Winter, E. (2018). Past Forward. Chances for Soviet mass housing in modern context [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2018.50765
Moscow; USSR; social housing; existing buildings; housing policy; renovation; cultural value; preservation
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Abstract:
Residential districts from the Soviet period tell a story of a disappeared world. They are the witness and the evidence of an important period of Russian history. Here immaterial effects of the cultural policy of socialistic regime meet the built, material political outcomes. A fascinating story of architecture-theoretical and sociological ideas is hiding behind the modest architecture of microrayons. What once inspired painters and poets, what brought joy to the residents is now a burden. Soviet residential districts are now planned for a "renovation" - meaning demolition and new development. The justification for this approach is the "temporality" of Khrushchevkas - they were planned for a short use period. But one forgets the reason for their temporality was a strategic plan to possibly replace them in 25 years with new buildings. From their technical characteristics these buildings can remain in use for good 100 years. Their cultural meaning and historical value are not discussed in the political debate Soviet residential buildings are urban relicts of the twentieth century. Their invisible cultural heritage should be equated to the built, material heritage and taken into account in city development. A position towards handling the existing Soviet mass housing in the context of a modern, constantly changing city needs to be formulated.
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Sowjetische Wohnbezirke Gebiete erzählen über eine Welt, die es nicht mehr gibt. Sie sind gleichzeitig Zeuge und Beweis einer wichtigen Epoche in der Russischen Geschichte. In Mikrorayons treffen sich immaterielle Effekte der Kulturpolitik des sozialistischen Regimes mit den gebauten, materiellen, Ergebnissen der Politik. Hier versteckt sich hinter der bescheidenen Architektur eine spannende Geschichte der architekturtheoretischen Ideen und gesellschaftlichen Veränderungen. Was einst Künstler und Schriftsteller inspiriert hat, was große Freude für die Bewohner bereitet hat, ist jetzt zu einer Belastung geworden. Man will die alten sowjetischen Wohngegenden "renovieren" - also abreißen und neu bauen. Dieser Ansatz wird durch die "Temporarität" der Massewohnungsbauten begründet - die "Khrushchevkas" waren ja nur für eine kurze Zeit geplant. Man vergisst dabei gerne, dass dies eine strategische Entscheidung war, diese Bauten in 25 Jahren vielleicht mit neuen zu ersetzen. Bautechnisch gesehen, können sie unter regelmäßigen und zeitgemäßen Sanierungsmaßnahmen gute 100 Jahre in Verwendung bleiben. Die Frage der kulturellen Wertigkeit und historischen Bedeutung dieser Bestände wird in den politischen Kreisen nicht diskutiert. Die sowjetischen Wohnbezirke sind städtebauliche Relikte des 20. Jahrhunderts. Das unsichtbare kulturelle Erbe dieser Räume soll dem gebauten, materiellen Erbe gleichgesetzt werden und in der Stadtentwicklung berücksichtigt werden. Es braucht eine Position zum Umgang mit den sowjetischen Massenwohnbauten im Kontext einer modernen, sich ständig weiterentwickelnden Stadt.