Wachsen der Einpersonenhaushalte zurückzuführen, aber auch auf das Umfeld, das uns angeboten wird und in dem wir daraufhin entscheiden zu leben. Schließlich ist das Angebot an zugänglichen Gemeinschafts- und Freiflächen in der Nachbarschaft sehr gering. Weitere Probleme des Wohnbaus sind, dass den Demografien ungeeignete Wohnungsgrößen entstehen, welches die ineffiziente Nutzung der Wohnfläche zur Folge hat. Der unabhängige Handel des Bodens trägt auch zur ungleichmäßigen städtischen Erweiterung bei, wodurch das Wohnen aus dem öffentlichen Raum zurückgedrängt wird. In dieser Diplomarbeit werden zunächst verschiedene Formen und Phasen des gemeinschaftlichen Wohnens analysiert und darauffolgend ein eigenes Model für das Projekt entwickelt um die Probleme der analysierten Wohnmodelle weitestgehend zu vermeiden. Es entsteht ein Projekt, welches das Wohnen mit dem Gewerbe bzw. Handel und der Freizeit kombiniert. Des Weiteren werden externe Flächen angeboten, welche sowohl nur von den Bewohnern nutzbar sind als auch von den externen Nutzern. Dadurch soll die Gemeinschaft auf das unmittelbare, nahe Umfeld erweitert werden. Kompakt gestaltete und eigenständige Wohneinheiten sollen durch flexible Veränderung der Räume mehrfach nutzbar sein. Das Projekt soll gleichzeitig eine Alternative bzw. eine Entlastung bei der Anzahl der geplanten Wohnblöcke für das Stadtentwicklungskonzept der Stadt Wien sein. Welches durch dessen Planung eine Sperrung des Blicks zum Kurpark, aber viel konsequenter auch teils das Zubauen des Kurparks zu Folge haben könnte. Hierfür befindet sich das Projekt an der U1 Endstation Oberlaa und wird direkt an diese angebunden. Durch schrittweise abgestufte Dachflächen und Hofgärten werden über die gesamte bebaute Fläche weitere Grünflächen erzeugt. Des Weiteren wird die U1 Station mit der vorhandenen Fußgängerunterführung verbunden, um einen Fußgängerkreislauf zwischen der Nord- und Südseite der Zuglinie zu erzeugen. Damit die Barriere, welches durch die Zug- und U-Bahnlinie erzeugt wird, schwächer wird. Die Position selbst wird dadurch effektiver genutzt und die Umgebung aufgewertet. Die Kombination von sozialem Wohnen und kommerziellen Flächen sollen die Bedürfnisse der Bewohner sowie externer Besucher erfüllen und die Stadterweiterung ermöglichen. Des Weiteren könnten dadurch die Flächen um den Kurpark herum als Erholungsgebiet gestaltet werden. Komplettiert wird das Projekt durch eine ressourceneffiziente Bauweise, welches gleichzeitig im Großteil sortenrein trennbar bzw. rückbaubar ist sowie eine Flexibilität anbietet, das Raumprogramm an eventuelle zukünftige Ansprüche anzupassen. Diese Diplomarbeit umfasst das Buch selbst und eine Videoanimation, welches das Projekt dreidimensional präsentiert.
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The phenomenon of social withdrawal is spreading worldwide. Although we are in an ever more globalizing society and social media makes it easier than ever before to connect with the world, loneliness, social withdrawal and thus exclusion still affect us humans.Much of the social loneliness is due to the ever-increasing number of single-person households, but also because of the environment that is offered to us and in which we then choose to live in. After all, the supply of accessible community and open spaces in the neighborhood is very small.Other problems of residential construction are that the demographics result in unsuitable apartment sizes, which results in the inefficient use of living space. The independent trading of land also contributes to uneven urban expansion, pushing housing out of public space.In this diploma thesis, different forms and phases of communal living are first analyzed and then an own model for the project is developed in order to avoid the problems of the analyzed housing models as much as possible. The result is a project that combines living with commercial and leisure activities. Furthermore, external areas are offered, which can only be used by the residents as well as by the external users. This is intended to extend the community to the immediate surrounding area. Compactly designed and self-contained residential units are intended to be multi-usable through flexible alteration of the spaces. At the same time, the project is to be an alternative or a relief in the number of planned residential blocks for the urban development concept of the city of Vienna. Its planning could result in a blocking of the view to the Kurpark, but also, much more consequentially, in a partial demolition of the Kurpark. The project is located at the Oberlaa U1 station and will be directly connected to it. Gradually graded roof areas and courtyard gardens will create additional green spaces over the entire built-up area. Furthermore, the U1 station will be connected to the existing pedestrian subway to create a pedestrian loop between the north and south sides of the train line. So that the boundary created by the train and subway line and gets weaker. This makes more effective use of the position itself and enhances the surrounding area. The combination of social housing and commercial space should meet the needs of residents as well as external visitors and enable urban expansion. Furthermore, this would allow the areas around the Kurpark to be developed as a relaxation area.The project is completed by a resource-efficient construction method, which is also largely separable and deconstructable and offers flexibility to adapt the space program to possible future requirements. This thesis includes the book itself and a video animation that presents the project three-dimensionally.