Bals, P. (2023). Einfluss von Infrastruktureigenschaften von Straßenbahnhaltestellen auf die Fußgängerunfälle mit Straßenbahnfahrzeugen und Verhalten der Zufußgehenden an Straßenbahnhaltestellen in Österreich [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2023.95204
Mit einer Stärkung des Fußverkehrs und des ÖPNV, in dieser Arbeit der Straßenbahn, wird auch die Anzahl der Konflikte zwischen Zufußgehenden und der Straßenbahn steigen. Die Straßenbahnhaltestellen sind zu circa 60 Prozent der Unfallort und weisen daher eine Unfallhäufung auf. Aufbauend auf einer Literaturanalyse bezüglich der Straßenbahn(haltestellen) und dem Verhalten der Zufußgehenden werden zwei Forschungsfragen beantwortet. In der ersten wird der Einfluss von sieben ausgewählten Eigenschaften, zur Beschreibung der Teilhaltestellen und der infrastrukturellen Ausgestaltung der Möglichkeit der Querung durch Zufußgehende, auf die Fußgängerunfallzahlen mit der Straßenbahn in Straßenbahnhaltestellen untersucht. In einer Einzelanalyse erfolgt ein Vergleich für jede Eigenschaft zwischen der gebauten Infrastruktur und den Unfallorten. Der Zusammenhang zwischen den Eigenschaften wird untersucht, mit dem Ergebnis der Identifikation von „Haltestellentyp“, „MIV-Durchfahrt“ und „Querungsaufkommen von Zufußgehenden“ als wichtige Einflussfaktoren. Basierend auf der Erkenntnis aus dieser ersten Forschungsfrage, dass Straßenbahnhaltestellen ohne MIV-Durchfahrt höhere Unfallzahlen aufweisen, wird in der zweiten Forschungsfrage durch eine Beobachtung in sieben Straßenbahnhaltestellen in Wien und Linz untersucht, ob dies auf ein Verhalten der Zufußgehenden zurückzuführen ist. Als Kriterium dient der Vergleich vom kürzestmöglichen Querungsweg zum tatsächlich auf der Fahrbahn zurückgelegten Querungsweg, bestimmt durch den Querungswinkel und den Anteil der nicht-geradlinigen Querungen. Der Einfluss der MIV-Durchfahrt auf die Wahl des Querungsweges konnte nur beim Querungswinkel identifiziert werden. Abschließend wird der Querungsweg bezogen auf die Personeneigenschaften analysiert. Die Erkenntnisse der Arbeit sollen als Grundlage für die Formulierung und den Einsatz von Maßnahmen zur Reduktion der Konflikte und Unfälle zwischen Zufußgehenden und der Straßenbahn dienen.
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Increasing pedestrian traffic together with increasing public transport - the tramway in this paper - will lead to an accumulation of accidents at tramway stops up to 60 percent. Based on a literature analysis about the behaviour of pedestrians at tramway stops, two research questions are answered. Firstly, the influence of seven selected characteristics describing the infrastructural design of partial stops and the possibilities for pedestrians to cross, are investigated and consequently the influence on the accident rates, between pedestrians and the tramway. Secondly, in a separate analysis a comparison between the infrastructure and the places of accidents is made. Which results in the identification of "stop types“, private traffic and crossing volume of pedestrians.Based on the insight into the first question that tramway stops without private traffic crossing show higher accident rates, the second question investigated seven tramway stops in Vienna and Linz to find out if the number of accidents can be attributed to the behaviour of pedestrians. The criterion is the comparison of the shortest possible crossing distance to the actual crossing distance across the roadway, determined by the crossing angle and percentage of non straight line crossings. The influence of private traffic on the choice of the crossing path can only be identified via the crossing angle. Finally the crossing path is analysed by referring to personal characteristics. The findings gained should serve as basis for measures which help to reduce conflicts and consequently accidents between pedestrians and tramway.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers