Melwisch, S. (2022). An der danubischen Riviera : Geschichten einer Wasser- und Weinstadt im Konjunktiv [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2022.97642
E260 - Institut für Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen
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Date (published):
2022
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Number of Pages:
122
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Keywords:
danubische Riviera; Gewässer; Donau; Grünräume; Wien
de
danubian Riviera; River; Danube; green spaces; Wien
en
Abstract:
Die aquatische Vorprägung des Wiener Territoriums mit seinen günstigen Siedlungsbedingungen reicht weit in die Erdgeschichte zurück. Auf marinem Untergrund schichtete die Donau einst an den nordöstlichen Alpenausläufern die charakteristische, von den Wienerwaldbächen dann zerschnittene Terrassenlandschaft auf. Während das Werden urbaner Form in vorindustrieller Zeit noch stark von solchen naturräumlich-topographischen Gegebenheiten beeinflusst war, wurde mit dem Übergang in ein fossiles Energieregime die radikale Transformation ganzer Landschaften möglich, was in Wien seinen sichtbarsten Ausdruck in der Donauregulierung und der damit einsetzenden Kolonisierung der Auen fand. Wie aber hätte sich Wien entwickelt, hätte man die Donau als natürliche Grenze anerkannt und wäre auch mit anderen naturräumlichen Potenzialen behutsamer umgegangen? In dieser Arbeit wird ein kontrafaktisches Wien entworfen, das wie eine Küstenstadt an einer naturnah erhaltenen Strom- und Auenlandschaft liegt und beim Hochwasserschutz im Wesentlichen auf die Topographie setzt. Daneben bleiben durch den schonenden Umgang mit den übrigen Gewässern attraktive, einen wesentlichen Beitrag zum Stadtklima leistende Grünräume erhalten, während in annähernd vollem Umfang auch die vorindustrielle Weinbaulandschaft fortbesteht, welche die Stadt im Westen am Übergang zum Wienerwald begrenzt.Obwohl hier ein rückwärtsgewandt-utopisches Szenario ausgebreitet wird, in dem sich Wien morphologisch weitgehend in Einklang mit seinem naturräumlichen Umfeld entwickelt, versteht sich die Arbeit auch als Beitrag zu aktuellen Diskursen über ökologisch resiliente Raumentwicklung oder den urbanen Umgang mit dem Klimawandel.
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The aquatic influences on the Viennese territory with its favorable conditions for settlements go back far into the history of the earth. On marine subsoil the Danube accumulated at the north-eastern foothills of the Alps the characteristic terraced landscape which was later carved by the Wienerwald rivulets.While the development of urban shape in pre-industrial times was strongly influenced by such natural-topographical conditions, the transition to a fossil energy regime made the radical transformation of entire landscapes possible, which in Vienna is most visible in the regulation of the Danube and the colonization of its floodplains.But how would Vienna have developed if the Danube had been accepted as a natural border and if other natural features had been dealt with more cautiously? This thesis projects a counterfactual Vienna which lies like a coastal city at the edge of a preserved riverine landscape and relies for flood protection mainly on its topography. In addition, the conservation of the smaller water bodies means that attractive green spaces are retained, which also make a significant contribution to the urban climate. Furthermore, the pre-industrial wine-growing landscape, bordering the city in the west at the transition to the Wienerwald, still exists to almost full extent.Although a backward-looking, utopian scenario is presented here, in which Vienna develops morphologically largely in line with the natural conditions, the thesis is also to be seen as a contribution to current discourses on ecologically resilient spatial development or the urban handling of climate change.
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Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers