Kalcheva, S. A. (2021). Ryokan – das traditionelle japanische Reisegasthaus [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2022.73043
Japan; traditional inns; architecture; Ryokan; Hizenhama-shuku
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Abstract:
Japan ist ein Land der Kontraste. Nicht nur in Bezug auf die Architektur, sondern in jedem Aspekt des Lebens. Mit der heutigen schnelllebigen Bauindustrie, der zunehmenden Globalisierung und der steigenden Bevölkerungsdichte in den Städten, bei gleichzeitiger Entvölkerung und Rückgang in den ländlichen Gebieten, werden diese Kontraste noch deutlicher. Einerseits verändern sich die Generationen, die Wirtschaft und die Lebensweise und damit auch die Bedürfnisse der Menschen und die Aufgaben, die die Architektur erfüllen soll. Auf der anderen Seite sind die historischen Gebäude und Stadtbilder eine Quelle der Identität und Ausdruck der Geschichte und einzigartigen Kultur einer Gesellschaft. An dieser Schnittstelle stellt sich die große Frage, wie mit dieser Situation umgegangen werden soll. Sollte die moderne Architektur gegenüber der alten bevorzugt sein oder eher anders herum? Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage der Umnutzung historischer Bauten - Wie können historische Strukturen sinnvoll umgenutzt werden? Welche Möglichkeiten zur Umnutzung und Weiterentwicklung sind vorhanden, wobei die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt werden? Sowie, wie können alte und neue Architektur koexistieren und wie kann dies zur lokalen Gemeinschaft und Wirtschaft beitragen? Hizenhama shuku ist einer jener Orte, an denen man das Eindruck hat, dass die Zeit langsamer geworden ist und der menschliche Maßstab einem das Gefühl gibt, willkommen zu sein. Im Herzen der Insel Kyūshū hat die Gegend noch immer die Atmosphäre einer lebendigen Poststadt und ihre traditionelle Architektur bewahrt. Obwohl das Gebiet versucht, den Geist des traditionellen Japans zu erhalten, leidet es unter der demografischen Krise und dem Mangel an Ressourcen zur Erhaltung des architektonischen Erbes.Die Arbeit analysiert die Situation unter kulturellen sowie unter wirtschaftlichen Aspekten und sucht nicht allein nach Lösungen, sondern auch nach deren praktischen Umsetzungen.Das Ryokan als Bautypus entsteht und entwickelt sich nur in Japan unter den besonderen Umständen und kulturellen Eigenheiten des Landes. Es ist nicht nur als architektonisches, sondern auch als kulturelles Phänomen wertvoll, da es sowohl materielles als auch immaterielles Erbe bewahrt hat.Der gestalterische Teil der Arbeit befasst sich mit dem Konzept für den Umbau eines denkmalgeschützten Hauses in ein Ryokan. Der Entwurf zielt darauf ab, das kulturelle Erbe zu respektieren und alte Traditionen neu zu interpretieren, ohne dabei ihr Kern zu verlieren.
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Japan is a country of contrasts. Not only in terms of architecture, but in every aspect of life. With today‘s fast-paced construction industry, increasing globalization, and rising population density in cities coupled with depopulation and decline in rural areas, the contrasts are intensifying. On the one hand, generations, economies, and lifestyles are changing, and with them the needs of the people and the tasks that architecture should fulfil are also transforming. On the other hand, historic buildings and cityscapes are a source of identity and an expression of a society‘s history and unique culture.At this intersection, a significant question arises as to how this situation should be dealt with. Should modern architecture have an advantage over the old, or rather the other way around? The work deals with the issue of reuse of historic buildings - How can historic structures be reasonably adapted? What are the possibilities for remodelling and further development, taking into account local characteristics? As well as how can old and new architecture coexist and how can this contribute to the local community and economy?Hizenhama shuku is one of those places where you get the sense that time has slowed down and the human scale makes you feel welcomed. In the heart of Kyūshū Island, the neighbourhood still preserves the atmosphere of a vibrant post town and its traditional architecture. Although the area is trying to keep the spirit of traditional Japan, it is suffering from the demographic crisis and the lack of resources to preserve its architectural heritage. The work analyses the situation from a cultural as well as an economic point of view, seeking not only answers but also practical implementations.The ryokan as a building type emerges and develops only in Japan under the special circumstances and cultural characteristics of the country. It is valuable not only as an architectural phenomenon, but also as a cultural one, having preserved both tangible and intangible heritage. The design part of the work deals with the concept of transforming a protected house into a ryokan. The design aims to respect the cultural heritage and reinterpret ancient traditions without losing their very essence.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers