Psenner, A. (2024). Urbane Mischung historisch betrachtet. Der Wiener Zinshaustypus als Ermöglicher und Treiber für städtische Mixturen. In C. Peer & A. Psenner (Eds.), Urbane Mixturen. Städtebau und Stadtplanung als relationales Handlungsfeld (pp. 59–85). transcript. https://doi.org/10.14361/9783839462362-003
Wie gebaute Umwelt letztendlich im Alltag konkret bespielt wird, liegt zumeist nicht im Pouvoir von Architekt*innen und Städtebauer*innen. Das zeigt sich dort, wo wir baulich-räumliche Strukturen und ihre der jeweiligen gesellschaftlichen Anlage entsprechende Nutzung über einen längeren Zeitraum beobachten, sie dabei sich verändern und entwickeln sehen. Es können durch den Einsatz bestimmter Architekturen jedoch mischungsfreundliche Strukturen geschaffen werden, die eine grundlegende Disposition zur Mixtur bereitstellen. Denn, und das versuche ich im vorliegenden Text darzulegen: Städtische Architekturen legen das Potenzial hierfür an oder hemmen es. Zuweilen verstehen sie es, Mischung auch gänzlich zu verhindern, vor allem wenn, wie im Falle der zonenbasierten Stadtplanung1, dies das grundlegende Ziel aller Lenkung ist – bzw. war.
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Project title:
StadtParterre, Wien: V 475-G27 (FWF - Österr. Wissenschaftsfonds)
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Der Artikel beschreibt die Wirkungsweise einer historischen Stadtstruktur, von der wir wissen, dass sie – zumindest bis zu einem gewissen Zeitpunkt in der Geschichte ihres Bestehens – den Inbegriff einer inklusiven, gemischten Stadt darstellt. In der systemisch- morphologischen Analyse von Bereichen der Wiener Bestandsstadt des 19. Jahrhunderts zeigen sich mikrostrukturelle Zusammenhänge, die sich möglicherweise für die europäische Stadt (vgl. Häußermann 2001; Siebel 2004), wenn nicht sogar generell für städtische Landschaften verallgemeinern lassen und die letzten Endes auch Relevanz für die aktuelle bauliche und planerische Fortschreibung von Städten haben können.