Widhalm, S. (2023). post Einfamilienhaus: Aufzeigen einer nachhaltigen, flächensparenden Bauweise im ländlichen Raum - Schwerpunkt Waldviertel [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2023.90843
Einfamilienhaus; Flächensparen; alternative Wohnbauprojekte; nachhaltig; Innenentwicklung; Nachverdichtung; Mehrgenerationenwohnen; Waldviertel
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detached house; space saving; alternative housing projects; green building; sustainable spatial development; densification; multi-generational living; Waldviertel
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Abstract:
In Zeiten des Klimawandels, der mit der Zunahme von Extremwettereignissen einhergeht, sowie einer fortschreitenden Bodenversiegelung, die den Abfluss von Oberflächenwässer bei Starkregen erschwert, ergeben sich auch für den Wohnungsmarkt in Zukunft große Herausforderungen. Demgegenüber steht der anhaltende Trend des Einfamilienhauses im ländlichen Raum. Eine Problematik, an der bereits jahrelang geforscht wird – jedoch bisher mit keiner Patentlösung. Ziel der Diplomarbeit war es, Lösungen für flächensparende Wohnformen im ländlichen Raum mit Schwerpunkt auf das Waldviertel aufzuzeigen, um das Zeitalter „post Einfamilienhaus“ einzuläuten. Dafür wurde eine Literaturrecherche inklusive Fotodokumentation von Best-Practice Beispielen durchgeführt. Ebenso sollten mittels eines standardisierten Onlinefragebogens mögliche Beweggründe für die Errichtung eines Eigenheims dargelegt und erläutert werden, unter welchen Umständen potentielle Bauwerber*innen flächensparende Alternativen in Erwägung ziehen. Die Ergebnisse der Befragung zeigten, dass durchaus Bereitschaft in der Bevölkerung zu einem Umdenken in der Baukultur besteht. Dies bedingt jedoch die Schaffung eines ansprechenden Angebots seitens der öffentlichen Hand, finanzielle Anreize (z.B. im Rahmen der NÖ Wohnbauförderung) sowie der Fokus auf gemeinschaftliches, generationenübergreifendes Wohnen. Die Rahmenbedingungen müssten verbessert werden und Projekte initiiert werden, die Privatsphäre, individuelle Gestaltungsmöglichkeiten und ausreichend Flächen für Garten und etwaige Nebengebäude mitberücksichtigen.Die ausgewählten Projekte setzen auf Nachverdichtungen und Umbauten innerhalb des bestehenden Ortsbereiches an, wo eine Nutzungsdurchmischung mit Versorgung von Gütern des täglichen Bedarfs garantiert werden kann. Wohnbauprojekte, die auf die ressourcenschonende Nutzung von naturnahen Baustoffen (z.B. Holz, Lehm, Stroh) Bedacht nehmen, erweisen sich als besonders zukunftsweisend, da der gesamte Lebenszyklus der Rohstoffe mitberücksichtigt und die Recyclingquote verbessert werden kann. Dem Bauen im Bestand und innerhalb der Siedlungsverbände sollte künftig ein besonderes Augenmerk zukommen, um dadurch einen Beitrag zur nachhaltigen Bodennutzung zu leisten. Ein wichtiger Handlungsrahmen ergibt sich durch die Sensibilisierung der Bevölkerung hinsichtlich der Problematiken aus gesellschaftlicher (z.B. endliche Ressourcen, Vulnerabilität bei Extremwetterereignissen) und individueller Sicht (z.B. Steueraufwendungen). Zusätzlich können sich durch die Berücksichtigung von Wohnbedürfnissen in unterschiedlichen Lebenssituationen insgesamt positive Effekte für die Gesellschaft und das Zusammenleben untereinander ergeben.
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In times of climate change, there have been an increased number of extreme weather events and the ongoing floor sealing hampers the drainage of surface water during heavy rainfall. The housing market is also facing major challenges that need to be addressed in the future. In contrast to that the persistent development trends of single-family homes are particularly prevalent in rural areas. This is an issue that has been researched for many years, but so far no reasonable solution has been found.The aim of this thesis is to present solutions for space-saving housing forms in rural areas, with a focus on the Waldviertel region and to show perspectives on the transition to the "post-detached house era". Therefore, a literature review was accomplished and a photographic documentation of best-practice examples was made. Additionally, a standardized online survey was used to identify and explain motivations for the construction of a detached house, as well as the circumstances under which potential applicants consider space-saving alternatives.The results of the survey showed that there is indeed willingness among the population to rethink the culture of construction. However, an enhancement in the provision of attractive options by the public sector, financial incentives and a focus on communal, intergenerational living are required. The framework conditions have to be improved and projects initiated that secure privacy, participation and sufficient space for gardens and potential outbuildings.The selected projects focus on densification and renovations within the built environment. In the center of a locality short distances to daily necessities can be ensured. Residential construction projects that prioritize the resource-efficient use of natural building materials (e.g., wood, clay, straw) are particularly forward-thinking, as they consider the entire life cycle of the materials and can improve recycling rates. Greater attention should be given to renovating existing buildings and developing within settlement areas in order to contribute to sustainable land use.A crucial aspect is raising awareness among the population regarding the issues from both a societal perspective (e.g., finite resources, vulnerability to extreme weather events) and an individual perspective (e.g., tax expenses). By taking housing needs into account in different life situations, there can be overall positive effects for society and coexistence.
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Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers